Neues Konzept + neues Grafikdesign = neues Spielerlebnis. Oder? Oft passiert es ja nicht, dass Entwickler einer so erfolgreichen Serie ihren Stil überdenken. Neu ist jedenfalls vieles, aber macht es das auch automatisch zu Innovation?
Handlung
Die Tatsache, dass es eine Handlung gibt, ist schon ein Einschnitt in die Tradition von Monster Hunter. Da dieses Element ganz neu und recht ungewohnt für das Spielerlebnis ist, fühlt es sich ziemlich unnatürlich an. Das liegt aber auch daran, dass die Charaktere insgesamt kaum Ecken und Kanten haben, also nicht authentisch rüber kommen.
Alles dreht sich um die Bindung zwischen Monstern und Menschen, wodurch ein Mensch zu einem „Rider“ (dt. „Reiter“) wird. Um den Bindungsritus zu vollziehen, ist es notwendig das Ei eines Monsters zu stehlen, das kleine Tierchen auszubrüten und zum Abschluss eine gemeinsame Jagd zu bestehen. Doch im Untergrund lauern böse Chaosdrachen, die Dunkelheit und Unheil über die Welt bringen wollen. So wird gleich am Anfang des Spiels die trügerische Idylle durch einen Angriff zerstört, bei dem viele Bewohner des Dorfes ihr Leben lassen. Für die Helden der Geschichte ist klar, dass weitere Verluste verhindert werden müssen, deshalb jagen sie fortan verbissen … irrelevante Monster und … stehlen ihre Babies….? Kein Wunder, dass diese Zivilisation vom Aussterben bedroht ist.
Gameplay
Im Grunde hat sich nicht viel verändert. Ihr geht auf die Jagd, sammelt Pflanzen, braut Tränke, stehlt Monstereier und so weiter. Doch das Kampfsystem hat eine Generalüberholung erhalten. Ähnlich wie viele ältere Kampfmodelle des JRPG-Genres laufen die Kämpfe in Monster Hunter Stories rundenbasiert ab! Leider ist das Resultat eher ein Flop. Wie „Schere-Stein-Papier“, und zwar GENAU GLEICH laufen die Kämpfe ab. Es gibt drei verschiedene Arten des Angriffs: Technik, Geschwindigkeit und Kraft. Anfangs denkt man noch, da könnte etwas dahinter stecken, aber nein, die Kämpfe bestehen tatsächlich nur aus „Schere-Stein-Papier“. Die Angriffe sind alle relativ gleich stark und sehen auch ziemlich gleich aus. Enttäuschend! Das einzig aufregende in einem Kampf ist, wenn man in den „Rider-Modus“ übergeht, was originellerweise bedeutet, dass man auf seinem versklavten Tier reitet und gemeinsame Angriffe ausführt. Im Grunde geht der Kampf so weiter wie bisher. Aber! Hier gibt es einen kleinen Fun-Factor, nämlich Superattacken! Superattacken, die nur wenn sich der Energiebalken weit genug aufgeladen hat ausgeführt werden können. Nach ein oder zwei Malen nutzt sich aber auch dieser Spaß schon ab.
Grafik
Nicht unbedingt schlecht, aber auch nicht gerade schön anzusehen. Sehr überkindisch, grell und ohne Liebe zum Detail. Leider ein ziemlich plumper Versuch andere süße Grafikstile nachzuahmen.
Soundtrack
Die Musik ist wie immer bei Monster Hunter sehr gut. Normalerweise wird sie allerdings viel liebevoller gestaltet. In diesem Fall ist sie eher plakativ und außerdem unoriginell. Sehr schade!
Fazit
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 1 bis 2
Preis: 39.99 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Entwickler: Marvelous Interactive
Erschienen für: Nintendo 3DS
Getestetes System:
Nintendo 3DS
Empfohlenes System:
3DS
Genre: Rollenspiel
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