Eigentlich genügt ein Blick auf das Cover beziehungsweise den ersten Screenshot des Spiels. Ich kann es fast nicht beschreiben, wie putzig wir The Legend of Zelda: Link's Awakening finden. Ich traue mich sogar zu behaupten: Jeder, dem bei dieser Grafik nicht das Herz aufgeht, hat gar kein Herz. Doch alles von Anfang an...
Ach Remaster
Ach Remaster... Ein ziemlich schwieriges Thema in der Gaming-Branche. Von vielen gehasst, da oft der Gedanke aufkommt, Publisher X möchte mit einer Neuauflage des Spiels Y noch einmal die Geldmaschine anwerfen und erneut kräftig Zählbares einnehmen. Ich bin der Meinung, dass man das bei Remaster-Versionen auch oft erkennt. Es fehlt ganz einfach die Liebe zu besagtem Spiel Y, die es damals so ausgezeichnet hat. Meist klatscht der Publisher nach dem Titel einfach "HD" hin, in der Hoffnung, dass die Community das Spiel blind kauft.
Bei The Legend of Zelda: Link's Awakening ist das aber anders. Und eigentlich war mir von Anfang an klar, dass ich mir beim neuesten alten Abenteuer unseres kleinen Kapuzen-Kämpfers keine Sorgen machen muss. Es handelt sich schließlich um Nintendo - und von Nintendo wurde ich bisher nur ganz selten wirklich enttäuscht.
The Legend of Zelda: Link's Awakening ist ein Remaster des 1993 erschienen gleichnamigen Titels für den Game Boy. 1993. Also fünf Jahre bevor ich überhaupt geboren wurde. Doch auch ich investierte in meiner Kindheit etliche Stunden in dieses Spiel. So viele Mechaniken waren mir neu und zeichneten Link's Awakening aus.
Deswegen freute ich mich auch besonders, als das Remaster im Februar dieses Jahres angekündigt wurde. Und als ich dann erste Gameplay-Szenen gezeigt bekam, war ich sofort - wie man so schön sagt - "sold".
Sieben Monate vorgespult hielt ich Link's Awakening also in den Händen - und was hatte ich ab diesem Zeitpunkt für einen Spaß. Das Spiel fesselte mich mindestens genauso sehr, wie der alte Bruder von vor 26 Jahren.
Putzig, süß und putzig
Und dann erst diese Grafik. Ich habe mich in diese Grafik verliebt! Womit wir bei der Einleitung wären: The Legend of Zelda: Link's Awakening hat mich mit seiner Spielzeug-Optik so beeindruckt, dass ich hier ohne lange zu überlegen einen Hingucker-"SEPP" vergeben kann. Dazu gesellt sich ein butterweiches Gameplay - unser Schwert wird zu einem verlängerten Arm: Jede Bewegung, die wir vornehmen wollen, wird exakt ausgeführt.
Und dann auch noch dieser Soundtrack. Die Titel-Melodie können wir natürlich schon im Schlaf mitsummen - aber Link's Awakening macht auch hier etwas anders: Mithilfe von Staccato-Rhythmus und weniger Instrumenten als im Original verbessern die Melodien hier sogar noch den Spielzeug-Charme!
Alles beim Alten - gut so!
Über das Spiel an sich muss ich wohl nur wenig Worte verlieren: Wir als Link kommen bei einer Trainingsreise in ein Unwetter und werden von unserem Boot geschleudert.
Wir wachen auf einer seltsamen Insel namens Cocolint auf und versuchen diese so schnell wie möglich zu verlassen, um unsere Reise fortzusetzen. Dafür müssen wir den in einem Ei ruhenden Windfisch wecken, der sich am Gipfel eines Berges befindet. Um den Windfisch zu retten, müssen wir mit acht Instrumenten eine Melodie spielen - die Instrumente müssen in Dungeons aber erst gefunden werden...
Diese Dungeons zu erkunden wird uns dank einer sinnvollen Neuerung im Vergleich zum Original-Spiel deutlich erleichtert. Wir können nun auf den Tasten "X" und "Y" zwei Gegenstände permanent ausrüsten. Ein aufwändiges Hin-und-Her zwischen Gegenständen wie auf dem Game Boy bleibt uns damit also erspart. Das spart einerseits Zeit und andererseits sorgt es für eine deutlich flüssigere Spiel-Erfahrung, da wir uns nicht ganz so oft im Menü wiederfinden müssen. Einige Gegenstände müssen wir aber dennoch hier und da wechseln, das macht uns aber gar nichts aus.
Ruckel ruckel ruckel
Was uns leider dann doch etwas stört, sind überraschend häufige Framedrops. Diese kommen nicht zufällig sondern folgen einem bestimmten Muster: Immer, wenn wir ein Gebäude verlassen, bzw. uns von einem Raum in einen anderen bewegen, beginnt das Spiel kräftig zu ruckeln. Nach wenigen Sekunden ist dieses Ruckeln zwar wieder vorbei, durch unsere zahlreichen Standort-Wechsel begleiten uns diese Framedrops aber nahezu im Minuten-Takt.
Im Prinzip sind diese Framedrops aber auch das einzige, das wir The Legend of Zelda: Link's Awakening vorwerfen können. Ansonsten haben wir es hier mit einem so tollen Remaster zu tun, dass nicht nur jeder Zelda-Fan, sondern auch jeder Switch-Besitzer nahezu blind zu diesem Spiel greifen kann. Gratulation Nintendo, so geht Remaster!
Fazit
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 1
Preis: 50 Euro
Erscheinungsjahr: 2019
Entwickler: Grezzo
Publisher: Nintendo
Erschienen für: Nintendo Switch
Getestetes System:
Nintendo Switch
Genre: Action-Adventure
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