Hazienda

Die unendlichen Weiten der argentinischen Pampa. Kaum jemand lebt dort, außer den Großgrundbesitzern, Cowboys und ihren Herden. Dem entsprechend finden sich die Spieler als Großgrundbesitzer wieder, die möglichst viel Land besitzen möchten, große Herden züchten und mit dem Verkauf von Tieren bzw. Ernteerträgen das große Geld scheffeln.

Geld ist nicht alles, wie uns unsere Eltern gelehrt haben. Aber es ist das Mittel zum Zweck, um sein Land zu erweitern, Tiere zu kaufen und Haziendas zu bauen. Diese Dinge sind es, die in den beiden Wertungen Punkte bringen.

Wenn ich am Zug bin, darf ich 3 Aktionen durchführen. Dies kann der Kauf einer offen liegenden Landschaft oder eines offen liegenden Tieres sein, alternativ kann ich günstiger vom verdeckten Stapel kaufen. Ich darf auch eine Hazienda oder ein Wasserloch kaufen, was aber beides teuer ist und eher gegen Spielende Sinn macht. Ich darf aber auch bereits erworbene Karten ausspielen, um meine Ländereien und Herden zu vergrößern. Zu guter letzt kann ich ernten, besonders sinnvoll wenn man knapp bei Kasse ist.

Ländereien zu erweitern bringt erst bei der Wertung etwas ein, wenn jede Landschaftskette in Punkte umgerechnet wird. Die Erweiterung der Herden kann sofort Geldeinkünfte bringen wenn ich an einen Markt lege, die angeschlossenen Märkte bringen bei den Wertungen zusätzlich Punkte. Je mehr Märkte man erreicht hat, um so höher die Einkünfte (die Punktezahl setzt sich aus dem üblichen System 1 Markt = 1 Punkt, 2 = 3 Pkte., 3 = 6 Pkte.,... 11 = 66Pkte. zusammen). Haziendas bringen zusätzliche Punkte für Länderketten bzw. Herden auf denen sie stehen, Wasserlöcher bringen Punkte für Plättchen rundherum. Übriges Geld bringt auch noch Punkte, die sind aber Peanuts wenn man es richtig angestellt hat.

Wie man sich denken kann ist die Erschließung vieler Märkte ein guter Weg zum Sieg, da es hierfür sowohl Geld als später auch Siegpunkte gibt. Wer hier mit Landketten, Haziendas und Wasserlöchern dagegen halten will, sollte auf ein möglichst rasches Spielende hinarbeiten und die Tiere aufkaufen. Je länger das Spiel dauert, umso punkteträchtiger wird nämlich jeder angeschlossene Markt.

Welche Strategie ist nun aber die bessere? Ich tendiere eher zu jener mit Landketten. Dass man ein paar Märkte anschließt, ergibt sich von selbst. Der Punkte-"Verlust" hierdurch bewegt sich in der Gegend von 30 oder maximal 40. Während ein Viele-Märkte-Spieler fast keine punktebringenden Landketten (min. 3 Plättchen) erreicht, schafft dies ein Landschaftsketten-Spieler bereits locker bei der Zwischenwertung, was min. 6 Punkte bringt, genau so bei der Schlusswertung. Erfahrungsgemäß sind es allerdings rund 20 Punkte am Ende, womit die Hälfte der Punkte schon herinnen wäre. Durch Ernten, die bei großen Ketten eine beträchtliche Menge Geld bringen, baut man sich viele Hazienden und Wasserlöcher, die den restlichen "Vorsprung" der Markt-Strategen locker aufwiegen.

Natürlich darf man von einem solchen Spielgeschehen nur wenig Interaktion erwarten, es geht eher in die Richtung wie man einem Gegner die besten Chancen zunichte machen kann; die Möglichkeiten sind aber so vielfältig, dass er am Ende doch bekommt was er wollte. Meist steht also das Streben nach dem eigenen Glück im Vordergrund, so dass das Spiel einen konstruktiven Charakter erhält.

Wer mit dem doppelseitigen Spielplan noch nicht genug hat, kann den Spielplangenerator auf der Seite der Westpark-Gamer herunterladen!