Wie in Die Werwölfe von Düsterwald ist es in dieser finanziell etwas günstigeren Version die Aufgabe der Mitspieler, die Bösen ausfindig zu machen, die sich unerkannt unter die Spieler mischen um klammheimlich Runde für Runde einen von ihnen zu töten. Gott sein Dank nur im Spiel.
Ab neun Spielern kann der mystische Krimi rund um die Wölfe (Lupus) im kleinen Dorf Tabula beginnen. Auch hier gliedert sich das Spiel – wie beim französischen Bruder „Werwölfe von Düsterwald“ in Tag- und Nachtphasen. Auch hier reißen die Werwölfe nächtens ihre Opfer und unter Tags beratschlagt das Volk wen aus ihrer Runde sie lynchen möchten, um sich damit hoffentlich eines Werwolfs zu entledigen.
Dennoch bestehen große Unterschiede.
Zum einen trägt der Spielleiter den Namen „Master“ – und das muss er wahrlich sein. Denn er muss sich von Beginn an die Rollen aller – bis zu 24 – Mitspieler merken. Denn die Karten werden, nachdem sie vom Master und vom jeweiligen Spieler einmal gesehen wurden, nicht mehr angegriffen. Das heißt, dass man auch nicht die Identität der Opfer kennt. Eine weitere Besonderheit: In der ersten Nacht müssen die Werwölfe den Master (!) töten, damit kein Mitspieler bereits zu Beginn ausscheidet.
Zudem fordert die Anleitung auf in der Nachtphase „rhythmisch auf den Tisch zu klopfen“, um eventuelle Geräusche zu überdecken.
In der Tagphase dann haben die Dorfbewohner maximal 3 Minuten Zeit um zu beratschlagen, ehe der Master reihum alle Mitspieler nach dem zu tötenden Teilnehmer fragt. Jeder Mitspieler, der als „zu tötend“ genannt wird, erhält vom Master eine Karte „wütende Menge“. Wer am Ende die meisten Karten hat, kann sich nochmals durch eine Rede verteidigen und stirbt schlussendlich, wenn seine Ansprache nichts fruchtet. Seine Identität bleibt jedoch im Dunklen.
Als Sonderkarten finden sich in diesem Spiel folgende Figuren:
Seher: Sieht eine Identität pro Runde
Medium: Erfährt ob ein Opfer ein Werwolf war
Besessener: Ist Komplize der Werwölfe ohne sie zu kennen
Leibwächter: Beschützt eine Person pro Runde
Eule: Bestimmt neben dem Volk eigenständig ein Opfer für die Tag-Phase
Freimaurer: Kennen einander
Wehrhamster: Ein Mensch, der von den Werwölfen nicht getötet werden kann, aber vom Seher
Mythomane: Kann in der zweiten Nacht selbst zum Werwolf oder Seher werden
Zudem lassen drei Blankokarten Raum für eigene Fantasien: Man kann auf Ihnen selbstkreierte Wesen zeichnen und sich deren Eigenschaften frei überlegen, so dass in dieser Hinsicht jeder Kartensatz seine ganz persönliche Note trägt.
Abschließend noch einige Worte zur Anleitung: die Deutsche Version ist zum Teil nur schwer verständlich. Sätze wie „Während des Spiels, wenn alle abgestimmt haben, verkündet der Master den Namen desjenigen, der von der Eule ausgewählt wurde und automatisch zusammen mit der ersten Person mit den meisten Stimmen (oder mehreren Personen bei Gleichstand) nominiert wird.“ oder „Von nun an öffnet der Mythomane in der Nacht seine Augen zusammen mit der Figur, die er nun verkörpert, und jede Aktionsentscheidung wird vereinbart.“ machen das Verständnis der Regel nicht unbedingt einfacher. Auch so mancher Rechtschreibfehler („Phasenvolge“) oder Paradoxon („Die Eule ist ein Mensch.“) lässt auf einen nicht muttersprachig Deutschen Regelverfasser schließen.