Das langersehnte Need for Speed ist endlich wieder da. Ob diese titellose Version die Erwartungen erfüllt und die besten Features der letzten Spiele mit eingebaut hat lest ihr hier.
Das Video-Spiel
Die Hauptneuerung, die bereits im Vorhinein groß angekündigt wurde, sind die Videosequenzen mit echten Schauspielern, die das Spiel durchziehen und mehr oder weniger versuchen die Handlung anzutreiben. Während zu Beginn des Spiels einige Filmchen gezeigt werden, um sich mit der Rolle und der Location zu identifizieren, erscheinen sie später immer nur, wenn ich mich entscheide z.B. zu einem bestimmten Treffpunkt zu fahren. Leider sind die Sprüche in der deutschen Synchronisation eher zum Fremdschämen und die Filmchen unnötige Zwischenszenen, die mehr oder weniger sinnlose Kommunikation als Handlungsstränge beinhalten. Außerdem gehen die Videos gar nicht auf die Geschehen im Spiel ein. Gewinne ich beispielsweise ein Rennen werde ich genauso gefeiert, als hätte ich den letzten Platz gemacht. Sehr schön finden wir jedoch zu Beginn der Rennen oder nach besagten Szenen den nahtlosen Übergang der Videosequenz zum Spiel.
Das Fahrgefühl und die Steuerung
Kommen wir doch zu den Themen, die uns bei Need for Speed wirklich interessieren: Die Autos, die Rennen und die Verfolgungsfahrten. Im Vorgänger Need for Speed: Rivals konnten wir Autos auf den Straßen finden und diese einfach wechseln. Das war sehr untypisch für die Spielereihe und einigen Traditionsspielern fehlte der Vorgang, ein Auto zu kaufen und dieses dann selbst nach seinen Wünschen "aufzupimpen". Dieses Modul ist im neuen Need for Speed wieder da! In der Garage können wir uns mit durch Rennen "eingefahrenem" Geld neue Autos und Updates kaufen. Insgesamt stehen uns 51 Autos zur Verfügung. Hier ist alles dabei, vom alten VW Golf bis zum neuesten BMW, Ford Mustang und Lamborghini. Außerdem können wir fast jedes kleinste Detail personalisieren: Lacke gibts in allen Farben, metallic oder matt, wir können unseren Wagen mit Stickern bekleben, Spiegel, Heckteile und vieles mehr austauschen, Muster sprayen, usw... Es gibt eine große Auswahl an Wagenteilen, wovon der Einbau der meisten unsere PS in die Höhe schießen lässt und Auswirkungen auf die Steuerung hat (welche man übrigens auch einstellen kann). Haben wir den Wagen richtig schön hochgepimpt lässt er sich jedoch nur mehr schwer steuern und das Kurvenfahren wird eher mühsamer als cooler.
Rennen über Rennen
Es gibt mehrere Möglichkeiten in Rennen einzusteigen. Entweder rufen uns unsere Kumpels im Spiel an und fordern uns z.B. zu Drift- oder Zeitrennen heraus oder wir finden beim Herumfahren Herausforderungen. Diese sind je nach Level bereits für uns freigeschaltet oder wir müssen um sie zu fahren in höhere Level aufsteigen. Zu diesen Rennen kann man ganz einfach auf der Map springen oder sich den Weg bis dorthin anzeigen lassen. Eine weitere Möglichkeit ist es, Mitspieler, die vor uns fahren zu Rennen herauszufordern. Während einem Rennen wird uns auf der Fahrbahn die Rennstrecke markiert. Wollen wir uns jedoch anzeigen lassen, wie wir zum auf der Map markierten Rennen kommen, wird uns der Weg lediglich auf der kleinen Umgebungsmap am linken unteren Bildschirmrand angezeigt. Das macht das gezielte Hinfahren etwas mühsam und wir bevorzugen daher in den meisten Fällen die Möglichkeit des Beamens. Wir erhalten ständig Herausforderungen von unseren Kumpels im Spiel, haben also immer etwas zu tun und so gehen uns nie die Rennen aus.
Eins, Zwei, Polizei!
Wie bereits aus den Vorgängern bekannt besteht jederzeit die Möglichkeit, dass die Polizei uns entdeckt und verfolgt. Je nach Level kann es hier auch richtig schwer werden diese abzuschütteln und unsere Strafsumme steigt mit Dauer der Verfolgungsjagd. Werden wir erwischt müssen wir die Summe zahlen und landen wieder in der Garage. Meistens gelingt uns jedoch die Flucht. Besonders mühsam wird es, wenn wir während eines oder auf dem Weg zu einem Rennen verfolgt werden. Aber damit haben wir gerechnet und das nehmen wir gerne in Kauf. Was uns außerdem vom Rennen ablenkt ist unser Handy, das ständig klingelt, weil unsere Kumpels anrufen oder Nachrichten schicken.
Reputation
Egal ob wir Rennen fahren oder einfach die Gegend erkunden: Wir erhalten für alles was wir tun Punkte und Reputation in den verschiedensten Bereichen wie z.B. Zerstörung, Fahren auf der Gegenfahrbahn, knappes Vorbeifahren und Driften. Je mehr Punkte wir in den Kategorien sammeln desto höher wird unser Multiplikator. Fahrzeuge, Fahrzeugteile und Rennen werden erst in bestimmten Levels freigeschaltet und die Punkte helfen uns in das nächste Level zu kommen.
Die Optik
Die Map in Need for Speed wirkt eigentlich ziemlich groß. Das freut uns einerseits, weil wir uns fahrtechnisch ein bisschen austoben können und von Autobahnen über Schienen und Serpentinen bis hin zu kleineren Gassen zwischen Häusern alles befahren können. Andererseits dauert es ewig, bis wir unsere Rennziele erreicht haben. Auch deshalb verwenden wir wie schon oben erwähnt häufig die Schnellreisefunktion. Trotzdem ist die Map noch so übersichtlich, dass wir regelmäßig an Rennen oder Sammelgegenständen wie Donuts oder Views (die mehr oder weniger schöne Ausblicke zeigen) vorbei kommen. Leider bekommen wir trotz riesiger Map wenig von der Umgebung mit, da es ständig Nacht ist oder maximal ein wenig dämmert. Das ist zeitweise anstrengend für die Augen und wir hätten uns wirklich gerne etwas Abwechslung gewünscht und schöne Orte besichtigt.