Nachts, so sagt man, treiben die Untoten auf dem Friedhof ihr Unwesen. In diese Richtung muss die Intuition bei der Namensgebung und Gestaltung von Nox (lat. für Nacht) gegangen sein. Dabei hat das Spielprinzip weder mit Nacht noch mit Knochen zu tun.

Spielziel ist, über mehrere Runden möglichst viele Punkte zu sammeln. Hierfür sammeln die Spieler in jeder Runde Karten vor sich. Die Karten vor dem Spieler bringen ihm am Ende (hoffentlich) Punkte. Eine der Spielregeln besagt, dass man Karten nicht nur in die eigene sondern auch in fremde Auslagen spielen kann. Warum sollte man das tun? Um das zu verstehen müssen wir einen genaueren Blick auf Spielmaterial und Wertungsprinzip werfen.

Karten gibt es in Werten von eins bis fünfzehn, aufgeteilt auf die Farben grün, orange und blau. Wer an die Reihe kommt, spielt genau eine Karte aus. Man hat die Wahl ob man die Auslage vergrößert, also einen neuen Stapel beginnt, oder die neue Karte auf eine bereits liegende Karte legt, also einen Stapel wachsen lässt.
Sobald vor einem Spieler sechs Stapel liegen (in seltenen Fällen endet eine Runde bereits zuvor, wenn der Nachziehstapel aufgebraucht ist), ist die Runde beendet und es kommt zur Wertung. All jene Spieler bekommen Punkte, die von jeder Farbe mindestens einen Stapel vor sich ausliegen haben. Der Wert jedes Stapels wird durch die oberste Karte bestimmt, darunter liegende Karten sind wertlos.
Nun beginnt die nächste Runde nach demselben Prinzip, gespielt wird so lange bis ein Spieler 150 Punkte angesammelt hat. In der "Variante für harte Knochen" wird nur bis 100 Punkte gespielt, allerdings darf immer nur jener Spieler seine Punkte gutschreiben, der in dieser Runde die meisten Punkte gemacht hat.

Aufgrund der verschiedenen Kartenwerte muss nicht unbedingt der Spieler mit den meisten (=sechs) Stapeln der mit den meisten Punkten sein. Dafür sorgen oft genug die Mitspieler, die hohe Karten mit niedrigen verdecken. Und noch ein Kniff muss beachtet werden, der hier noch keine Erwähnung fand: Hat ein Spieler zwei Stapel mit demselben Kartenwert obenauf vor sich liegen, werden diese Stapel zusammengelegt! Wird zum Beispiel aus einer 15 eine 9 und hat man bereits eine andere 9 offen, werden die Stapel zusammengelegt; nicht nur 15-9=6 sondern gleich 15 potentielle Punkte sind verloren gegangen!

Vorrangiges Ziel ist es, in der eigenen Auslage von jeder Farbe wenigstens eine Karte zu platzieren; egal wie hoch der Wert ist. Hauptsache man kommt überhaupt in die Wertung! Ab diesem Zeitpunkt kämpft man mit allen Mitteln: hohe Karten in die eigene Auslage um mehr Punkte zu machen, niedrige eher zu den Mitspielern um ihre wertvollen Stapel zu sabotieren, mittelhohe Karten als Erweiterung der eigenen Auslage oder in die gegnerische um Stapelwerte zu verringern bzw. Stapel zusammenzulegen.

Spieletester

04.10.2012

Fazit

Etwas verwirrt ist man nach dem Studium der Anleitung, weil man sich fragt "Werden auch Stapel unterschiedlicher Farbe zusammengelegt, wenn sie gleiche Werte zeigen?". Um diese Frage zu beantworten empfiehlt es sich die Verteilung der Kartenwerte zu begutachten. Und siehe da: Blaue Karten haben die Werte 1, 4, 9, 11 und 15; Grüne Karten tragen 2, 5, 7, 12 und 14; Orange Karten sind jene mit den Zahlen 3, 6, 8, 10 und 13. Es kann also nie eine Überschneidung geben! Weiters zeigt sich: Je höher Karten einer Farbe sind, desto tiefer kann der Fall sein; mit einer blauen Karte sind 15 Punkte möglich, man kann aber auf 1 abstürzen - im Vergleich dazu sind mit Orange nur 13 Punkte möglich, weniger als 3 können es aber nicht werden. Ob dieser vielen Faktoren ist man in der ersten Runde fast schon überfordert. Da wundert es nicht, dass die erste Runde in einer neuen Spielrunde ganz anders abläuft als die folgenden. In der "Variante für harte Knochen" wird etwas praktiziert, was sonst zwar auch, aber nicht so oft der Fall ist: Man spielt eine Karte in eine gegnerische Auslage um die Runde zu beenden. Das macht natürlich nur Sinn, wenn man selbst gerade die meisten Punkte hat oder um zu verhindern, dass ein führender Spiele gleich noch mehr Punkte erhält. Im Großen und Ganzen ist das Kartenspiel Nox eine eher destruktive Angelegenheit. Die Illustration der Karten bzw. Unterscheidbarkeit der Farben ist sehr gut, mit dem Spielablauf haben die Skelettschädel aber nichts zu tun. Schnell hat man die Regeln von Nox begriffen, deren Tragweite erschließt sich erst nach einigen Runden. Ab diesem Zeitpunkt bietet das Spiel in der kompakten Box einen tollen Ärgerspaß für jung und alt.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 7,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: HUCH & friends
Genre: Karten
Zubehör:

90 Karten, 1 Anleitung

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