Rail Road Dice

Rail Road Dice – Die ersten Schienen
Schon wieder ein Spiel mit Zügen und Gleisbauten – ja, aber ein ganz besonderes. Kein Vergleich mit Zug um Zug, Trans America oder Trans Europa. In dieser Schachtel erwarten uns ein Menge Würfel. Bunte und welche mit kurvigen oder geraden Schienen, Fragezeichen und Aktiensymbole mit denen wir ein Schiennetz errichten sollen das möglichst viele Passagiere befördert, die bunten Würfel sind Bahnhöfe die möglichst flächendeckend errichtet werden sollen.

Damit wir mal Passagiere von A nach B bringen können müssen wir Bahnhöfe besitzen, das heißt vorerst Aktien von Gesellschaften erwerben, 5 verschiedene stehen zur Verfügung. Der Startspieler (wechselt jede Runde im Uhrzeigersinn) bekommt so viele Würfel wie er Bahnhöfe gebaut hat. Anfangs natürlich besitzt noch keiner Bahnhöfe, drum bekommt man 4 Würfel Minimum. Diese stellen Bargeld dar, und werden hinter seinen Sichtschirm genommen. Wird damit gewürfelt ist wandeln sie vom Bargeld zu Schienen, Aktienzeichen oder Jokern. Die Würfel müssen dem Würfelergebnis passend eingesetzt werden. Mit dem Aktien Symbol dürfen Aktien von den Bahnhöfen gekauft werden, mit den Schienen wird auf den gerasterten Geländefeldern gebaut und die Fragezeichen sind Joker. (Eben diese Fragezeichen waren für uns ein großes Fragezeichen, erst nach mehrmaligem Nachlesen und öfteren Spielen wurde uns endlich klar wie das genau gehandhabt wird) Mit diesen Fragezeichen dürfen Aktien gekauft werden, eine beliebige Schienenart gelegt werden, als Bargeld verwendet werden oder ich darf sie für die nächste Runde sparen um sie zu verdoppeln. Das heißt: Habe ich in der nächsten Runde 3 Fragezeichen vor meinem Sichtschirm vorrätig darf ich 3 Fragezeichen aus dem Vorrat nehmen und mit diesen 6 Würfeln muss! ich würfeln. Schön 6 Würfel zu besitzen, aber der kleine Haken an der Sache ist, ich darf nur 5 Würfel in die nächste Runde mitnehmen, der Rest muss ersatzlos abgeben werden. Will ich den 1en nicht verschenken muss ich Wohl oder Übel bauen, Aktien kaufen …

Dynamisch wird das Spiel ab der 2 – 3 Runde, wenn jeder Spieler Direktor einer Bahnhofgesellschaft ist. Direktor darf sich nennen, wer die Mehrheit der 10 Aktien einer Gesellschaft hat, und dem Herrn Direktor ist es erlaubt Bahnhöfe zu bauen, dann wird auch richtig Kohle bzw. Würfel gescheffelt. Wie viel der Bau eines Bahnhofes kostet und wohin er gebaut werden darf, ist auf jeder Gesellschaftskarte vermerkt. Ich darf nicht nach Lust und Laune Bahnhöfe bauen, denn manche Bahnhöfe dürfen nur auf Grünland manche nur auf Bergen oder nur neben Gewässern errichtet werden. Gebaut wird auf den gerasterten Geländefeldern, 7 x 7 Quadrate = 49 Baufelder. Anfangs liegen 2 solcher Geländefelder aus und es darf in 2 Richtungen gebaut werden, wobei auf einem Feld mindestes 5 Schienenfelder platziert werden müssen, bevor die Schienen aus dem Aktuellen Geländefeld hinausführen und ein neues Geländefeld ins Spiel kommt. Verlassene Geländefelder werden durch identische kleine Geländefelder ersetzt, darauf kommen auch die Bahnhöfe. Ein kleines Minimundus entsteht auf diese Weise neben den 2 großen Geländefeldern. Je 2 Bonuswürfel gibt’s für Entdecker neuen Landes (neues Geländefeld ins Spiel bringen) oder den Errichter eines Bahnhofes. Die Bonuswürfel kommen als Joker dienend vor den Sichtschirm. Hat jeder Spieler seine gewünschten Aktionen z. B.: Schienen legen, Bahnhöfe bauen, Aktien kaufen durchgeführt ist eine Runde, hier ein „Jahr“ genannt vorbei und es wird abgerechnet. Die Direktoren der Gesellschaften ermitteln die längste verbundene Kette ihrer Bahnhöfe. 1 Bahnhof transportiert 1000 Passagiere. 2 Bahnhöfe 2000 usw. Kunstoffplättchen stellen die Passagiere dar, kleine orange 1000 Passagiere, große braue 5000 Passagiere. Es geht weiter zur Kontrolle der Aktien. Hat der momentane Direktor einer Gesellschaft weniger Aktien dieser Gesellschaft als ein anderer Spieler, der während des Jahres Aktien erworben hat, ist der Direktorposten verloren und die Gesellschaft wechselt zum Hauptaktionär samt aller Bahnhöfe, die gutes Geld und Würfel bringen. Sich auf den Lorbeeren seiner Bahnhöfe und des Direktorpostens auszuruhen wäre eine fatale Entscheidung. Dieser Posten ist der reinste Schleudersitz! Ab einem gewissen Zeitpunkt ist es nämlich erlaubt Aktien einer Gesellschaft vom Direktor dieser zu kaufen, das wiederum von der Spieleranzahl abhängig ist, und dann beginnt der heiße Kampf um Aktien der Gesellschaft mit der lukrativsten Bahnhofskette. Das Spiel endet wenn eine Gesellschaft den letzten Bahnhof gebaut hat, alle kleinen Geländeteile aufgebraucht sind, die Eisenbahnstrecke nicht mehr in der Landkarte platziert werden können oder die Bank die Nachfrage nach Würfeln nicht mehr erfüllen kann. Wer die meisten Passagiere befördern konnte ist der Gewinner.


Spieletester

17.04.2006

Fazit

Eine wahre Perle unter den Eisenbahnspielen, die leider in Österreich schwierig zu bekommen ist! Ein sehr schönes Spiel, bei dem es aber auch einige Einstiegshürden zu bewältigen gilt, da einige Dinge nicht klar aus der Spielregel herauszulesen sind wie z. B.: Wann bin ich Direktor einer Gesellschaft, wie funktioniert das genau mit den Jokerwürfeln? Sind diese Unklarheiten beseitigt ist die Freude groß, ein tolles Spiel endlich Spielen zu können. Rail Road Dice ist einfach jedem zu empfehlen. 

Was dieses Spiel auch noch so liebenswert macht, ist die Liebeserklärung die {linkAutor:Jens Kappe}, der Autor dieses Spiels, seiner Frau Susanne widmete.Am Ende der Spielregel ist zu lesen: Susanne, ich liebe Dich! Ist das nicht wunderbar, zaubert das nicht jeder Frau ein Lächeln ins Gesicht, lässt so etwas nicht jedes Frauenherz höher schlagen?
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 80 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2003
Autor: Jens Kappe
Genre: Würfeln
Zubehör:

5 Gesellschaftskarten, 50 Aktien, 8 grosse Geländefelder, 35 kleine Geländefelde, 40 Eisenbahwürfel, 44 Bahnhofwürfel, 20 grosse Passagierzähler, 40 kleine Passagierzähler, 4 Spielfeldmarkierungen, 1 Startspielerplättchen, Spielregel deutsch u. englisch

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