Marios Hausdino Yoshi ist endlich wieder in ein neues Abenteuer verstrickt. Ob Garn tatsächlich der Stoff ist, aus dem Helden gemacht sind, haben wir für euch herausgefunden. (Achtung: Dieses Review wird weitere schlechte Wortspiele enthalten - komme was Wolle...)
Yoshi, oder T. Yoshisaur Munchakoopas, wie er mit vollem Namen heißt, zählt beim Gros der Gamergemeinde vermutlich zu den beliebtesten Nintendo-Charakteren. Vor allem das weibliche Publikum fliegt auf den kleinen Dinosaurier (natürlich aufgrund seines herzigen Äußeren, nicht wegen seiner langen Zunge!). Und als ob dieser Dinosaurier nicht schon knuffig genug wäre, bewältigt er in seinem ersten (Solo-)WiiU-Auftritt die Levels nun in Form eines flauschigen Woll-Yoshis.
Yoshi hat keine Eier
Der textile Stil macht jedoch nicht bei unserem urzeitlichen Protagonisten halt, er zieht sich als roter Faden durch das ganze Spiel. Sämtliche Objekte, Gegner – einfach das komplette Spiel besteht aus Materialien, die wir in Omas Handarbeitslade finden: Wolle, Stoff, Knöpfe, Watte, Häkelnadeln.
Wie gewohnt können wir Gegner verschlucken, diese werden dabei aber aufgetrennt. Als Resultat werden sie nicht wie üblich in Eier, sondern in Wollknäuel verwandelt, die wir fortan bis zu ihrem Einsatz als Wurfgeschoss in einer Kette hinter uns herziehen.
Auftrennungsgrund
Warum jetzt aber das Ganze? Kamek, der magisch begabte Assistent von Oberbösewicht Bowser hat alle Woll-Yoshis, die friedlich am Yoshi-Atoll lebten, in einzelne Wollknäuel aufgetrennt und entführt. Nur dem grünen und dem roten Yoshi ist es gelungen sich zu verstecken. Nun ist es also an ihnen, ihre Yoshi-Freunde zurückzuholen und Kamek das Handwerk zu legen.
Hierfür müssen wir uns auf sechs Inseln der Reihe nach durch jeweils acht Level kämpfen. Wer mit Yoshis Island vertraut ist wird sich in Yoshi's Wooly World sofort zurechtfinden. Bis zu sechs Wollknäuel können wir mit uns tragen. Diese erhalten wir entweder durch das Auftrennen von Gegnern oder an bestimmten Stellen des Levels aus Wollkisten oder von wollespuckenden Pflanzen. Die Knäuel benötigen wir vor allem um bestimmte Gegnertypen wie fleisch-, nein, wollefressende Pflanzen unschädlich zu machen und um geheime Wolken zu aktivieren, die uns wiederum Boni wie Leben verschaffen oder den Weg zu Geheimgängen freimachen.
Strickmuster
Von diesen gibt es im Spiel wie schon in den Vorgängern recht viele. Wovon das Spiel lebt ist nämlich das Einsammeln unterschiedlicher Bonus-Gegenstände. So gibt es in jedem Level fünf Wollknäuel zu finden und einzusammeln. Wer das schafft, spielt dadurch einen von 54 neuen Yoshis frei, der fortan auch als Spielcharakter auswählbar ist. Der bunten Yoshi-Vielfalt sind dabei keine Grenzen gesetzt. Von rot-orangen Lava-, grauen Asche-, blauen Eis- und grünen Lianen-Yoshis über gefleckte Kuh-, gelbe Enten- und rot-grüne Wassermelonen-Yoshis bis hin zu pinken Zuckerl- und Herzerl-Yoshis sind sie in allen Farben und Formen vertreten.
Des Weiteren gibt es in jedem Level, schon etwas besser versteckt, fünf Blumen zu sammeln. Hat man alle 40 Blumen einer Insel in seinen Besitz gebracht wird hierdurch ein Bonus-Level freigeschaltet.
Dann gibt es noch Edelsteine zu sammeln, von denen 20 pro Level einen Stempel enthalten. Diese gilt es ebenfalls alle einzusammeln. Wer es dann noch schafft, das Ende des Levels mit vollem Leben zu erreichen, hat diesen zu 100% abgeschlossen. Das muss allerdings nicht alles in einem Durchlauf passieren.
Gib Stoff!
Am Ende mancher Level wird man mit Ansteckern belohnt. Von diesen kann man zu Beginn des Levels (oder auch mittendrin) gegen erspielte Punkte einen aktivieren. Je nach Anstecker werden dadurch verschiedene Fähigkeiten freigeschaltet. So können versteckte Geheimnisse wie Wolken und Geheimgänge sichtbar gemacht, der erlittene Schaden bei Angriffen oder durch Feuer reduziert oder der Level mit übermäßig vielen Melonen, nach deren Verzehr man mit Kernen um sich spucken kann, gefüllt werden. Unser Lieblings-Anstecker: Das Vereiteln von Abstürzen. So stürzt Yoshi nicht mehr in die Tiefe, wenn er von einer Plattform fällt, sondern prallt wie von einem Trampolin vom unteren Bildschirmrand ab. Solche Anstecker wünschen wir uns bitte auch für Mario Kart und so gut wie jedes andere Jump and Run.
Doubleface
Yoshi's Wooly World kann auch zu zweit an einer Konsole bestritten werden. Das ist natürlich eine Möglichkeit, die es sehr zu begrüßen gilt. In den ersten Level tut man sich zu zweit auch tatsächlich sehr viel leichter. Hier profitiert man davon, dass zwei Spieler gleichzeitig den aktuellen Bildschirmausschnitt nach Geheimnissen absuchen können und einem vor allem niemals die Wolle ausgeht, da man im Zweifel immer seinen Kumpanen schlucken und als Geschoss verwenden kann.
Zum letzten Checkpoint wird man erst zurückgebeten, wenn beide Yoshis zeitgleich das Zeitliche gesegnet haben. Stirbt einer, fliegt er als geflügeltes Ei über den Bildschirm und kann von seinem Partner befreit und dadurch ins Spiel zurückgebracht werden.
In den späteren Levels hat man jedoch eher das Gefühl sich gegenseitig im Weg zu stehen, Platz wegzunehmen und zu blockieren. Die ohnehin schon sehr fordernden Level werden dadurch eher schwerer zu bewältigen als leichter.
Apropos Schwierigkeitsgrad: Wem das Spiel zu stressig wird (und ja, das kann gegen Ende nur zu leicht passieren) und wer es „entspannt“ angehen will, dem sei der gleichnamige Schwierigkeitsgrad ans Herz gelegt, in dem Yoshi Flügel bekommt, mit denen er sich erheblich länger in der Luft halten kann, als durch das Strampeln mit seinen kleinen Stummelbeinchen.