Vor nicht allzu langer Zeit kam mit King Arthur überraschend ein kleiner Insidertip auf den Markt. Es war eine Überraschung, dass die Spieleschmiede aus Schweden „Paradox“ einen angenehmen Mix aus dem bekannten Total War schaffte und dabei Rollenspielelemente stimmig mit der Geschichte der Arthussage verband. Rundenbasiert wurden die eigenen Heldeneinheiten dabei durchs Land geschickt, sammelten Gegenstände, bestanden allerlei Quests und stiegen dabei Level für Level auf. Kam es zur Schlacht wechselte das Spiel in einen Echtzeitkampf. Das nun zwei Jahre später erschienene King Arthur 2 soll jetzt an diesen Erfolg anknüpfen, die Herzen der gewonnenen Fans von einst wieder höher schlagen lassen und neue Spieler durch eine gut fortgesetzte Spielidee anziehen.
Story
Die einzige Kampagne schließt nahtlos an den Vorgänger an. Dabei wird das Reich Arthus‘ durch eine Dämoneninvasion erschüttert. Arthus wird bei einer Versammlung schwer verletzt und ist nicht mehr in der Lage zu regieren. Um die Insel wieder zu stabilisieren muss der Posten des mächtigen Herrschers schnellstmöglich neu besetzt werden. Arthus‘ Sohn, William Pendragon, nimmt sich dieser Aufgabe an, und somit nimmt man in diesem Teil der Serie seinen Platz ein.
Spielprinzip
Das Spiel bleibt seinem Vorgänger in den meisten Belangen treu. Mit William versuchen wir den Frieden in Britannien wieder herzustellen indem wir einzelne, an den Feind verlorene Gebiete erobern. Dabei streifen wir rundenweise zu Pferd mit unseren Truppen durch die Lande. Gab es im ersten Teil noch zwei Ressourcen, nämlich Gold und Nahrung, wurde es hier vereinfacht. Fortan gilt es alles mit Gold zu bezahlen.
Die Quests werden dabei im Stile eines Textadventures erzählt, bei dem man am Ende die Wahl zu treffen hat, wie die Aufgabe beschritten werden soll. Was zunächst nach viel Lesen und wenig Spaß klingt überrascht durch gelungene Storytiefe und der stimmigen Inszenierung. Auch der Spannungsbogen ist gegeben, denn nach jeder gefällten Entscheidung hofft man innigst die richtige getroffen zu haben.
Steht dann ein Kampf auf dem Tagesplan, darf man zunächst die Truppen aufstellen. Wem Total War ein Begriff ist, wird sich hier schnell zurecht finden. Allen anderen sei gesagt: jede Einheit hat ihre Vor- und Nachteile, an die bei der Positionierung zum Start gedacht werden sollte. Besondere Heldeneinheiten kommen mit Zusatzfähigkeiten und Zaubern daher. Erstmals stehen auch Flugeinheiten auf dem Schlachtfeld, die, solange Sie in der Luft sind, nur von Bogenschützen angegriffen werden können. greifen sie aber selbst ins Kampfgeschehen ein, können sie auch von Nahkampfeinheiten angegangen werden. Die in King Arthur 2 vorhandenen Zauber erweitern das taktische Potential des Spiels zusätzlich. Dabei bleibt das Schlachtfeld stets übersichtlich und dank der schönen Models ansehnlich.
Technik
Man kommt nicht umhin, das Spiel in vielen Belangen als schön zu empfinden. Die grafische Umsetzung der Texturen in den einzelnen Kämpfen wie auch die gesamte dynamische Karte von Britannien ist schlicht weg gut gelungen. ABER… selbst auf einem neueren Rechner knackt man zu keinem Zeitpunkt die 20 fps Grenze; auch nicht mit dem jüngsten Performancepatch. Traurig, denn so kann man eigentlich zu keinem Zeitpunkt die Schlacht ohne Ruckler genießen.
Stirnrunzeln verursachen auch die unendlich vielen Bugs, die leider in jedem Teilbereich des Spiels immer wieder nerven. Seien es unlösbare Quests, sich wiederholende Soundschleifen, die zum Neustart des Spiels zwingen oder gar gleich andere nicht erfassbare Fehler, die das Spiel abrupt ganz abstürzen lassen und mir sogar zweitweise die Speicherdateien zerschossen haben.
Man hat durchweg das Gefühl eine frühe Betaversion in der Hand zu haben.