Rechtzeitig zur Fußball EM wurde das Spiel “Luke the Lifboy” in den AppStore gekickt. Genau das richtige, um sich die Wartezeit vor Spielen zu vertreiben oder als Pausenfüller in der Halbzeit.
Story & Ziel
Du bist Luke, der Liftboy. Deshalb sieht man dich auch nicht, denn du bist ja damit beschäftigt, die Knöpfe nach oben und unten zu drücken. Denn die Fahrgäste aus allen Nationen, die auch an der EM 2012 teilnehmen, wollen zwischen den einzelnen Etagen hin- und her chauffiert werden.
Im Erdgeschoss ist der Empfangsbereich. Der erste Stock beherbergt das Stadion. Der zweite die Chill-Out-Area. Im vierten Stock sind die Hotelzimmer beheimatet, so scheint es. Die beiden obersten Stockwerke wollen wir hier nicht verraten.
Steuerung
Die Steuerung ist denkbar simpel und erfolgt über lediglich zwei virtuelle Knöpfe am Touchscreen. Aufzug nach oben. Aufzug nach unten. Und zwischendurch den Fahrgästen noch einen kleinen Schubs versetzen, damit sie auch in den Fahrstuhl einsteigen. Aussteigen können sie dann jedoch selbständig, sobald der Lift im gewünschten Stockwerk hält.
Dadurch, dass die Liftsteuerung auf der linken Seite angeordnet ist, ist das Spiel für Rechtshänder leider nicht ideal konzeptioniert, denn sie verdecken mit ihrer Hand beim Steuern des Liftes den gesamten Bildschim uns sehen daher die wartenden Gäste nur schlecht.
Sound & Grafik
Die „Musik“ (eine etwa zehn-sekündige Soundschleife) geht leider schon nach nicht einmal einer Minute auf die Nerven. Doch bald entdeckt man, dass man für 200 verdiente Münzen eine alternative Aufzugmusik erwerben kann. Und diese Investition lohnt sich. Zwar ist diese Musik auch nicht das Gelbe vom Ei, doch zumindest um vieles erträglicher.
Nebst Musik gibt es auch Soundeffekte: So bedanken sich die Fahrgäste nach jeder Fahrt in ihrer jeweiligen Landessprache. Außer den Deutschen: Sie kommandieren oder verlangen nach Bier. Unhöflichkeit par excellence. Ob das das wahre Menschenbild dieser Nation widerspielt? Wir tun es mal als Selbstironie ab, nachdem das Spiel aus einer Berliner Softwareschmiede stammt.
Leider besteht der Wortschatz der jeweiligen Landescharaktere nur aus maximal zwei Phrasen. Das lässt schnell akustische Langeweile aufkommen.
Die Grafik ist bunt, frech und süß gestaltet. Die einzelnen Charaktere sind stets sehr landestypisch portraitiert und bringen so optischen Spaß ins Spiel.
Über den wartenden, nett anzusehenden Figürchen erscheint in einer Denkblase das Fahrziel in Form der Stocknummer. Lässt man die Jungs (und wenigen Mädels) zu lange warten, bekommen sie nicht nur rot verärgerte Nasen und Wangen, sondern bald auch Blitze und Wolken über der Stirn. Dann wird es höchste Zeit, sie endlich zu transportieren.
Dienstleistungen
Man kann ihnen aber auch die Zeit verkürzen, in dem man einen Clown engagiert oder einen Wasserspender aufstellt. Pro Item warten die Gäste gerne 10 Sekunden länger auf den Lift.
Natürlich kostet all das Geld. Ebenso wie die Vergrößerung der Aufzugkabine, ihre Beschleunigung oder schneller öffnende Fahrstuhltüren.
Doch das Geld ist sehr schnell verdient und – leider – lohnt die Investition nicht: Denn auch ohne der Upgrades und Power Ups kommt man sehr gut zu Rande. Das ist leider das Manko des Spiels, weshalb es sehr rasch langweilig wird: Die Level sind ohne große Mühe zu schaffen. Rauf – Runter – Fertig! Die Jungs und Mädels vor dem Aufzug warten schier endlos bis sie „Explodieren“ und selbst Omas, die den Fahrbetrieb aufhalten, stören nicht weiter. Das Ziel zu erreichen ist ein Leichtes. Ein zu Leichtes.