Wie so oft beim Release eines F1-Spiels befinden uns zeitlich gesehen gerade mitten in der Formel-1-Saison 2022. Elf Rennen sind gefahren, zuletzt war der Große Preis von Österreich auf dem Programm mit Charles Leclerc als Sieger. Doch warte. Ein Ferrari an der Spitze? Hat die Real-Life-F1 einen Glitch? Tatsächlich nicht! Und das verspricht eine neue Spannung, die sich mithilfe des neuen Reglements auch erhofft wurde.
Was ist neu?
Auf den ersten Blick fällt auf, dass die Boliden heuer im Vergleich zu den vergangenen Jahren doch anders aussehen. Manche würden sogar das Wort "abgespeckt" verwenden - dieser Begriff ist nicht weit hergeholt, da heuer auch eine Kostengrenze sowie eine "billigere" Bauweise der Boliden verpflichtet ist. Das sollte dafür sorgen, dass alle Teams mehr oder weniger gleiche Chancen haben. Und was sollen wir sagen, diese Chancengleichheit ist zwar logischerweise nicht vollends da, aber ein großer Schritt im Vergleich zur vergangenen Saison.
Das von Codemasters entwickelte Spiel hat es hier geschafft, alle Neuerungen ins Spiel zu übernehmen, sodass auch heuer wieder von einer Top-Simulation die Rede sein kann.
ENDLICH VR
Ein Feature hebt das Spiel für mich persönlich dabei auf ein neues Niveau: Die Implementierung von VR. Bisher war es nie möglich, die offiziellen F1-Spiele im VR-Modus zu spielen und dementsprechend erwartungsvoll war ich vor dem Erscheinen von F1 22. Die Hoffnungen haben sich bewahrheitet, F1 22 im VR-Modus ist aus meiner Sicht die beste Form der Immersion, die es derzeit auf dem Markt gibt. Das Gefühl der Schnelligkeit wird perfekt übermittelt, es gibt (sofern eine leistungsstarke VR-Brille vorhanden ist) keine Framerate-Einbrüche und das Feeling auf der Strecke, am engen Stadtkurs von Monaco zum Beispiel, mit einer VR-Brille durch die engen Kurven zu brettern, ist einfach nur genial. Eigentlich umso überraschender, dass EA Sports diesen Schritt erst jetzt gegangen ist.
Auf einen Story-Modus wurde heuer verzichtet, damit bin ich vollends einverstanden. Die in F1 2021 beinhaltete Story "Breaking Point" war nichts für mich und gab dem Spiel in meinen Augen keinen großen Mehrwert. F1 heißt für mich Rennsimulation. Und diese geht einfach am besten, wenn man eine Saison, wie lang auch immer sie sein möchte, im tatsächlichen Verlauf des Rennkalenders gegen die tatsächlichen Fahrer der WM fährt - und nicht gegen fiktive Rivalen, die einen wie in Need for Speed herausfordern möchten.
Das nicht ganz perfekte E-Sports-Spiel
Ein großer Faktor, der in den vergangenen Jahren noch wichtiger wurde, war auch vor allem die Kompatibilität als E-Sports-Spiel. F1 E-Sports ist schon seit Jahren etabliert, jeder Rennstall hat eine eigene E-Sports-Abteilung mit drei Fahrern. Hier habe ich von Fahrern gelesen, dass es auf dem höchsten Niveau des Fahrens dann doch einige kleine Probleme gibt. Nichts, was Gelegenheits- bzw. Möchtegern-Profi-Fahrer wie mich stört, aber natürlich dennoch bei einem Spiel mit diesen Ambitionen zumindest zu erwähnen.
Ansonsten kehrt neben dem VR-Modus ein weiteres von vielen Fans gewünschtes Feature zurück: Der Splitscreen-Modus! Dieser eignet sich gerade für die Konsolen-Versionen perfekt und bringt F1-Action damit endlich wieder auf die Couch. Die schier unendliche Zahl an Einstellungen ermöglicht es nämlich, ein praktisch ebenbürtiges Duell zu ermöglichen, egal wie hoch der Fahrskill beider Fahrer ist.
So ist F1 22 auch heuer wieder eine mehr als gelungene Spielversion der tatsächlichen F1-Saison.
Fazit
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 1 bis 2
Preis: 59.99 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Entwickler: Codemasters
Publisher: EA Sports
Erschienen für: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X|S
Getestetes System:
PC
Genre: Rennsimulation, Rennspiel
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