Seit langem steht wieder Maxis als Entwickler im Vorspann. Außerdem stößt man auf Produkte von Electronic Arts wie Fifa und SimCity, welches man am Computer online spielen kann. Weiters haben die Studenten bekannte Namen wie Paul Biden, Harold Assange und Garrison Fort. Ob das Spiel besser als sein Vorgänger "Sims 2 - Wilde Campusjahre" ist, zeigt sich in diesem Testbericht.
Allgemeine Neuerungen
Die gravierendste Änderung ist sicher die Aufteilung in drei soziale Gruppen. Es gibt Nerds, Rebellen und Sportler, denen ich je einen eigenen Absatz widme. Diese gibt es nicht nur am Universitäts-Gelände, sondern überall in der Stadt. Natürlich gibt es auch "normale" Sims ohne Gruppenzugehörigkeit, wenn wenig typische Aktionen ausgeführt werden, denn der Einfluss sinkt nach einiger Zeit wieder. Man kann auch in mehrere Richtungen tendieren, da sie sich nicht gegenseitig beeinflussen. Die drei Merkmale Sozial unbeholfen, Avantgarde und Unwiderstehlich passen gut dazu. Wenn man sich die Erklärungen durchliest, erfährt man auch, welche Eigenschaft zu welcher Studienrichtung passt. Wer das Studium abschließt und das vierte Level bei einer Gruppe erreicht, darf sich noch ein Merkmal aussuchen, sodass man insgesamt auf sieben Stück kommen kann. Weiters kann man zwischen sechs neuen Lebenswünschen wählen, die alle mit dem Studium zu tun haben. Neue Todesarten entstehen durch stumpfe Gewalt (geschüttelter Getränkeautomat, aufgeklapptes Bett) und indem man den Tod mit dem Megaphon verspottet. Für Männer gibt es fünf Frisuren, drei Bärte, Tattoos mit dem Uni-Logo, zwanzig Oberteile für jede soziale Gruppe, fünf Hosen, vier Schuhe, eine große Brille, eine Kette und ein Armband. Frauen können eine Hochsteckfrisur, fünf Frisuren mit Bändern, dieselben Tattoos wie Männer, fünfzehn Oberteile, sieben Unterteile, sieben komplette Outfits, fünf Schuhe, zwei Armbänder, einen Ohrring und eine Brille tragen. In der Buchhandlung kann man Comics kaufen, genauso wie man dieses Genre auch schreiben kann. Diese sind zwar schnell fertig, aber man erhält keinen Vorschuss. Am Mini-Kühlschrank oder an der Mikrowelle kann man als Snack Popcorn, Currywurst, Frühstücks-Burrito und Instant-Nudelgericht zubereiten. An der Stereoanlage kann man Geek-Musik hören.
Studium
Alle Sims, die junge Erwachsene oder älter sind, bekommen Besuch vom Maskottchen, das einen Einstiegstest mitbringt. Dieser berechnet anhand der Merkmale, Fähigkeiten und Berufe Punkte für jede Studienrichtung. Zur Auswahl stehen Wirtschaft, Technik, Wissenschaft/Medizin, Kommunikation, Schöne Künste und Sport. Fährt man mit der Maus über die Bezeichnung, erfährt man, welche Fertigkeiten honoriert werden. Da man den Test beliebig oft wiederholen darf, kann man so an den entsprechenden Punkten arbeiten. Für einen Abschluss benötigt man 48 Punkte - vergleichbar mit unseren ECTS-Punkten. Mittels eines Nachwuchs- oder Ehrenpreises kann man schon 6 oder 18 Punkte bekommen. Um keine Studiengebühren zahlen zu müssen, wird ein Teil- oder Vollstipendium ab 1200 oder 2500 Punkten vergeben. Da es aber maximal 400 pro Richtung gibt, ist es nicht so einfach eines zu bekommen.
Ein Sim kann sich jederzeit (außer bei Schwangerschaft) per Handy oder Computer für die Universität einschreiben. Danach kann man neben der Studienrichtung auch die Anzahl der Semester und die angestrebten Punkte wählen. Ein Semester dauert eine Woche, wobei freitags immer Prüfungen sind. Je mehr Punkte man wählt, desto mehr Prüfungen hat man hintereinander (bis zu drei), aber desto schneller ist man fertig. Nach zwei Semestern fährt man auf jeden Fall wieder nach Hause, wo die Zeit nicht weitergelaufen ist. Von dort kann man sich sofort wieder einschreiben. Für Kinder ist gesorgt, da automatisch ein Babysitter vorbeikommt.
Während des Studiums ändert sich der Reiter Job zum Reiter Studium. Der Sim hat nur am Wochenende frei, ansonsten sinkt die Lernleiste, wenn man sich nicht mit dem Fach beschäftigt. Bei schlechten Leistungen kann man von der Universität fliegen. Zum Glück kann man Nachhilfe-Kurse besuchen, den Studienberater aufsuchen, sich mit dem Professor anfreunden oder schummeln. Letzteres kann man während der Prüfung oder vorher, indem man einen Spickzettel verfasst. Leider wird man leicht erwischt, auch wenn man diesen gar nicht benutzt hat.
Den Abschluss hat man in der Tasche, wenn man die letzte Prüfung abgelegt hat. Am nächsten Tag ist die Feier, zu der man die Familie einladen kann, wobei es vor dem Gebäude zu einem Stau kommen kann. Wieder zu Hause kann man seinen Lebenslauf hochladen und steigt in bestimmten Karrieren auf der vierten Stufe ein. Hat man diese aber schon vor seinem Studium erreicht, ändert sich nichts.
Kommt man am Universitäts-Gelände an, kann man zwischen weiblichen, männlichen und gemixten Wohnheimen wählen, die allesamt gratis sind. Möchte man es ruhiger haben, kommt auch ein Appartement infrage, wofür eine kleine Miete zu bezahlen ist. Im Gegensatz zum vorigen Erweiterungsspiel kann man die Gebäude individuell einrichten. Man bekommt auch nicht ein Zimmer zugewiesen, sondern kann sich eines aussuchen. Dafür wählt man ein Bett aus und weist es einem Sim zu. Wer nicht gestört werden möchte, schließt die Zimmertür ab. Lustig ist, dass vor allem männliche Mitbewohner unordentlich sind. So findet man Kleidung und Teller herumliegen, während Mitbewohnerinnen auch für alle Essen kochen. Es kann auch passieren, dass in deiner Abwesenheit Geräte kaputtgehen oder ein Brand ausbricht. Während des Semesters kann man aber nicht ausziehen. Dafür kann man nachher wieder denselben Studenten begegnen. Vor jedem Wohnheim gibt es ein Schwarzes Brett. Dort kann man täglich eine Pflicht-Herausforderung, einen Tagesjob und einen Job von einer sozialen Gruppe als Gelegenheit finden.
Jetzt kann man sich dem Lernen widmen. Dazu gibt es eine Aktion am Computer oder am Handy. Weiters erhält jeder Student ein Buch, in dem man lernen kann, und einen der folgenden Gegenstände: Geschäftsplaner, Denkvermögen anregende Maschine, Anatomie-Skelett, Mobile Radiostation oder Skizzenbuch. Wer zusätzlich noch Beziehungen pflegen will, gründet mit bis zu vier anderen Sims eine Lerngruppe. Diese können auch andere Fächer studieren, es schaut nur seltsam aus, weil sie nicht miteinander reden. Während dieser Aktion kann man einstellen, ob oberflächlich, normal oder fleißig gelernt werden soll.
Ein Blick auf den Stundenplan verrät, dass montags und mittwochs Praktika stattfinden, bei denen der Sim im Gebäude verschwindet und man nur sein Verhalten wählen kann. Am Dienstag besucht man aber mit dem Sim einen Kurs. Während dieser Zeit kann man ihn mit dem Studienobjekt arbeiten oder eine studienrelevante Fähigkeit ausbauen lassen. Jeden Donnerstag hingegen besucht man eine Vorlesung, während der man seinen Sim beobachten und Anweisungen wie Notizen machen, Frage stellen oder schlafen geben kann. Damit man nicht zu spät kommt, wird der Sim automatisch zwei Stunden vor Beginn hingeschickt. So ist er auch pünktlich, wenn sich vor dem Eingang eine Schlange bildet. Auf dem Weg dorthin schnallt er seinen Rucksack um und läuft leider einen Umweg. Im Stadion kann man hinter verschlossenen Türen am Hochschulsport teilnehmen, welcher die Athletik-Fähigkeit verbessert.
Neue Fähigkeiten
Die Sims gehen mit der Zeit. Denn statt eines Handys im Inventar befindet sich dort ein Smartphone. Bei genauerem Hinschauen erkennt man, dass es nun mehrere Funktionen hat: Textnachrichten schreiben und empfangen, Videos streamen, Apps verwenden, einen Blog schreiben und vor dem Fotografieren posten. Schon beim Testen dieser Möglichkeiten hat man das erste Level des Sozialen Netzwerken erreicht. Wenn man die Gruppenzugehörigkeit prüft, erfährt man gleich, welche Aktionen diese steigern und kann zufällige Sims gleich anrufen. Mit seinen Lebenspunkten kann man sich auch Gruppenlevels kaufen. Weiters kann man bis zu 15 Folien sammeln, die das Aussehen des Smartphones ändern. Aber Achtung: Dein Sim kann auch ungeschickt sein und es fallen lassen. Mit fortschreitender Fähigkeit werden die Apps "Finde-Sim" und "Beziehungstransformator" freigeschalten. Interessant ist es auch, einen Blog zu führen. Dabei kann man über Persönliches, Kritiken oder Nachrichten schreiben. Mehr Anhänger gibt es, wenn man über ein neues Moodlet berichtet. Manchmal kann man dies auch per Selbstinteraktion auswählen. Als Titel kann man entweder den vorgefertigten Text übernehmen oder sich selbst etwas ausdenken. Dabei gilt: Je länger desto besser. Möchte man seine Haushaltskassa etwas aufbessern, kann man seine Anhänger um Spenden bitten. Bis zu fünf Sterne kann ein Blog wert sein, sodass auch der Verkaufswert gesteigert wird.
Neu hinzugekommen ist auch die Straßenkunst. Wie bei der Malerei ändern sich die Bilder, je besser man wird. Insgesamt gibt es 48 - mehr oder weniger aufwendige - Motive zur Auswahl. Graffiti können an Wänden und Böden platziert werden. Üben sollte man allerdings daheim, da man in der Stadt von der Polizei erwischt werden kann.
Die Wissenschaft gehört zur Universität auch dazu. Man kann Experimente und Analysen durchführen. Mittels des Strahlungsexperiments können Plasmakäfer und Klone entstehen. Seine Kollegen kann man testen, indem man eine Theorie postuliert, den Tintenfleck-Test oder den Reiz-Reaktionstest durchführt. Mittels der passenden Büchern kann man sich bis zum Level 10 hocharbeiten, wo dann ein wissenschaftliches Gruppenprojekt zur Verfügung steht. Mit diesem kann man entweder schneller Fähigkeiten lernen, die Bedürfnisleiste maximieren und die Wahrscheinlichkeit zu flitzen oder eines Meteorschauers ist höher.
Den Einfluss bei den Nerds steigert man, indem man zum Beispiel Diagramme oder Konzepte am Whiteboard entwirft und präsentiert. Weiters hilft es zwar online auf Konsolen zu spielen, den Computer zu hacken bringt aber in diesem Fall nichts. Erreicht man die höchste Stufe, steht bei der Rückkehr in die Stadt als neuer Beruf der Videospielentwickler zur Verfügung. Ab Stufe 4 kann man dann zwischen Ingenieur oder Spielegrafiker wählen, die aber in Stufe 7 wieder vereinigt werden. Für die eine Richtung benötigt man Logik, für die andere Malerei und Schreiben. An der höchsten Position kann man Videospielmessen veranstalten, die viel Geld in die Kasse spülen.
Rebellen bekommen ein Megaphon, mit dem sie andere Sims erschrecken, die Liebe gestehen, sagen, was auf der Welt falsch läuft, und Proteste ankündigen können. Für letzteres gibt es 32 Themen zur Auswahl, die drei verschiedene Schwierigkeiten haben. Die schwierigsten haben auch eine Auswirkung, wenn sie erfolgreich waren. Proteste können gewöhnlich sein oder in einen Hungerstreik ausarten oder randalieren, indem gekämpft wird. Damit auch viele Sims mitmachen, sollten fleißig Flugzettel verteilt werden. Am provisorisch aufgestellten Podest kann man eine leidenschaftliche Rede halten, die Menge anstacheln oder einen Sprechchor anführen. Über Mephisto Schauder sollte aber nicht gelästert werden. Sonst kann man sich noch amüsieren, indem man Mülltonnen-Tauchgänge macht, mit dem Kicky-Bag spielt, eine von zwölf Kräuterarten oder eine von fünf Kaffeebohnen zu sich nimmt. Das Resistenzblatt ist zum Beispiel hilfreich, wenn man beim Schummeln nicht erwischt werden möchte. Als Belohnung lockt ein Job als Kunstsachverständiger. Dabei kann man Kunst scannen und als Nebenjob im Lagerhaus Gemälde verkaufen.
Sportler lieben es - wie der Name schon sagt - sich auszupowern und im Mittelpunkt zu stehen. Dazu bieten sich Bowlen, Tischtennis, Fußball, Frisbee und Billard an. Auf Partys sind sie am Zapfhahn oder am Lagerfeuer zu finden. Vom Saft angeheitert bringen sie gerne Pep in die Veranstaltung, indem sie mit wildfremden Personen knutschen oder kämpfen. Ihr Einfluss wird durch Jubelrufe und Selbstporträts gesteigert, sodass sie auch Wohltätigkeitspartys veranstalten können. Wieder zu Hause steht ihnen die Karriere des Sportagenten offen, für die man Charisma und Soziale Netzwerke braucht.
Pflanzensims sind eine neue Gattung, die man aber nicht so leicht erstellen kann. Hilfreich dafür ist die Verbotene Frucht, die man mittels des Genverbindungsexperiments an der wissenschaftlichen Forschungsstation ab Level 1 der Wissenschaft bekommen kann und mittels Gartenfähigkeit ab Level 7 einpflanzen kann. Nach vier Tagen wächst daraus entweder eine Frucht, die man essen kann, oder ein Pflanzenbaby. Isst man die Frucht, erkrankt man automatisch an Botanitis Minorous, von der man nach vier Stunden, wenn man sich nicht im Wissenschafts-Zentrum heilen lässt, zum Pflanzensim wird. Weiters besteht auch eine 20%-Chance daran zu erkranken, wenn man als Test-Objekt für wissenschaftliche Experimente fungiert. Diese Verwandlung bringt einige Änderungen: Der Sim hat keinen Hunger, keinen Harndrang und keine Hygiene mehr. Stattdessen muss er Wasser aufnehmen, damit er nicht dehydriert. Um Energie aufzufüllen, kann man sich tagsüber in der Erde eingraben und Photosynthese betreiben. Pflanzensims können um Kräuter gebeten werden. Um Bekanntschaften zu vertiefen oder zu zerstören gibt es den Blumenblütenkuss und den Giftkuss.