Trivial Pursuit ist als Brettspiel schon seit 1981 bekannt. Siehe Trivial Pursuit. 2009 wurde es erstmals auf die Konsole gebracht. Jetzt bekommt die Wii das Spiel mit der Klassikvariante und Wetten&Gewinnen. Zuerst noch kurz zum Spielprinzip, für die wenigen von euch, die dieses Wissensspiel vielleicht noch nie gespielt haben. Falls das aber noch nicht ganz verständlich ist, gibt es im Spiel auch einen Einleitungstext (Tutorial), der das erklärt.
Spielprinzip
Jeder Spieler hat einen farbigen Kreis als Spielfigur. In diesem Wissensspeicher ist Platz für sechs Tortenecken. Diese Ecken gibt es jeweils für eine richtig beantwortete Frage aus den Kategorien Kunst und Literatur (lila), Wissenschaft und Technik (grün), Unterhaltung (rosa), Geschichte (gelb), Erdkunde (blau), Sport & Vergnügen (orange). Wer als Erster alle Ecken gesammelt hat, dem wird die Masterfrage aus irgendeiner Kategorie gestellt. Wird diese richtig beantwortet, dann ist er der Sieger.
Ein Brettspiel mit Fragen auf eine Konsole zu bringen, scheint ein einfaches Unterfangen zu sein, wie z.B. bei der Millionenshow. Aber bei diesem Spiel hat man sich überlegt, welche Vorteile man von einem Computer einbauen könnte: Der offensichtlichste ist, dass man im Gegensatz zum Brettspiel nicht eine Frage bekommt und die Antwort dann selber überlegen und formulieren muss. Stattdessen hat man vier Antwortmöglichkeiten. So hat man auch bei Ahnungslosigkeit eine 25%-Chance richtig zu tippen. Abwechslung wird auch geboten, wenn man Städte auf einer Landkarte finden, Bilder auswählen oder eine Zahl schätzen muss, wobei man um 5 daneben liegen darf. Aber man muss schnell antworten, denn die Zeit läuft und wenn man zu lange überlegt hat, wird die Frage als falsch gewertet.
Zu Beginn des Spieles kann man zwischen dem Klassischen Modus und Wetten&Gewinnen auswählen.
Im
Klassischen Modus wird das Spielbrett verwendet. So gibt es in der Mitte das Feld, das man genau erreichen muss, wenn alle Ecken gesammelt wurden. Erst dann wird die Masterfrage gestellt. Von diesem Feld gehen sechs Wege weg, gepflastert mit Feldern in den Farben der Kategorien. Die Wege sind außen mit einem Kreis verbunden. An den Schnittstellen befindet sich ein Eckerl-Feld. Beantwortet man die Frage auf diesem Feld richtig, erhält man die passende Wissensecke. Die anderen Felder dienen nur zum Aufwärmen. Beantwortet man diese Fragen richtig, ist man nochmals an der Reihe. Zusätzlich gibt es auch Nochmal-Würfeln-Felder.
Es gibt einen Einzelspieler-, Mehrspieler- und Partymodus. Im
Einzelspielermodus spielt man gegen sich selbst bzw. die Zeit. Hat man eine Ecke schon gesammelt, verkleinert sich das Spielfeld, indem alle Felder der betreffenden Farbe entfernt werden. Der
Mehrspielermodus wird mit lustigen Kommentaren aufgelockert. Allerdings ist es für die Mitspieler langweilig, wenn eine Person immer wieder an der Reihe ist. Die Spielfigur zieht auch nicht nur einfach zum nächsten Feld, sondern macht dabei noch verschiedene Kunststücke. Im
Partymodus kommt dann ein bisschen Pepp hinein. Es geht diesmal darum die meisten Ecken von einer Kategorie zu sammeln. Zusätzlich gibt es noch Bonusfelder, bei denen man den Mitspielern Ecken stehlen kann, indem man mehr Fragen richtig beantwortet als der Gegner. Hier können sich die Spieler auch eine Remote teilen, indem sie immer weitergereicht wird. Man kann auch setzen, ob man glaubt, dass der Spieler die Frage beantworten kann oder nicht. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit "Ich weiß es". Dabei bekommt man Punkte, wenn man die Frage beantworten kann, wenn der andere es nicht wusste. Natürlich wird dann auch die Frage ohne Antwortmöglichkeiten zuerst gezeigt.
Zu Beginn des Spiels kann man auch zwischen den Standard-Fragen, Film-Fragen oder aus beiden zusammen auswählen.
Bei
Wetten&Gewinnen hat man zu Beginn 500 Chips. Mit denen kann man vor jeder Frage tippen, ob der andere Spieler die Frage beantworten kann. Ist man richtig gelegen, bekommt man den doppelten Einsatz zurück. Hat man dem Spieler nicht zugetraut, dass er die Frage weiß, bekommt der andere Spieler die gesetzten Chips. Umgekehrt verschwinden die Chips.
Im Gegensatz zum Brettspiel wird ein rouletteähnliches Rad verwendet, welches abwechselnd von den Spielern per Knopfdruck gedreht wird. Dann stoppt jeder Spieler einzeln das Rad und ein Feld wird mit seiner Farbe umrandet. Dies ist die Kategorie, aus die er die Frage beantworten sollte. Neben den bekannten Kategorien gibt es auch ein schwarzes Feld, wo man Tortenecken kaufen kann. Die Kategorie, bei der das Rad gestoppt hat, ist kostenlos bzw. beim Kaufen kostet eine Ecke statt 200 Chips nur 150. Falls man diese Kategorie aber nicht haben möchte, weil man z.B. schon eine Frage aus diesem Themengebiet richtig beantwortet hat, kann man sich um 50 Chips eine der zwei anderen benachbarten Kategorien kaufen. Leider kann man nur kurz sehen, welche Ecken man schon besitzt. Deshalb sollte man sich seine erworbenen Wissensecken gut merken. Dann kann man eines der vier Themengebiete wählen. Erst dann können die Mitspieler wetten. Nach zwei Spielen können sich die Kategorien auch schon wiederholen. Wählt man dieselbe Kategorie und dasselbe Themengebiet wie in einem vorherigen Spiel, kann es auch passieren, dass man wieder genau dieselbe Frage bekommt.
Zu Beginn des Spiels kann man Änderungen des Spiels einstellen. So kann man wählen, ob das Spiel zu Ende sein soll, sobald man alle sechs Ecken gesammelt hat, oder doch weniger. Ist die
Inflation eingeschaltet, erhöht sich der Preis jeder gekauften Ecke um 50 Chips. Denn theoretisch ist es möglich, keine einzige Frage richtig zu beantworten und trotzdem alle Wissensecken zu sammeln. Man muss dabei die anderen Mitspieler nur richtig einschätzen können und mit diesen Chips sich dann das Wissen erkaufen. Ist die Regel
"Lass sie zahlen" eingeschaltet, können die Mitspieler den Preis einer Kategorie erhöhen, was hilfreich ist, wenn z.B. nur mehr eine Kategorie fehlt. Bei
Thementausch kaufen die Gegner ein Thema.
Chips kann man auch noch bei der Masterfrage benötigen, denn die Mitspieler können eine Kategorie und ein Thema wählen. Mit 150 Chips kann man das uninteressante Thema abwenden.
Man kann auch alleine spielen und muss vor der Fragestellung einschätzen, ob man sie beantworten kann. Mit dem Minus-Knopf kann man sich aber immer der Stimme enthalten.
Jeder Spieler benötigt ein
Profil. Dazu kann man aus vorgegebenen Gesichtern eines auswählen. Die Gesichter sind aber nicht ausschließlich menschlich. Teilweise sehen sie auch böse aus. Die Möglichkeit, die Frisur zu ändern gibt es nicht. Anschließend sucht man sich noch eine Farbe aus und tippt einen Namen ein. Diese Profile werden auch gespeichert.
Zu den
Themen ist allgemein zu sagen, dass die Fragen oft nur im entferntesten Sinne etwas damit zu tun haben. Andererseits gibt es ein Thema zu einer Person, die nicht immer sehr bekannt ist. Es stehen immer vier andere Themengebiete zur Auswahl. Beim Brettspiel hingegen bleiben die Themen gleich und nur das gewählte Thema wird durch ein neues ersetzt. Die
Schwierigkeit ist wie im Brettspiel einmal kinderleicht und dann wieder sehr schwer. Ich hatte sogar den Eindruck, dass die Fragen im klassischen Modus leichter sind als die bei Wetten&Gewinnen. Schade, dass sich die Schwierigkeit nicht individuell anpasst. Manchmal sind auch Fragen zu beantworten, die starken Deutschland-Bezug haben. Eine nette Idee ist es, dass während des Spiels im unteren Bildschirmrand laufend angezeigt wird, wie viele Fragen welcher Spieler aus einer Kategorie richtig beantwortet hat. Wenn der Gewinner feststeht, gibt es auch eine Statistik, wie viel Prozent aus einer Kategorie richtig beantwortet wurde. Damit kann man auch teilweise auf Stärken und Schwächen schließen.
Grafik und Sound
Die Grafik ist nichts Besonderes, sondern hat nur große bunte Flächen. Meiner Meinung nach braucht es aber auch nicht mehr, weil es an das Brettspiel erinnern soll und es mehr ums Spielprinzip als um das Design geht.
In anderen Rezensionen wurde oft die
Schriftgröße bemängelt. Ich kann dazu nur sagen, dass sie lesbar ist, wenn man direkt vor dem Fernseher sitzt. Zu weit sollte man sich sowieso nicht entfernen, weil der Zeiger von der Remote sonst nicht erkannt wird. Ein Nachteil im Klassischen Modus ist, dass die weiße Schrift auf dunkelblauem Hintergrund sehr unscharf wirkt.
Es gibt ein akkustisches Signal, wenn die Zeit bald abläuft. Ansonsten gibt es kaum Hintergrundgeräusche.