Bekam man in den letzten Jahren einen PS4 Exklusivtitel von Sony in die Hände, war die Wahrscheinlichkeit exorbitant hoch, dass das Spiel Top-Wertungen der Kritiker einheimste. Weshalb es auch bei Marvel's Spider-Man nicht anders ist, erfahrt ihr in unserem Test!
Als Marvel's Spider-Man vor über zwei Jahren auf der E3 2016 vorgestellt wurde, war die Euphorie riesig. Und nachdem die Batman: Arkham-Reihe von Entwickler Rocksteady ein voller Erfolg war, sehnten sich viele nach einem geistigen Nachfolger. Mit dem Superhelden Spider-Man waren die Vorzeichen dabei am besten - seine Agilität und die Fortbewegung mittels Spinnennetzen ließ viele Fans positiv stimmen und nachdem dann die erste Gameplay-Demo gezeigt wurde, gab es sowieso kein Halten mehr. Trotzdem ist es in gewisser Weise ungerecht Marvel's Spider-Man als "Batman in Rot" zu bezeichnen. Entwickler Insomniac Games hebt das Open-World-Action-Adventure nämlich auf eine neue Stufe und sorgt so dafür, dass Marvel's Spider-Man am Ende des Jahres vermutlich in nahezu allen Top-Listen erscheinen wird.
Der Retter von New York City
In typischer Superhelden-Manier lautet das Motto natürlich - ja, ihr könnt es euch bereits vorstellen - beschütze die Stadt vor einem größeren Feind. Doch schon von Beginn weg, als wir ganz am Anfang als Peter Parker zum ersten Mal in die Rolle von Spider-Man schlüpfen und uns bemühen, den Bösewicht Wilson Fisk hinter Gitter zu bringen, merken wir, dass die Story komplexer und facettenreicher ist, als zuerst angenommen. Und wer nun denkt, es gibt im Spiel nur einen Counterpart, der irrt sich. Zwecks Spoiler werden wir nun darauf verzichten alle vorkommenden Gegner Peter Parkers aufzuzählen - es sind jedenfalls mehr als nur Wilson Fisk. Und das sorgt dafür, dass die Story mit einigen Twists aufwartet, die wir so nicht erwartet hätten.
Die spinnen doch
Achtung, eine Durchsage: Es folgt nun ein Lobpreis über die Quintessenz des Spiels. Packen Sie alle Superlativen aus, die Sie kennen und rufen Sie mit uns gemeinsam: OMG und WOW und YES - so beschreiben zumindest wir die Fortbewegung in der wunderschönen Open World von Manhattan. Wie wir uns als Peter Parker durch die Skyline von Manhattan schwingen und wie atemberaubend schön und flüssig die Welt dabei stets ist - es ist alles wie aus einem Guss. Selten haben wir mehrere Stunden in einem Spiel verbracht, in denen wir einfach sinnlos durch die Stadt geschwungen sind. Und da die Fortbewegung in Marvel's Spider-Man auch das Um und Auf des Spiels ist, ist es umso wichtiger, dass wir großen Spaß damit hatten.
Kämpfen was das Zeug hält
Um den Elefanten im Raum anzusprechen. Ja - das Kampfsystem ähnelt stark dem der Batman: Arkham Reihe. Na und? Wir konnten uns trotzdem nicht sattkämpfen - das Prügeln bereitete uns einfach zu viel Spaß. Und besagtes Kampfsystem passt aufgrund der Agilität und der Schnelligkeit auch perfekt zu diesem Superhelden! Darüber hinaus wird die Umgebung perfekt in das Spiel integriert, sodass wir in jedem Kampf nicht nur eine, zwei oder drei Möglichkeiten hatten, sondern jedes Mal aufs Neue staunten, wie viele verschiedene Kombinationen mit der Umgebung unser guter alter Freund draufhat. Selten haben wir Kämpfe mit einem derartigen "Flow" erlebt wie in Marvel's Spider-Man!
Vielfalt in NYC
Wer sich in Marvel's Spider-Man bloß auf die Story fokussiert, wird diese in knapp 15-20 Stunden durchspielen können. Doch es wäre fast eine Beleidigung gegenüber Insomniac Games bloß diese Anzahl an Stunden zu investieren. Denn Manhattan bietet so viel mehr als Hauptmissionen. Mal fotografieren wir Wahrzeichen wie etwa den Stark Tower oder das Empire State Building, dann sammeln wir Rucksäcke, die wir damals in der Stadt verteilt haben und die uns einen Einblick in unsere Vergangenheit gewähren, und dann gibt es natürlich noch den ganz normalen Superhelden-Alltag. Wir kloppen uns also mit der halben Stadt und sorgen so für Gutes.
Einzig die deutsche Synchronfassung hätte besser gelingen können. Möglicherweise werden sich auch ein paar Leute finden, die sich an den zahlreichen Nebenmissionen sattspielen - wir hatten jedoch die ganze Zeit über nichts anderes als großen Spaß!
Entwickler Insomniac Games kratzt mit Marvel's Spider-Man das vermutlich Letzte aus der aktuellen Konsolengeneration heraus. Ein brillantes Kampfsystem verbunden mit einer atemberaubenden Open-World und einer so selten dagewesenen Langzeitmotivation sorgen dafür, dass sich Marvel's Spider-Man absolut verdient in den Top-Listen der Kritiker einzementieren wird. Für PS4-Inhaber ein absolutes Muss - für Comic-Fans sowieso! Ein spielerisches Meisterwerk!