Eigentlich ist White Knight Chronicles ein Action-Rollenspiel. Dennoch passt es besser in die Kategorie Action-Adventures.
Mit der hübschen Manga-Grafik kann man sich zwar einen eigenen Charakter erstellen und dessen Aussehen mit einer Vielzahl von Variationen anpassen, jedoch könnte man sich das - zumindest im Single-Player-Modus - auch ersparen. Der mühsam erstellte Avatar stellt im weiteren Verlauf eigentlich nicht viel mehr dar, als einen stummen Diener mit zusätzlichen Waffen. Fast durchgängig muss man das Spiel mit den vorgegebenen Helden absolvieren und kann die eigene Figur bestenfalls als Statist mitmachen lassen. So lässt sich nur Leonard (der eigentliche Held) im Kampf in einen furchterregenden Riesenritter verwandeln, während die Eigenkreation dabei besser aus dem Weg geht.
Die Kämpfe sind rundenbasiert und mühsam zu absolvieren. Nach einer bestimmten Wartezeit kann man Angriffe mit verschiedenen Waffen, Zaubern oder Kombo-Angriffen aktivieren. Danach sind die Gegner an der Reihe. Was dem Ganzen allerdings den Spielspaß nimmt, ist die Tatsache, dass sich die Trefferzahl mit den verschiedenen Angriffen kaum ändert und es eigentlich egal ist, welchen Hieb, Stich oder Schuss man wählt. Vor der neuen Runde muss man dann wieder warten, um erneut anzugreifen zu können. Die Gegner sind nicht besonders anspruchsvoll, sodass die eigentliche Herausforderung ist, an der Wartezeit nicht die Lust am Spiel zu verlieren.
Die Story ist auch nichts Aufregendes und folgt eigentlich nur abgedroschenen Klischees. In der Welt von Balandor, der Heimat des furchtbaren White Knight, macht sich Leonard auf die Suche nach der entführten Prinzessin, die er schon seit seiner Kindheit liebt. Dabei gilt es Berge, Burgen und Städte zu erkunden und sich jeder Menge Gegnern zu stellen.
Der Sound ist akzeptabel, obwohl die wiederkehrenden Kommentare der Mitreisenden manchmal nervig sind. Auch hier bietet White Knight Chronicles bestenfalls Durchschnitt.
Im Online-Modus bekommt der eigene Charakter aber doch noch die Gelegenheit, sich zu beweisen. Dort kann er sich mit anderen Mitstreitern zusammenschließen, um gemeinsam Quests zu bestehen. Man kann sich verschiedenen Gilden anschließen und sich in den Online-Städten ein eigenes Zuhause schaffen.