Der Weltraum, unendliche Weiten... *UPS*. Es war einmal vor langer Zeit, in einer weit, weit entfernten Galaxis...
Wir befinden uns in jenen legendären Tagen, als das Imperium an der Fertigstellung des ersten Todessterns arbeitete, Luke Skywalker und Leia Organa noch Kinder waren und sich erste Widerstandsnester gegen den skrupellosen Imperator bildeten.
Die Rebellen sind den bestens ausgerüsteten imperialen Truppen technisch natürlich hoffnungslos unterlegen, da bietet sich die Gelegenheit zum Diebstahl eines imperialen X-Wing-Fighters…
Vier Jahre nach „Star Wars: Galactic Battlegrounds“ kommt nun das nächste Echtzeit-Strategiespiel aus dem Star Wars-Universum auf unseren Markt. Obwohl „Galactic Battlegrounds“ auf der Engine des grandiosen „Age of Empires 2“ basierte, war es eine eher laue Angelegenheit für den fortgeschrittenen Strategiespieler, bot aber dennoch jede Menge Spielspaß.
Groß war natürlich die Spannung, ob „Empire at War“ den Vorgänger toppen kann. Dieses Mal kommt übrigens eine Engine vom „Command&Conquer“-Entwicklerteam zum Zug.
Eines vorweg: man hat sich nicht lumpen lassen und wartet immerhin mit über 40 aus den Filmen bestens bekannten Schauplätzen und zahlreichen verschiedenen Raumschiffen und Einheiten auf. Wie gehabt kann man wahlweise auf Seiten der Rebellen oder Imperialen kämpfen.
Erstmals werden auch Weltraum- und Bodenkämpfe koordiniert, d.h. bis z.B. deine Rebellentruppen auf einem Imperiumsplaneten landen und Bodentruppen absetzen können, müssen sie erst die um den Planeten patrouillierenden imperialen Schlachtschiffe niederkämpfen.
Das erste Riesenmanko von „Empire at War“ sticht sofort bei der ersten Kampagne ins Auge: für Kurzsichtige ist das Spiel wahrhaftig nicht konzipiert. Die Jagdflieger sind wenige Millimeter groß und wuseln wie ein Insektenschwarm über den Monitor, ebenso verhält es sich bei den menschlichen Einheiten bei Bodenkämpfen, was der Übersichtlichkeit alles andere als entgegenkommt.
Sind alle Schlachtschiffe erfolgreich weggeputzt geht es per Drag&Drop auf einer Planetenübersichtskarte zur Landung der Bodentruppen.
Auf der Planetenoberfläche geht es an den Basisbau unter strenger Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen, dessen friedlicher Ablauf natürlich gestört wird durch die notwendige Beseitigung feindlicher Stützpunkte und der Abwehr der Angriffe imperialer Truppen.
Merkwürdig unausgegoren und unlogisch ist die Kampfstärke der einzelnen Einheiten: einige Rebellen besiegen mühelos schwer gepanzerte AT-ATs, Riesenschlachtschiffe sind relativ hilflos gegen X-Wing-Fighter und dergleichen mehr.
Auch die KI lässt deutlich zu wünschen übrig - nicht nur beim Gegner, sondern auch bei den eigenen Einheiten. Fahrzeuge, die man per Mausklick an einen bestimmten Punkt schickt, machen oft völlig sinnlose Umwege und werden so eine leichte Beute für den Feind.
Ähnlich wie bei Age of Mythology und Age of Empires 3 kann man nun "Helden" mit Spezialfähigkeiten einsetzen - in diesem Spiel sind das natürlich die bekannten Filmcharaktere wie Darth Vader, Han Solo oder die blechernen Nervensägen C3PO und R2-D2. Der greise Imperator mit seinen Blitzen etwa kann ganze Rebellentrupps im Alleingang niedermachen.
Ein wirklich witziges und gelungenes neues Feature ist die "Kinoperspektive", die man mit Druck auf die Leertaste aktiviert. Die gerade ablaufende Schlacht kann man damit wie einen Film beobachten, Wermutstropfen ist hierbei: solange diese Optik aktiviert ist kann man keine Eingaben machen - gut möglich also, dass man gerade seine eigene schmähliche Niederlage in Kinooptik betrachten darf.