Son Goku ist wieder da und mit ihm kommen seine Familie, die Z-Fighter, Freezer, Cell, die ganzen anderen üblichen Verdächtigen und noch ein paar mehr, denn auch auf Next Gen-Konsolen bittet das Dragon Ball Z Universum in gewohnter Manier wieder zum Tanz.
„Entrée“ – Was ist neu?
Allerdings haben sich die Jungs von Dimps dieses Mal etwas überlegt, um zumindest ein wenig Abwechslung in die Story zu bringen, die wir öfter gesehen und gehört haben, als Krillin wiederbelebt wurde. Nachdem wir unseren eigenen Fighter kreiert haben, wobei wir Geschlecht, Rasse und eine kämpferische Grundorientierung (Energieattacken oder handfeste Schlagarbeit) auswählen können, klärt Trunks uns auf: Wir sind ein Mitglied der Zeitpatrouille, die dafür sorgt, dass die Geschichte ihren gewohnten Lauf geht. Aber siehe da, das tut sie nicht. Irgendwer pfuscht im Raum-Zeit-Gefüge rum und versucht so, die Guten davon abzuhalten, wieder und wieder die Welt zu retten. Wir haben also eine halbwegs funktionierende Legitimation, mit unserem Eigenbau-Held nicht nur den altbekannten Bösewichten, sondern z.B. der komplette Besatzung von Freezers Schiff oder auch den Z-Fightern eins auf die Nuss zu geben. Dementsprechend reichen unsere Missionsziele von „Finde X Dragonballs“ über „Überwältige Y Schiffwachen“ bis zu „Besiege Z im Kampf 1 zu 1“. Das schlägt sich auch in der Auswahl der freischaltbaren Charaktere nieder – nie zuvor konnten wir aus so vielen Kämpfern wählen. Nach jedem Kampf sammeln wir Erfahrung. Sobald unser Charakter ein neues Level erreicht, können wir einige Attributpunkte verteilen. Außerdem sind die Attacken unseres Recken grundsätzlich frei wählbar (wenn wir sie mal freigespielt oder gekauft haben).
Gänzlich neu sind sogenannte Parallel-Quests, die mit der Grundstory nichts am Hut haben. Sie sind eine der vielen Stationen, die wir neben dem Multiplayer, Weltkampf, verschiedenen Shops oder Trainern und vielem mehr in unserer base of operations Toki-Toki Town anlaufen können. Funktionieren tun sie aber fast gleich wie die Storymissionen: Siegbedingung A, Niederlagebedingung B, nur eine Zeitbegrenzung ist neu – viel Glück! Was allerdings einen großen Unterschied macht: Man kann sie mit bis zu zwei anderen Spielern online bestreiten.
Online ist ein gutes Stichwort: Dragon Ball Z: Xenoverse führt dem aktuellen Trend folgend einige MMO-Momente ein. Zusätzlich zu den schon erwähnten Parallel-Quests kann man sich jetzt im Weltkampf die Schädel einschlagen oder im 3 vs. 3 effektvolle Teamkämpfe anzetteln.
„Adage“ – Gemächlich? Was ist da mit den Servern los?
Tja, was ist da los? Nach momentanem Stand (aktuelles Update am 24.03.2015) liegt da einiges im Argen. Die Multiplayer-Lobby ist uns oft gänzlich verwehrt, auch in der Singleplayer-Lobby, in der wir grundsätzlich auch in Multiplayer-Aktivitäten starten können, nur halt ohne vorherige Absprache, fliegen wir immer wieder aus Kämpfen raus. Soviel Instabilität kostet viel Spaß.
Generell lässt die technische Komponente sehr zu wünschen übrig. Zwar läuft das Spiel grundsätzlich über weiteste Strecken flüssig (auf Konsolen aber leider nur mit 30fps), allerdings haben wir mit einer oftmals desolaten Kamera zu kämpfen, was in den effektvollen, schnellen Kämpfen oft fatal ist.
Außerdem merkt man an jeder Ecke des Art-Designs deutlich, dass das Kampfsystem mit Abstand am meisten Entwicklungszeit abbekommen hat. Die Arenen haben unschöne Texturen und alle Umgebungen, auch Toki-Toki Town, wirken ausgestorben und dröge. Die einzig löbliche Ausnahme bilden die Kampfeffekte, die durchaus schick daherkommen. Auch der schnöde, immer wiederkehrende Soundtrack gewinnt sicher keinen Preis. Da darf man eigentlich ganz eindeutig mehr erwarten.
„Coda presto“ – Life in the fast lane
Das Kampfsystem hat sich seit Raging Blast nicht nennenswert verändert – muss es aber auch nicht. Die schnellen Fights in komplett zerstörbaren 3D-Welten (mit typischen Anime-Effekten was das Brimborium um die Attacken angeht) wären schon überzeugend – würde nicht die Kamera ständig dazwischenfunken. So endet es aber damit, dass man sich nach einer kleinen Eingewöhnungsphase zwar zurechtfindet und auch immer wieder gezielt und sinnvoll agieren kann, vom Meistern des Titels aber weit entfernt bleiben wird, wenn man nicht immens viele Stunden in das Lernen stecken möchte. Leider nicht des Gameplays, sondern der Kameraführung. Wir möchten das nicht.