Getestet: Verkaufsversion 1.1.0.2
Das Spiel beinhaltet drei verschiedene Landschaften, in denen man seine Bauern-Karriere starten kann. Zwei Szenarien, die Bauernhöfe in den Alpen und der Toskana, stammen aus dem letzten Teil und wurden etwas verändert. Der dritte ist neu hinzugekommen und spielt in den USA.
Wenn man das Spiel startet, hat man bereits sehr viel Geld auf dem Konto und kann sich mit dem großzügigen Startkapital schon sehr viel leisten. Es gibt zwar einiges, was man sich noch erarbeiten muss, doch ist der Spielstart sehr leicht gestaltet. Zusätzlich gibt es noch verschiede Szenarien, bei denen man ein Spiel mit unterschiedlichen Anfangsbedingungen startet. Diese müssen aber erst heruntergeladen werden.
Spieler, die den letzten Teil Agrar Simulator: Historische Landmaschinen gespielt haben, werden sich auf den Bauernhöfen schnell wie zu Hause fühlen. Vieles wurde direkt aus diesem Spiel übernommen, wodurch eine seltsame Kombination aus modern und alt entstanden ist. So können die Getreidesamen direkt aus dem Silo in die Pflanzmaschine gefüllt werden, doch besteht weiter die Möglichkeit, diese in Säcken abgefüllt aus dem Lagerraum zu schleppen. Auch bei den Tieren hat man oft das Gefühl in der Vergangenheit festzustecken, doch dazu später mehr. Durch zusätzliche Gebäude kann man seinen Bauernhof auch weiter ausbauen, aber es scheint, als wäre diese Funktion noch nicht ganz fertig.
Feldarbeit
Solange man im Besitz des Grundes ist, kann man überall ein Feld anlegen. Wieder vorhanden ist die Funktion einen Arbeiter einzustellen, der bei der Arbeit helfen kann. Dieser kann jedoch nur auf Feldern arbeiten, die zuvor festgelegt wurden. Angeblich sollte dieser alle Feldarbeiten erledigen können, mit Ausnahme der Ernte. Leider konnte ich ihn nach vielen Versuchen jedoch nur dazu zu bringen, das Feld zu pflügen und zu grubbern.
Natürlich ist auch der verformbare Boden vorhanden, durch den besonders beim Pflügen die Arbeit um einiges schwieriger wird, doch ist so die Freude viel größer, wenn man endlich sein erstes anständiges Feld fertig bestellt hat. Weiters entstehen Feldwege, wenn man oft genug über die gleichen Plätze fährt, die sehr schön anzusehen sind. Daher ist es ratsam immer den selben Weg vom und zum Feld zu nehmen.
Die Traktoren sehen gut aus, doch ist die Fahrphysik nicht besonders gut und durch abruptes Lenken kippen diese sehr leicht um. Da die Feldarbeit nicht für ihre Sauberkeit bekannt ist, werden die Fahrzeuge sowie deren Anhänger mit der Zeit schmutzig, doch scheint das keinen Einfluss auf deren Verhalten zu haben, wodurch das optionale Waschen eine rein kosmetische Verbesserung bietet.
Tiere
Neben dem Anbauen von Getreide kann sich der Bauer auch um Tiere kümmern. Die einzigen, die jedoch Produkte für den Verkauf bringen, sind Kühe und Hühner. Pferde, Schafe und Schweine können lediglich gezüchtet werden. Um die Tiere glücklich zu machen, sollten sie jeden Tag in der Früh aus dem Stall in die Außengehege gebracht werden. Dabei muss jedes Tier immer noch einzeln geführt werden, was zwar in die Zeitepoche des Vorgängers gepasst hat, aber nicht zur Gegenwart, in der der neuste Teil spielt.
Die Führung der Tiere wurde zwar etwas verbessert, doch ist es immer noch eine unglaublich lästige Arbeit. Auch gibt es kein Tor, das direkt vom Stall in die eingezäunten Wiesen führt und sollte sich auf dem Weg vom Stall in das Freigehege ein Anhänger oder ein Traktor befinden ist es schwer die Tiere an diesen vorbei zu bringen. Weiters muss man die Milchkannen einzeln aus dem Lagerraum in den Stall sowie die vollen einzeln zu dem Verkaufsstand im Dorf bringen. Es gibt zwar einen erwerbbaren Anhänger, in den man Milch füllen kann, doch lässt sich diese dann nicht mehr verkaufen, da diese Funktion noch nicht in das Spiel integriert wurde - eine lästige Angewohnheit der Entwickler.
Interaktion mit Rohstoffen
Das Tragen von Rohstoffen wurde im Vergleich zum Vorgänger stark verbessert und der virtuelle Bauer lässt diese nicht so oft fallen wie er es früher tat. Dennoch ist es weiterhin eine nervenaufreibende Arbeit. Besonders das Beladen der Anhänger ist mühsam, da der Bauer, den man steuert, nicht besonders groß ist.
Im Dorf befinden sich Verkaufsstände, bei denen man die tierischen Erzeugnisse sowie Getreide, welches aber in Säcke abgefüllt werden muss, verkaufen kann. Abseits des Dorfes gibt es noch einen Händler, bei dem man auf einmal größere Mengen kaufen bzw. verkaufen kann, doch geht das nur mit bestimmten Dingen. Die Ware wird dann automatisch auf den Anhänger geladen und kann auch am Bauernhof wieder automatisch entladen werden. Weiters können hier die Fahrzeuge und Anhänger verkauft werden, jedoch nicht gekauft werden. Dies macht man über ein Menü, das eine Vorschau des ausgewählten Geräts zeigt sowie technischen Daten, die jedoch teilweise inkonsistent sind.
Bugs
Es sollte keinen mehr überraschen, dass auch dieser Teil der Serie unfertig veröffentlicht wurde, wie dessen Vorgänger. Seitdem gab es jedoch zahlreiche Patches, die das Spiel merklich verbessern, doch enthält es immer noch einige Probleme. Gelegentlich war es mir nicht möglich einen Anhänger abzuhängen und auch der Helfer machte hin und wieder mehr Arbeit als er einem abnehmen sollte (um nur zwei Beispiele zu nennen). Auch zu Abstürzen kann es noch kommen. Bei mir passierte es im Durchschnitt ca. einmal alle zwei Stunden.
Anmerkungen
Nach der Installation des Patches mit der Versionsnummer: "1.1.0.1" ist online eine Registrierung nötig.
Um die Szenerien Spielen zu können, müssen diese in dem Installationsverzeichnis in einen Ordner mit dem Namen: "scenario" kopiert werden. Dieser Ordner ist nicht zu Beginn nicht vorhanden und muss selbst erstellt werden.
Wenn es bei der Installation eines Patches zu einem Fehler kommt, ist es meist nötig, das Spiel neu zu installieren.
Es sollte auch erwähnt werden, dass auf der Rückseite der Verpackung ein Hinweis steht, dass das Spiel "stetig verbessert und erweitert" wird und diese zu installieren sind um den "optimalen Spielspaß zu erhalten". Dies ist erfreulich, doch sollte dort genau genommen stehen, dass das Spiel zwar unspielbar ist, doch stetig verbessert wird. Einen derartigen Hinweis werde ich wahrscheinlich nie lesen, doch wäre es auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.