Tatü tata, Emergency
ist wieder da. Der erneut als Fortsetzung getarnte Zusatzcontent für Emergency 2012
bringt ein neues Katastrophenszenario mit lediglich vier neuen Missionen und eine zusätzliche Freeplay-Karte.
Quadriga Games setzt die Tradition fort, kein neues Emergency-Spiel, sondern lediglich ein – recht dünnes – Missionpack auf den Markt zu werfen. Fügte der „Vorgänger“
Emergency 2013 den Inhalten der
Emergency 2012 Deluxe Edition ein neues Szenario mit lediglich vier Missionen und einer neuen Freeplay-Karte hinzu, so… Wie bitte? Déjà-vu? Richtig, auch
Emergency 2014 macht hier nichts anders. Immerhin kommen Neueinsteiger nun auf 23 Missionen und sechs Freeplay-Karten.
Für Besitzer der Vorgänger gibt es den zusätzlichen Content von
Emergency 2014 als Download.
Armageddon Light
Die neue Kampagne hetzt uns den Asteroiden Caligula auf den Hals. Dessen Vorboten lösen Brände aus, die wir in den Griff bekommen müssen. Auch diesmal muss ein weltbekanntes Wahrzeichen dran glauben: Der schiefe Turm von Pisa hat seinen Neigungswinkel durch den Meteoriteneinschlag von vier auf unpraktische 90 Grad erhöht. Unpraktisch vor allem für die Leute, die beim Einsturz darunter standen, um garantiert unheimlich kreative Urlaubsfotos zu fabrizieren.
Leider spielen sich die vier Missionen nicht sonderlich abwechslungsreich. Heraus sticht jedoch die erste Mission, die uns ins Jahr 1890 zurückverfrachtet. Denn Caligula steuerte schon vor über 100 Jahren auf die Erde zu, verfehlte sie damals aber knapp. Statt Feuerwehrautos haben wir nun also von Pferden gezogene Löschwagen zur Verfügung, statt die Bäume mit der Kettensäge umzuholzen müssen wir eine Axt bemühen. Im Grunde war es das auch schon mit den Unterschieden, der Sepia-Filter samt filmrollentypischer Störungen sorgt aber zumindest für optische Abwechslung.
Wo ein Wille, da leider kein Weg
Wegfindungsprobleme können lustig sein. Zum Beispiel bei der Observierung eines Betrunkenen. Wo sie aber mehr als nur störend sind, ist mitten in einem Einsatz. Vor allem, wenn der Pöbel präpotent eine kilometerlange Autoschlange um einen Unfall bildet, dabei nicht nur die Einsatzkräfte ignoriert und behindert, sondern sich schlauerweise auch von einem Bahnübergang nicht beeindrucken lässt. Nun, der heranrasende Zug lässt sich von so ignoranten Falschparkern nicht die Pünktlichkeitsstatistik versauen und löst mit dem Durchrasen der Kolonne ein dominoartiges Feuerwerk aus, das ein Auto nach dem anderen zum Abfackeln bringt, ohne der andernorts eingeschlossenen Feuerwehr die Möglichkeit zum Einschreiten zu geben.
Gerade auf den Freeplay-Karten, auf denen Amokläufer um sich schießen, während schwachbrüstige Menschen aufgrund des Smogs eingehen und nebenbei ein überhitztes Mobiltelefon einen ganzen Waldbrand auslöst, ist dieses Problem sehr frustrierend, da es zum völligen Kontrollverlust und dem baldigen Scheitern führt. Schade um die schön designten Karten.
Liebe Entwickler! Wir erwarten ja keine utopische Rettungsgasse. Doch wir wünschen uns, dass das Blaulicht andere Fahrzeuge dazu bringt, den Einsatzkräften den gebührenden Raum zu verschaffen. Was macht es stattdessen? Es leuchtet blau…
Technik
Freilich tut sich bei einer Erweiterung zu einem Spiel an der Technik erwartungsgemäß wenig (nämlich gar nichts). Die Grafik wird nicht wirklich aktueller, verbreitet zwar immer noch ein nettes Modellbauflair, ist aber alles andere als up to date. Auch die Wegfindungsprobleme und die nicht immer perfekte Übersicht durch die viel zu wörtlich genommene Minimap und die fehlende Auflistung aller vorhandenen Einheiten sind noch immer ein Thema. Und da es auch noch immer nicht möglich ist, Aktionsketten zu befehlen, arten die simpelsten Tasks oft in unnötigem Mikromanagement aus.
Akustisch werden wir von actionreicher Musik vorangetrieben, die frappierend an Serien wie Alarm für Cobra 11 oder Medicopter 117 erinnert, während uns die Einsatzleitung immer wieder hilfreiche Tipps und den Stand der Dinge durchfunkt.