Professor Layton ist verschwunden! Wer kümmert sich denn jetzt darum, die Verbrechen Londons aufzuklären?! Gott sei Dank ist seine Tochter mindestens genauso begabt im Rätsel lösen und enträtselt mit ihrer neu gegründeten, dem Genie ihres Vaters gewidmeten Detektei Layton die Mysterien, die die Verschwörung der Millionäre umgibt. Auf geht's!
Handlung
Eigentlich ist Katrielle (auch Kat genannt) damit beschäftigt, ihren verschollenen Vater Professor Hershel Layton aufzuspüren, doch eines Tages wird ihr sonst eher ruhiges Leben durch das Erscheinen eines sprechenden Hundes aufgewirbelt. Allein, dass er sprechen kann, ist eine Sensation! … mit der Kat relativ gelassen umgeht. Der Hund hat zu allem Überfluss Gedächtnisschwund und daher auch keine Ahnung, wer er ist oder wie er heißt. Nachdem Kat ihm den sehr originellen Namen „Sherl O.C. Kholmes” gibt, beginnt sie sofort, einen völlig anderen Fall zu lösen, der viel spannender klingt als die Identität eines langweiligen Hundes herauszufinden.
Die Story ist sehr humorvoll erzählt und wird zwischendurch (in den Cutscenes) als Anime mit hervorragender deutscher Synchronisation gezeigt, was dem Spiel sehr viel Charme verleiht. Allgemein sind die Charaktere sehr charmant und ziemlich durchgeknallt. Nichts wirkt hier zu gewollt, sondern im Gegenteil sehr glaubhaft, wenn auch ziemlich unrealistisch.
Gameplay
Für mich als Neuling in der Layton-Spieleserie ist das Gameplay sehr ungewohnt, fast unerträglich langsam und ereignislos. Die Zeichntricksequenzen zwischendurch sind ohne Zweifel grandios und überhaupt nicht langweilig, aber das Spiel an sich ist nichts für Menschen, die an Ungeduld leiden. Die Dialoge sind schier endlos, was einerseits notwendig für ein Spiel ist, in dem es darum geht, Leute über winzigste Details eines Ereignisses zu befragen, andererseits wahnsinnig ermüdend für Augen und Gehirn ist, zumal die Dialoge auch voll mit unnötigen Informationen sind. Es ist sehr schwer, konzentriert und vor allem interessiert zu bleiben. Für mich persönlich ist es unvorstellbar, dass ein Kind sich für ein solches Spiel begeistern kann, aber vielleicht tue ich dem Spiel Unrecht und bin einfach zu sensationsgeil.
Zurück zum Gameplay. Kat zieht durch die Straßen Londons, nimmt Fälle auf und versucht diese durch das Lösen von meist leider zusammenhanglosen Rätseln aufzuklären. Zusammenhanglos, weil diese Rätsel - die wie Minigames in das Hauptspiel eingebettet sind - keine relevanten Informationen für die Handlung offenbaren. Diese Rätsel an sich sind nicht so schlecht gemacht, aber teilweise nicht sehr durchdacht. Nette Ideen wie Fangfragen kommen vor, führen aber eher zu Frustration, als dass sie das Erlebnis erfrischen. Ich musste vor allem andauernd sogenannte Hinweismünzen ausgeben, um Hinweise zu den Lösungen dieser Rätsel zu erhalten! Genau, man sammelt im Laufe des Spiels diese Münzen ein und kann sie als Zahlungsmittel für Informationen einsetzen. Eigentlich keine schlechte Idee. Trotzdem fände ich es besser, wenn die Rätsel ein wenig leichter gewesen wären, oder zumindest logischer, denn so wie sie sind, sind sie sehr ernüchternd.
Grafik
Die Grafik ist schön. Nichts besonderes, weist aber auch keine Schwächen auf. Im Grunde bewegt sich ja auch kaum etwas, man betrachtet also häufig einfach nur Bilder. Die Cutscenes sind großartig gezeichnet und retten das Spiel vor einer schlechten Bewertung meinerseits.
Soundtrack
Wie auch die Grafik ist der Soundtrack nett, aber nichts besonderes. Nicht störend, aber auch nicht sehr unterstützend. Man könnte sich eventuell mehr erwarten.
Fazit
Laytons Mystery Journey (Katrielle und die Verschwörung der Millionäre) ist ein eher mittelmäßiges Spiel. Mit Höhen, aber leider vor allem Tiefen. Als Gesamtpaket ist es in Ordnung, nimmt man aber die einzelnen Aspekte genauer unter die Lupe (das kann ich ja jetzt dank diesem Spiel, höhö), merkt man, dass die Zeichentricksequenzen das Spiel davor retten, unterdurchschnittlich zu sein. Denn die Grafik und die Musik sind mittelmäßig und das Gameplay total einschläfernd. Für Kinder meiner Meinung nach nicht geeignet, da die Rätsel sehr trocken und teilweise zu schwierig sind. Außerdem liest kein Kind endlose Dialoge (die sind aber leider notwendig, um nicht bei einer Aufgabe stecken zu bleiben).
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 1
Preis: 39.99 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Erschienen für: iPhone, Nintendo 3DS
Getestetes System:
Nintendo 3DS
Empfohlenes System:
3DS
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