Wer es noch nicht mitbekommen hat, oder es schlicht und einfach nicht glauben kann, Dragon Quest und Minecraft haben sich ineinander verliebt und ein Baby bekommen!! Dragon Quest Builders ist eine perfekte Symbiose aus diesen beiden Meisterwerken und obwohl das Risiko groß war, dass das Experiment missglückt, ist das Ergebnis doch ein neuer, völlig selbstständiger Meilenstein geworden.
Handlung
Der böse Drachenfürst hat den Menschen, ja dem gesamten Erdball das Licht, und die Kraft neue Dinge zu schaffen, gestohlen. Ohne diese Fähigkeit können die Menschen keine Häuser, keine Waffen, keine Mauern bauen und sich nicht einmal etwas zu Essen kochen. Dadurch sind sie den Monstern des Fürsten vollkommen schutzlos ausgeliefert. Doch die kluge Göttin von Alefgard hat natürlich eine Heldin (oder Helden; ich habe aber ein Mädchen gespielt!) auserwählt, ihre Kinder, die Menschen zu eretten. Mit der einzigartigen Fähigkeit Neues zu erschaffen, reist die Heldin los um die Königreiche der Menschen wieder aufzubauen. Gleichzeitig muss sie sich auf einen großen Endkampf vorbereiten, denn der erzürnte Drachenfürst schaut nicht tatenlos zu wie ihm seine Welt entrissen wird.
Gameplay
Ihr startet als auserwählte Heldin mit der Kraft Gebäude und vieles andere zu errichten. Die Göttin gibt die Anweisung die erste Siedlung, die Ruine der einst großen Stadt Cantlin aufzusuchen und dort ein Banner des Lichts aufzustellen. Dieses Banner vertreibt die Dunkelheit in einem sehr kleinen Gebiet, das nun aber sicher genug ist, um sich dort anzusiedeln. Nachdem diese Voraussetzung erfüllt ist, erscheint auch schon die erste Bewohnerin. Um noch mehr Menschen anzulocken muss die Siedlung wachsen und noch sicherer werden, bis sie in ihrem alten Glanz erstrahlt. Am Weg zur Wiederherstellung müssen alle möglichen Aufgaben erfüllt werden. Materialien sammeln, Menschen vor Monstern retten, neue Orte entdecken. Alle diese Aufgaben erweitern das Repertoire der Gebäude und Einrichtungsgegenstände die Ihr bauen könnt. Denn wer zum Beispiel ein Fenster bauen will, braucht Glas - um Glas zu bekommen braucht man Sand und einen speziellen Ofen - um an den Sand zu kommen, muss man die Wüste erreichen und so weiter. Die Aufgaben sind also sehr logisch miteinander verkettet, wodurch man auch ein Gefühl der Sinnhaftigkeit bekommt. Es macht deshalb auch tatsächlich sehr viel Spaß die Aufgaben der Einwohner zu erfüllen, da jeder kleine Schritt neue Rezepte zum Bauen hervorbringt und man seine kleine Stadt immer weiter verschönern kann. Hat man die Siedlung maximal ausgebaut, erscheint ein grausiger Endgegner, der versucht diese Siedlung wieder zu zerschmettern. Darum muss auch in Verteidigungsanlagen, Waffen und Rüstungen investiert werden. Doch ist der Endgegner besiegt, wird das ganze Gebiet von der Dunkelheit befreit und es kann frei gebaut werden. Dies ist aber nicht notwendig, es steht dem Spieler also frei in das nächste Gebiet zu reisen.
Neben der Hauptstory, gibt es typisch für Dragon Quest sehr viele Nebenquests, von denen die meisten auch sehr spaßig sind. Außerdem kann man seiner Fantasie beim Bauen freien Lauf lassen und sogar riesige Monumente bauen. Nur nicht runterfallen, sonst wars das nämlich!
Die Kämpfe sind nicht sehr aufregend. Man kann eigentlich nur zuschlagen und ein paar Spezialattacken gibt es auch. Levelups gibt es keine, die Stärke des Charakters richtet sich nur nach der Ausrüstung und den HP, die mit dem Beenden von Aufgaben verstärkt werden können.
Ein bisschen schade ist, dass das Spiel sehr repetitiv ist, weil jede Siedlung auf die nahezu gleiche Weise aufgebaut werden muss. Ich hätte mich über mehr Variation gefreut.
Grafik
Was ich persönlich toll finde ist, dass Square Enix und Division 5 es geschafft haben den kubischen Stil von Minecraft ansehnlicher zu machen. Und zwar nicht nur ein bisschen, die Grafik ist wirklich schön! Und das Bauen macht dadurch so viel Spaß, dass es sehr schwer ist, nicht achtundzwanzig Stunden am Stück an einer riesigen Burg zu bauen. Der Kompromiss, der dem Spiel aber überhaupt nicht schadet ist hier, dass alle lebendigen Wesen mehr oder weniger ihre normalen Rundungen behalten. Insgesamt aber nicht nur sehr schön, sondern eben auch eine ganz besondere Errungenschaft, die unbedingt erwähnt werden muss.
Soundtrack
Hier haben wir einen kleinen Schwachpunkt. Eigentlich ist sehr Soundtrack sehr gut, aber man hat pro Gebiet nur fünf verschiedene Tracks (die Bossmusik nicht dazugezählt). Das heißt man hört fast immer dieselbe Musik und das für viele, viele Spielstunden, bis man endlich in ein neues Gebiet mit neuer Musik kommt. Hier aber immer wieder die gleiche. Das hat mir leider oft Kopfschmerzen bereitet und es ist ein wenig ernüchternd, wenn man ein Spiel ohne Ton spielen muss. Nichtsdestotrotz sind die Tracks die vorhanden sind sehr gut, aber einfach auch viel zu kurz, sodass sie sich sehr rasch wiederholen.
Fazit
Dragon Quest Builders ist großartig! Ein tolles Spiel, das viel Freude macht und einen Wochen lang an die Nintendo Switch fesseln kann. Die Kombination des Rollenspielelements von Dragon Quest mit den einzigartigen Spielelementen von Minecraft ist auf jeden Fall geglückt und hat etwas Geniales hervorgebracht. Empfehlenswert für fast jede Altersgruppe.
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: ab 1
Preis: 49.99 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Entwickler: Division 5, Square Enix Business
Publisher: Square Enix
Erschienen für: Nintendo Switch, Playstation 3, PlayStation 4, PS Vita
Getestetes System:
Nintendo Switch
Empfohlenes System:
Switch, PS4
Genre: Action-Rollenspiel, Sandbox
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