Als Spieler schlüpft ihr in die Rolle des Ex-Detektivs Jack Kelly, der wegen eines angehängten Mordes zum Streifendienst degradiert wurde. Ihr habt 21 Tage Zeit eure Unschuld zu beweisen, indem ihr privat neben eurem eigentlichen Tagewerk weiter dem kruden Fall nachgeht. In eurer neuen New Yorker Dienststelle übernehmt ihr einen Straßenzug.
Bevor es losgeht, eines gleich vorweg: Beat Cop nimmt sich nicht allzu ernst. Der Titel ist geprägt von flotten Sprüchen, überinszenierten Figuren und humorvollen Dialogen. Der Titel im Pixel-Art-Stil wurde vom polnischen Studio Pixel Crow entwickelt und wird von den Warschauer Stadtnachbarn 11 Bit Studios (Frostpunk, This War of Mine) vertrieben.
Einen neuen Cop braucht die Stadt
Mithilfe eures dickbäuchigen Kollegen “Fat Mike” lernt ihr in Form eines kleinen Tutorials das Polizeidasein kennen. Strafzettel schreiben, Diebe dingfest machen und als Freund und Helfer immer mal wieder die Läden eurer Straße abklappern. Eure Straße entpuppt sich als buntes Potpourri des New Yorker Stadtlebens. Da gibt es beispielsweise den stadtbekannten Diner, einen Pornoladen, eine KFZ-Werkstatt und vieles mehr. Kurz nachdem euch Fat Mike der Nachbarschaft vorgestellt hat, wird dieser in eurem Beisein von Gangstern in überhöhter Drive-By-Manier niedergeschossen. Der Tod eures Mentors wühlt die Stadt auf und das Verhältnis zu den Gangstern spitzt sich zu. Jetzt liegt es an euch die Nachbarschaft rein zu halten.
Das Ingame-Spielprinzip erfolgt nach dem immer gleichen Muster. Euer Boss setzt euch beim täglichen Morning-Briefing Ziele, die ihr bis zum Feierabend erfüllt haben müsst; zumeist gilt es Strafzettel wegen Falschparkens oder defekter Lichter zu schreiben. Die Dialoge mit dem cholerischen Vorgesetzten sind immer eine Nummer drüber und erinnern mehr an eine Militärakademie als an ein Präsidium. Zudem erleben wir im Gespräch mit den Kollegen, wie diese ticken. Neben infantilen Witzen scheint immer wieder ihre Korruptions-Affinität durch. Ernstzunehmende Polizisten mit Idealen scheint es in Beat Cop nicht zu geben.
Knöllchenwahn
Seid ihr einmal in eurem Bezirk, bleibt euch für eure Aufgaben Zeit bis zum Schichtende. Jeder Arbeitstag geht ca. zwanzig Minuten lang. Währenddessen könnt ihr euch frei bewegen. Mittels einfacher Berührungen an den jeweiligen Stellen bewegt ihr Kelly durch die Straße. Das funktioniert auf dem Smartphone erstaunlich gut, bedenkt man das vergleichsweise kleine Display im Verhältnis zur PC-Version. Lediglich beim Fangen von Dieben kann es etwas fummelig werden - sei’s drum! Die meiste Zeit verbringt ihr ohnehin mit dem Ausstellen von Strafzetteln. Die Quote liegt hier zwischen fûnf und zehn Stück am Tag. Das klingt zunächst wenig, wenn es jedoch im Laufe der Schicht immer wieder zu Notrufen aus der Zentrale kommt, dann müsst ihr das Knöllchenschreiben unterbrechen und dafür Ladendiebe fassen oder Zeugen befragen. Gar nicht mal so schlimm, da diese Aufgaben ohnehin mit mehr Abwechslung punkten und die Macher dort mit ihren fabelhaften Dialogen glänzen können. Problematisch wird es nur, wenn ihr zum Schichtende eure Quote nicht erfüllt habt. Dann gibt es Gehaltsabzüge statt Boni. Und da euer Boss immer wieder Zahlungen für Alimente sehen will, sind die nervigen Strafzettel wichtig.
Wenn ihr zwischenzeitlich Sorge habt, die Alimente nicht fristgerecht bezahlen zu können, dann ist ein Plausch mit der Gang oder der Mafia sinnvoll. Bei den kriminellen Institutionen gibt es immer wieder Situationen, in denen ihr für ein simples Wegschauen etwas Schmiergeld absahnen könnt. Doch Vorsicht, jede Tat hat Konsequenzen auf die Sympathie bei den jeweiligen Fraktionen. Buchtet ihr etwa ein Gangmitglied ein, erhöht sich eure Sympathie bei den Bürgern, Polizei und der Mafia, zugleich sinkt sie aber erheblich bei der Gang. Die Wogen entsprechend zu glätten ist die Krux und wird auf Dauer besonders schwierig - insbesondere dann, wenn die Innenrevision unterwegs ist und euch insgeheim dabei beobachtet ob ihr Schmiergeld annehmt. Am Ende einer Schicht gibt es eine Zusammenfassung über all die Ereignisse des Tages, die mit Boni oder Gehaltskürzungen belohnt bzw. bestraft werden.
Fazit
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 1
Preis: 5.49 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Entwickler: Pixel Crow
Publisher: 11 Bit Studios
Erschienen für: Android Smartphone, Android Tablet, iPad, iPhone, PC
Getestetes System:
iPhone
Genre: Simulation
Ähnliche Spiele:
Derzeit findest Du auf spieletest.at 6905 Gesellschafts- und 1650 Videospielrezensionen sowie 2200 Berichte.