Neben dem vielteiligen Multi-Set bietet Nintendo für seine neue Bastel-und-Spiel-Linie Labo zum Start auch das Robo-Set. Statt vielen kleinen Objekten und dazugehörigen Spielen beinhaltet das Robo-Set lediglich den Roboter. Der ist allerdings so groß, dass der Spieler selbst hineinschlüpfen kann.
Autobots, bastelt euch!
Das Herzstück des Roboters ist ein Rucksack, in dem sich die Mechanik für die Steuerung befindet. Mittels Schnüren werden die beiden Schuhe und zwei Griffe verbunden, die zur Händesteuerung dienen. Komplettiert wird das Set mit einem Helm, der an eine hochklappbare VR-Brille erinnert.
Zu zweit war der Roboter in zwei Stunden zusammengebaut. Wie beim Mulit-Set ist die aus animierten 3D-Objekten bestehende Anleitung eine große Hilfe.
Die Hardware
Im Rucksack befinden sich vier Schienen, in denen sich die Gegengewichte für die Arm- und Fußsteuerung befinden. Nintendo zieht das Kartondesign auch hier beinhart durch. Die Gewichte sind mit viel gefaltetem Karton gefüllte Kartonboxen. Damit sind die Schnüre und die Plastikösen, in denen diese verlaufen, die einzigen anderen Materialien, die im Roboter verbaut sind.
Auf den Gewichten wird Reflektorfolie befestigt. Durch sie kann die Infrarotkamera im roten Joy-Con, der dann in den Rucksack gesteckt wird, jederzeit nachvollziehen, welche Gliedmaße gerade bewegt wird.
Der zweite Joy-Con wird an der Brille angebracht. Damit wird die Neigung des Kopfes ins Spiel übertragen und erkannt, ob das Visier der Brille nach oben oder vor die Augen geklappt ist.
Im Spiel steuern wir einen Roboter, dessen Ziel es ist, alles in Schutt und Asche zu legen. Durch das abwechselnde Heben unserer Füße bewegen wir uns vorwärts, mit der Neigung unserer Körpers lenken wir. Geprügelt wird so, wie man eben prügelt: die Hände werden ruckartig nach vorne geschoben.
Werden beide Arme gleichzeitig ausgestreckt, geht der Roboter in den Flugmodus über. Durch das Neigen des Körpers wird gesteuert.
Um in die Ego-Perspektive zu wechseln, klappen wir das Visier der Brille herunter.
Wie ein Transformer können wir uns auch in ein Auto verwandeln. Dazu Knien wir uns einfach auf den Boden. Der Rucksack erkennt die fehlenden Spannung der Schnüre beider Beine und schon sind wir im Spiel auf vier Rädern unterwegs. Mit den Händen können wir eine Laserkanone betätigen, um unsere Gegner oder Umgebung zu bekämpfen.
Öde Box-Orgie
Das Basteln ist wieder richtig launig. Mit den knappen zwei Stunden liegt die Bastelzeit allerdings weit unter der des Multi-Sets. Dort wenden wir die selbe Zeit bereits für das Klavier auf, haben aber noch vier weitere Dinge zu fabrizieren.
Und leider ist auch nur das eine Roboterspiel enthalten, in dem es lediglich unsere Aufgabe ist, unterschiedliche Objekte zu zerstören. Das wird (zumindest für Erwachsene) ziemlich schnell langweilig. Zwar gibt es auch Puzzle-Level, das gezielte Einsetzen unserer Verwandlungs- und Flugfähigkeiten ist allerdings weder sonderlich fordernd, noch übermäßig unterhaltsam.
Schade, dass das Konzept der eigentlich genialen Bewegungssteuerung nicht auch für weitere Minispiele (wie zum Beispiel einer Tennisvariation oder dergleichen) umgesetzt wurde. So hat man dann einen großen Karton-Rucksack zuhause stehen, den man lediglich für das eher mäßige Roboterspiel verwenden kann.
Vielleicht schießt Nintendo hier ja einmal einige Minispiele nach.
Fazit
Die kürzere Bastelzeit als beim Multi-Set, der geringere und langweiligere Software-Anteil und der dennoch höhere Preis rücken das Preis-Leistungs-Verhältnis in ein ganz trübes Licht.
Wer die Bastelfaszination von Labo erleben will (und das ist schwer zu empfehlen!) greift daher zum Welten besseren Multi-Set - oder wartet auf Nachschub.
Autobots, verzieht euch!
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 1
Preis: 79.99 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Entwickler: Nintendo
Publisher: Nintendo
Erschienen für: Nintendo Switch
Getestetes System:
Nintendo Switch
Genre: Action
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