Ein weiterer Teil von Crazy Machines verspricht völlig abgedrehte Kettenreaktionen und verrückte Maschinen. Crazy Machines Elements heißt das Ganze und kommt für den PC in einem schicken Pappkarton-Schuber. Grund genug sich anzusehen, ob die aufwändige Verpackung auch einen interessanten Inhalt hat.
Ich muss voraussetzen, dass ich bisher noch keinen Teil der Serie gespielt habe und daher als Neuling in der Welt der verrückten Maschinen gelten kann. Der erste Eindruck für mich war der, dass ich mir dachte, ich wäre eigentlich schon zu alt für das Spiel. Die Aufmachung erinnert doch sehr an Lernsoftware, was wahrscheinlich auch so beabsichtigt ist. Im weiteren Verlauf musste ich jedoch eingestehen, dass viele Rätsel anspruchsvoller sind, als es die PEGI-Altersangabe von 3 Jahren auf der Verpackung vermuten lässt. Die drei Jahre beziehen sich auch nur auf die "Gefährlichkeit" des Dargestellten und weniger auf die Eignung des Spiels für Kleinkinder. Die Spieltest-Altersangabe von 8 Jahren bezieht sich daher auf die kognitiven Fähigkeiten, die für das Spiel notwendig sind.
Im Spiel erwarten den Spieler eine ansprechende grafische Umsetzung von sinnlosen Hinterhoferfindungen, die alle nur einen Zweck haben: Möglichst kompliziert soll eine Kettenreaktion in Gang gesetzt werden, damit am Schluss irgendetwas passiert. Dafür steht ein umfangreiches Inventar zur Verfügung, welches im Laufe des Spiels größer wird. So muss man Zahnräder und Keilriemen einsetzen, Kisten, Umlenkrollen und springende Bälle platzieren und vieles mehr.
Ein, zwei Abende hat man durchaus eine spannende Beschäftigung, danach macht sich, bei mir zumindest war es so, eine gewisse Langeweile breit. Es kommen zwar immer wieder neue Gegenstände und Rätsel auf einen zu, allerdings läuft das Ganze immer nach dem selben Schema ab. Selbst wenn man ein paar Versuche benötigt, um die Kettenreaktion bis zum Schluss am Leben zu erhalten, fehlt einem bald die intellektuelle Herausforderung.
Die Maus reagiert gewollt oder ungewollt ein bisschen schwammig, was immer dann zum Problem wird, wenn man Gegenstände exakt platzieren muss. So plumpst schon einmal ein Ball in die Tiefe, der eigentlich über das zuvor platzierte Brett rollen sollte.
Nett und erwähnenswert sind die physikalischen Gesetzmäßigkeiten, die jedem Gegenstand innewohnen. Masse und Beschleunigung spielen ebenso wie die Schwerkraft und der Auftrieb bei vielen Rätseln eine wichtige Rolle. Zahnräder müssen schon richtig angebracht werden um die gewünschte Drehbewegung zu erzielen. So wird Physik zum Erlebnis.
Als bloßes Denkspiel für zwischendurch ist Crazy Machines leider zu aufwändig in den benötigten Systemressourcen. Es läuft nicht so nebenbei in einem Fenster, das man zum Zeitvertreib neben der Arbeit herlaufen lassen könnte. Die umfangreiche Grafik fordert ihren Tribut. Der Hersteller empfiehlt sogar das Abschalten von Virenscanner und Firewall, falls Performanceprobleme auftreten.