Kleine Info in eigener Sache: Mit der Review zu Call of Duty: Black Ops Cold War läuten wir eine neue Generation ein, denn es ist das erste Spiel, das wir auf der PlayStation 5 - und damit auf einer Next-Gen-Konsole - testen konnten. Yay! Nun aber zum Spiel.
"America needs you" (as always)
Call of Duty: Black Ops Cold War spielt, in den 80er-Jahren, also einer späten Phase des Kalten Krieges. Und obwohl die Ereignisse großteils erfunden sind, gibt es dennoch etwas Realismus. Und so treffen wir sehr bald auf bekannte Persönlichkeiten der damaligen Zeit, wie etwa Ex US-Präsidenten Ronald Reagan. Aber nicht nur reale Persönlichkeiten laufen uns über den Weg - denn als direkter Nachfolger von Call of Duty: Black Ops begleiten uns auf unserer großen Mission auch die von uns geliebten drei CIA-Agenten Alex Mason, Frank Woods und Jason Hudson.
Doch was genau ist eigentlich unsere Mission? Nun ja: Im Jahr 1981 erhält Präsident Reagan die Information, dass ein sowjetischer Spion mit dem Codenamen Perseus ein Unwesen treibt und in den Besitz atomarer Waffen kommen möchte. Der Präsident beauftragt daraufhin eine verdeckte Operation unter der Leitung des CIA-Offiziers Russell Adler, um Perseus zur Strecke zu bringen.
James Bond lässt grüßen
Und was sollen wir sagen. Es sind die verdeckten Operationen, die diese Kampagne zur aus unserer Sicht besten Kampagne seit mindestens zehn Jahren in Call of Duty machen. Ganz im Gegensatz zu Call of Duty: Modern Wafare setzt die von Raven Software entwickelte Story nämlich auf zahlreiche Schleich-Passagen; groß inszenierte Gefechte mit hunderten Soldaten sieht man hier eher selten. Und so finden wir uns zum Beispiel in Ost-Berlin wieder und müssen nach Aufnahme eines Gesprächs unentdeckt über Häuserdächer fliehen und von Deckung zu Deckung schleichen, um ja nicht entdeckt zu werden.
Diese Kampagne erinnert uns viel mehr an James Bond, als an Call of Duty. Und genau mit diesem Ansatz trifft Raven Software ins Schwarze. Am Ende sind wir tieftraurig, dass die Story nach etwa sechs Stunden schon wieder vorbei ist. Unser ausdrücklicher Wunsch lautet deshalb: Bitte mehr davon!
Schattenspiele
Etwas im Schatten des großartigen Singleplayers steht leider der Multiplayer. Und es ist gewissermaßen auch ein schweres Erbe gewesen, der erste Teil nach Call of Duty: Modern Warfare zu sein, nachdem dieses Spiel das Multiplayer-Erlebnis perfektionierte. Dennoch soll es hier nicht klingen, als mache der Multiplayer keinen Spaß. Im Gegenteil, uns persönlich macht der Mehrspieler speziell auf der Konsole enormen Spaß, da wir hier weniger überlegen und mehr spielen möchten: Weg von komplizierten Bauplänen der Waffen und langer Feinabstimmung von Perks, hin zu einfachem Run&Gun. Der Einstieg in den Multiplayer ist deshalb viel leichter, als im letzten Spiel der Serie. Die Devise lautet: Einfach den Controller in die Hand nehmen, Spiel starten und um Punkte kämpfen.
Insgesamt vermissen wir dann aber doch etwas die Tiefe, die Modern Warfare so auszeichnete. Und das gesamte Movement ist im Mehrspieler eher, naja sagen wir Black-opsig (Ausdruck erfunden). Realismus steht hier nicht an oberster Stelle, speziell die Bewegungen und Nachlade-Animationen wirken wie ein kleiner Rückschritt im Vergleich zum realitätsnahen Modern Warfare. Wer jedoch einfach den Kopf ausschalten und ballern möchte, der wird auch mit Call of Duty: Black Ops Cold War jede Menge Spaß haben. Ein weiteres kleines Manko ist der Umfang des Multiplayer-Modus. Hier gibt es aus unserer Sicht noch etwas wenige Maps - weitere sollen jedoch laut Activision per kostenloser DLCs folgen.
Wie immer sensationell ist hingegen die gesamte Atmosphäre - nicht nur im Singleplayer, sondern auch im Mehrspieler. Dabei stechen, zum Glück mittlerweile wie gewohnt, einmal mehr die wuchtigen Waffensounds heraus.
Noch nie dagewesene Immersion
Da wir das Spiel sowohl auf PlayStation 4 als auch auf der nigelnagelneuen PlayStation 5 testen konnten, ist folgender Punkt auch noch wichtig: Wer das Spiel mit dem DualSense-Controller der PS5 spielt, möchte wohl so schnell nicht mehr zum DualShock-Controller zurückkehren. Wir spüren die verschiedenen Untergründe und beim Abdrücken leisten uns Motoren im Trigger einen überraschend starken Widerstand. Mit dem DualSense-Controller erleben wir eine Haptik, die es in keinem CoD-Spiel zuvor gab, 4K und 60fps machen das Spiel erstmals auch auf der Konsole zu einer butterweichen und optisch sehr hochwertigen Erfahrung.
Fazit
Call of Duty: Black Ops Cold War ist für uns gewissermaßen ein ideales Beispiel, wie Shooter in der neuen Konsolen-Generation funktionieren sollen. Haben wir das Spiel einmal auf der PlayStation 5 mit dem Dual-Sense-Controller gestartet, möchten wir so schnell nicht mehr zurück. Generell spielt der neueste Ableger der Black-Ops-Serie seine Stärken aus unserer Sicht am besten auf der Konsole aus.
Die Kampagne ist sensationell, der Multiplayer einfach und schnell perfektioniert und der Zombie-Modus speziell für Online-Abende mit Freunden eine Wohltat.
Insgesamt leisten die am Spiel beteiligten Entwicklerstudios ganze Arbeit und liefern einen äußerst spaßigen Shooter, mit einigen Abstrichen im Multiplayer.
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 1 bis 2
Preis: 70 Euro
Erscheinungsjahr: 2020
Entwickler: Raven Software, Treyarch
Publisher: Activision
Erschienen für: PC, PlayStation 4, PlayStation 5, Xbox One, Xbox Series X|S
Getestetes System:
PlayStation 5
Genre: Shooter
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