Was passiert, wenn man den Spielspaß eines Funracers wie Super Mario Kart mit der scheinbar unendlichen Kreativität von Little BIG Planet (LBP) kombiniert? Heraus kommt Little BIG Planet Karting.
Ein mutiger Schritt von Sony, da beide Spiele zu „den“ Top-Favoriten der jeweiligen Konsole gehören. Die Rechnung ist aber voll und ganz aufgegangen. Die Wii, neben der PS3 als Garant für Partyspaß mit Super Mario im Wohnzimmer, hat nunmehr ausgedient und Nintendo muss sich ordentlich ins Zeug legen um hier wieder gleichzuziehen.
Little BIG Planet Karting hat alles was ein Fun-Racer braucht. Bis zu vier Spieler können im Splitscreen-Modus gleichzeitig antreten. Darüber hinaus kann man online mit bis zu vier weiteren Gegnern um den goldenen Pokal rittern. Neben den Standardstrecken stehen natürlich, wie aus LBP gewohnt, unzählige von anderen Spielern entworfene Pisten zur Verfügung. Mit Driften und Powerstarts kann man sich den entscheidenden Vorsprung herausfahren.
Waffinatoren stehen zur Verfügung um einerseits mit Raketen, Boxhandschuhen, Paintballgewehren und anderen Waffen den Gegnern eins auszuwischen, aber auch um andererseits gegnerische Angriffe abzuwehren. Wer arg ins Hintertreffen gerät, erhält mit der Schnellvorspulwaffe die Gelegenheit wieder um das Mittelfeld zu kämpfen. So verlieren auch Anfänger nicht den Spaß am Rennen.
Daneben gibt es jede Menge andere Spielmodi, bei denen der Fokus statt auf Geschwindigkeit mehr auf Geschicklichkeit liegt. So müssen zum Beispiel riesige gepunktete Eier auf eine Zielscheibe geworfen werden oder es muss in der Arena einfach auf alles geschossen werden, was vier Räder hat. Wobei Räder in einem sehr weiten Sinn zu verstehen sind, denn die unzähligen Fahrzeugmodelle lassen sich auch mit Schwebetriebwerken ausstatten.
Dank des für LBP üblichen Pop-up-Tools haben Hobby-Bastler wieder eine scheinbar unbeschränkte Vielfalt an Möglichkeiten, um eigene Rennstrecken zu bauen. Alle selbst gebauten Strecken können im Internet mit der Welt geteilt werden, so dass es ein schier endloses Repertoire an Abwechslung gibt. Kreativ verändert werden können auch die Karts und Charaktere selbst. Einen Sackboy mit einem Sushi als Hut in einer Pappendeckel-Seifenkiste ist genauso normal wie ein Sackboy im Rennanzug.
Die volle Punktzahl bei Spielspaß gibt es deshalb nicht, weil man aus irgendeinem Grund darauf verzichtet hat, Sackboy-Kreationen der anderen Accounts auf der selben Konsole zu integrieren. So muss man seinen Lieblingssackboy immer wieder neu basteln und kann nicht direkt darauf zugreifen.
Die Steuerung reagiert präzise und tut genau was sie soll. Ein nettes Feature ist die aus LBP gewohnte Beweglichkeit der Arme, die man auch hier dazu benutzen kann dem Gegner eine schallende Backpfeife zu verpassen. Im richtigen Moment eingesetzt, der siegentscheidende Schachzug.
Wer 40 Euro extra ausgeben möchte kann für seinen Move-Controller ein Lenkrad erwerben um das Super Mario-Feeling zu perfektionieren. Ohne diese Zusatzerwerbung funktioniert Move leider gar nicht. Der Standard Sixaxis-Controller reicht aber ohne jede Einschränkung aus um Sackboy unter Kontrolle zu halten.
Als Sprecher kommt natürlich wieder Gordon Piedesack zum Einsatz, dessen sympathische Stimme dafür sorgt, dass man sich auch wirklich alle Anweisungen bis zum Schluss anhört.
Der Soundtrack enthält einige für LBP-Fans bekannte Stücke. Eine sensationelle Mischung der Tracks wie im ersten Teil ist jedoch nicht gelungen. Trotzdem lässt es sich hören.
Die 3D-Grafik nützt die Ressourcen der PS3 ohne sie zu überlasten und zeigt Levels voller Überraschungen die gespickt sind mit jeder Menge amüsanter Elemente.