In der Finsternis der fernen Zukunft gibt es keinen Frieden, auch im dritten Ableger der Dawn Of War-Reihe hat sich an diesem Statement nichts geändert. Diesmal kämpfen drei Fraktionen um eine Waffe, der katastrophale Macht innewohnt - den Speer des Khaine.
Dieser befindet sich auf dem verschwundenen Planeten Acheron, der sich nach langer Zeit im Warp wieder in unserer Dimension manifestiert. Ausgerechnet auf der imperialen Welt Cyprus Ultima, die gerade von den Orks bedroht wird! Es stehen sich die wilden und zahlreichen Grünhäute, die unerschütterlichen Space Marines und die undurchsichtigen Eldar in einem Kampf epischen Ausmaßes gegenüber, jeder davon entschlossen seine stärksten und mächtigsten Kriegsmaschinen und Helden in diese Auseinandersetzung zu werfen.
Man kann also nur hoffen, dass der Imperator beschützt!
Einzelspieler
Dawn of War 3 ist ein Echtzeit-Strategiespiel, das klassisch in einen Einzelspieler- und einen Mehrspielermodus geteilt ist.
Im Einzelspielermodus bekommt man diesmal eine recht umfangreiche Kampagne mit insgesamt 17 Missionen geboten. Die einzelnen Missionen können dabei mitunter schon bis zu 45 Minuten dauern. Abwechselnd spielt man hierbei die Eldar, Orks und Space Marines. Hauptaugenmerk wird dabei auf die speziellen Fraktionsmechaniken gelegt. So muss man in einer Ork-Mission einen Haufen Altmetall sammeln, um seine Truppen aufzurüsten. In einer Eldar-Mission rückt besonders deren Fähigkeit Gebäude zu teleportieren in den Fokus.
Die Kampagne ist alles in allem sehr umfangreich und abwechslungsreich. Streckenweise wiederholen sich allerdings klassische Basisaufbau-Missionen. Diese haben zwar auch immer einen Zusatz, wie gleichzeitig unter Zeitdruck bestimmte Ziele in der Nähe zerstören oder ein bestimmtes Ziel verteidigen, bleiben aber im Kern gleich.
Die Geschichte hinter der Kampagne ist etwas seicht, auch wenn es ab und an zu kleineren Plot Twists kommt. Sie macht aber Spaß bis zum Ende, denn gerade die letzten Missionen haben es dank besonders ausgefeilten Mechaniken und den überschweren Kriegsmaschinen in sich. Das Ende ist leider sehr schwach, nur eine sehr kurze Zwischensequenz versucht das Finale und die zukünftigen Ereignisse zu erklären.
Ein netter Beigeschmack der Kampagne: Die Eliteeinheiten, die man auch im Mehrspielermodus einsetzen kann, steigen schon durch das Spielen der Kampagnen-Missionen im Level.
Mehrspieler
Der Mehrspielermodus war und ist für viele Spieler sicherlich immer noch der Hauptgrund, warum sie sich so auf das Spiel freuen. Dieser hat sich jedoch vom ersten zum zweiten Teil der Serie massiv gewandelt. Vom klassischen DoW 1 mit Basisbau und Massenschlachten zum eher scharmützelartigen DoW 2 ohne Basisbau und mit hohem Fokus auf die einzelnen Einheiten. Beide Spiele haben trotz ihrer Unterschiede starke Communities entwickelt. Im dritten Teil versucht man offenbar einen Mix aus beidem hinzubekommen.
Spielmodus und Spielablauf
Wie bereits in den beiden ersten Teilen und von Relic-Echtzeitstrategiespielen gewohnt kämpft man auch in Dawn of War 3 um sogenannte Ressourcenpunkte, die gleichmäßig über die Karte verteilt sind. Nimmt man diese Punkte ein, generieren diese dann die beiden Hauptressourcen. Requisitionspunkte brauchen wir am häufigsten bei Infanterie und Gebäuden, Energie bei Upgrades und Fahrzeugen. Außerdem wurde eine neue Ressource eingeführt, die Elitepunkte. Diese werden genauso wie die anderen beiden generiert. Allerdings kauft man mit ihnen Eliteeinheiten und Superwaffen.
Im Moment gibt es nur einen Spielmodus. Bei diesem hat jedes Team eine bestimmte Anzahl an Schildgeneratoren (kommt auf die Anzahl der Spieler und die Karte an). Zerstört man einen dieser Generatoren, kann man die Verteidigungstürme dahinter angreifen. Aber Vorsicht, diese wehren sich gewaltig, um spielentscheidende Angriffe am Anfang des Spiels zu unterbinden. Ist nun auch einer der Türme zerstört, kann man den Energiekern des gegnerischen Teams angreifen. Ist auch dieser zerstört, gewinnt ihr das Spiel.
Der Spielablauf ist dabei in mehrere Eskalationsphasen unterteilt. Diese schreiten mit der Zeit fort. Je höher die aktuelle Stufe, umso mehr Ressourcen produzieren eure Ressourcenpunkte. Nach ca. 30 Minuten hat man dann schon so ein hohes Einkommen, dass der Verlust von mehreren Einheiten schon sehr einfach kompensiert werden kann. Im Gegensatz dazu erhält man gegen Anfang des Spiels aber nur sehr wenige Ressourcen. So dass der Verlust von zwei bis drei Einheiten schon sehr schmerzhaft wird und es schwierig ist, dieses Opfer noch alleine auszugleichen.
Die Fraktionen können erst durch teure Upgrades (Eldar und Space Marines) oder durch das Bauen spezieller Gebäude (Orks) mit der Zeit auf ihr gesamtes Arsenal zurückgreifen.
Die Eskalationsstufen steuern somit die Größe der Schlachten und verwandeln das Spiel von den anfänglichen Scharmützeln zu gewaltigen Massenschlachten mit einer Vielzahl an Einheiten, Superwaffen und superschwerem Kriegsgerät. Dadurch ist das Spiel gerade zu Beginn noch sehr mikrointensiv, gegen Ende werden die Schlachten aber immer chaotischer und Aspekte wie Logistik und Einheitenzusammensetzung werden immer wichtiger.
Umfang
Wie schon erwähnt liefert das Spiel also einen umfangreichen Singleplayermodus. Der Mehrspielermodus fällt aber etwas dürftiger aus. Mit nur einem Spielmodus und nur acht Karten kommt dieser leider etwas kurz. Wie gewohnt bietet das Spiel auch wieder einen Armee-Bemal-Modus, in dem ihr eure Einheiten nach bestimmten Mustern und Farben gestalten könnt.
Durch die Eliteeinheiten und Doktrinen könnt ihr eure Armeen aber nicht nur kosmetisch anpassen. Drei davon dürft ihr dabei jeweils auswählen. Von den Eliteeinheiten gibt es von jeder Fraktion neun, diese reichen von billigen kleinen Trupps über bekannte Helden bis hin zu riesigen Kriegsmaschinen und bringen alle ihre eigenen Fähigkeiten mit. Diese Einheiten sammeln in der Kampagne und im Mehrspielermodus gegen andere Spieler Erfahrung, mit der sie im Level aufsteigen und dadurch neue Fähigkeiten und Skins freischalten.
Noch ein paar Worte zu den Fraktionen: Diese spielen sich unglaublich abwechslungsreich, jede mit ihren eigenen speziellen Mechaniken und Einheiten. Hier hat es sich ausgezahlt, weniger statt mehr zu implementieren. Man freut sich dennoch auf weitere Völker in zukünftigen Addons.
Technik
Als Engine nutzt Dawn of War 3 die Essence Engine 4.0, das ist Relic hauseigene Engine, deren erste Version für Company of Heroes entwickelt wurde. Grafisch und soundtechnisch kann sich DoW 3 auf jeden Fall sehen lassen. Auch wenn die einzelnen Figuren nicht so sehr detailliert sind wie in DoW 2, ist das Gesamtbild immer noch der reinste Wahnsinn. Das Spiel läuft dabei sehr performant und stabil, während der gesamten Testzeit kam es zu keinem Absturz.
Leider sind kleinere Mängel am grafischen Userinterface und am Replay-System anzumerken. Relic hat aber schon Patches angekündigt um diese Ungereimtheiten so bald wie möglich zu beheben.
Fazit
Alles in Allem ist Dawn of War 3 ein würdiger Nachfolger der Dawn of War-Serie. Die Mischung aus den ersten beiden Teilen mag nicht allen Fans gleich gut gefallen. Ich finde den Spagat äußerst gut gelungen. Das Spiel startet sehr mikrointensiv mit wenigen Einheiten à la DoW2 und explodiert dann schnell in breit angelegte Massenschlachten. Gerade die neuen Eliteeinheiten passen gut in dieses Konzept und zusammen mit den Doktrinen wird einem sehr viel Spielraum beim Anpassen seines Spielstils und seiner Taktiken gegeben.
Perfekt ist es hingegen auch nicht. Zu wenig Mehrspielerinhalt und kleine technische Mängel drehen etwas an der Wertung. Für Fans der Serie und allgemein Fans von groß angelegten Echtzeitstrategiespielen ist es aber auf jeden Fall eine klare Kaufempfehlung.
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 1 bis 6
Preis: 50 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Entwickler: Relic
Publisher: Sega
Erschienen für: PC
Getestetes System:
PC
Empfohlenes System:
OS: 64-bit Windows 10 with latest updates
Processor: 3GHz i5 quad core or equivalent
Memory: 8 GB of RAM, 2 GB of VRAM MB RAM
Graphics: NVIDIA GeForce 770 or AMD Radeon 7970 or equivalent DirectX 11 card
DirectX: Version 11
Network: Broadband Internet connection
Storage: 50 GB available space
Genre: Echtzeit Strategie
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