Als Project Cars im Mai 2015 veröffentlicht wurde, staunten viele Rennfreaks nicht schlecht. Durch den hohen Grad an Detailtreue der Fahrzeugmodelle und diese unglaubliche Vielfalt nannten viele Project Cars schnell in einem Atemzug mit den Serie-Anführern Gran Turismo und Forza.
Jetzt, zwei Jahre später erschien das neue Spiel der "Slightly Mad" Macher. Wohl passend, dass das Entwicklerstudio "Slightly Mad" heißt - es ist schon leicht verrückt, was für einen Umfang diese Rennserie hat.
Aber kommen wir zum neuen Teil:
Vom kleinen Kart zum PS Monster
Die Vielfalt an unterschiedlichen Fahrzeugklassen ist eindeutig die große Stärke von Project Cars 2. Nirgends sonst kann man innerhalb von einem Spiel nicht weniger als 29 (!) unterschiedliche Fahrzeugklassen spielen. Hier ist alles dabei, was das Herz begehrt. Und noch besser: Es ist egal in welcher Kombination wir spielen. Wollen wir mit einem serientypischen Audi A1 im Indycar Dome in Amerika fahren? Oder lieber mit einem 125cc Kart über den Red Bull Ring düsen. Es hat uns extremen Spaß gemacht die Freiheit zu haben, frei entscheiden zu können, mit welchem Auto wir wo fahren wollen.
Dabei muss noch dazu gesagt werden, dass die 46 Strecken in insgesamt über 200 Variationen gefahren werden können. Mit dabei natürlich die komplette Nordschleife (14 Minuten für eine Runde. Das durchzuhalten schaffen nur die eingefleischten Rennfreaks), aber auch malerische Strecken entlang der Westküste der USA.
Nur zu schade, dass diese Strecken auch für unseren größten Kritikpunkt hinhalten müssen.
Wenig fürs Auge
So wunderschön detailgetreu die vielen Autos sind, so leblos wirken leider die Strecken. Blicken wir einmal über den Randstein hinaus, gibt es hier wenig zu bestaunen. Dabei sollten Rennspiele doch auch sehr von der Umgebung und der Streckenatmosphäre profitieren. Schade, dass hier der Fokus zu sehr auf die Rennkarren gesetzt wurde.
Essenziell für eine gute Rennsimulation ist eine genaue und intuitive Steuerung. Womit wir zum Gameplay kommen.
Hard to learn, hard to master
Das Sprichwort "easy to learn, hard to master" muss für Project Cars 2 leicht umformuliert werden. Denn Fans von Arcade Rennspielen á la Need for Speed können schnell frustriert werden. Trotz der zahlreichen Fahrhilfen bedarf es nämlich einer gewissen Grunderfahrung in Rennsimulationen. Das kann von beiden Seiten betrachtet werden - uns stört das eher nicht, da wir sowieso der Meinung sind, dass Project Cars 2 nichts für die "Arcade-Zielgruppe" ist.
Am besten steuert sich das Spiel natürlich mit Lenkrad und Pedalen. Aber auch mit dem Controller haben wir uns nach kurzer Eingewöhnungszeit wohl gefühlt. Um aber das perfekte Rennerlebnis zu haben, legen wir allen HTC Vive besitzern ans Herz, sich dieses Spiel unbedingt zu holen! Wir haben noch nie ein realistischeres Fahrgefühl erlebt als mit Lenkrad, Pedalen, VR Brille und ohne Hilfen. Diesen Spielspaß zu erklären, ist fast unmöglich. So etwas muss man erlebt haben. Da die breite Masse aber eher keine VR Brille zuhause hat, können wir diesen Pluspunkt nur teilweise gelten lassen.
Nicht viel zu tun
Leider ist der Karrieremodus in Project Cars 2 eher nur Mittel zum Zweck. Wir beginnen in einer schwachen Rennklasse und arbeiten uns mit der Zeit immer weiter hoch. Der Fakt, dass wir uns zwischen den Rennen nur in langweiligen Textboxen aufhalten, macht den Karrieremodus zu einem Extra, dass man auch auslassen hätte können.
God I love that sound
Zu einer waschechten Rennsimulation gehören waschechte Sounds. Und mit denen hat Entwickler Slightly Mad aber sowas von ins Schwarze getroffen. Jedes Fahrzeug hat eine andere Soundkulisse. Es ist einfach Musik in den Ohren, wenn wir mit einem 600 PS Ferrari innerhalb von 3,5 Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen.
Fazit
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 1
Preis: 49.99 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Entwickler: Slightly Mad Studios
Publisher: Bandai Namco Entertainment
Erschienen für: PC, PlayStation 4, Xbox One
Getestetes System:
PlayStation 4
Genre: Rennsimulation
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