Ein brutales Action-Rollenspiel. So verspricht es die Werbung. Ich finde es brutal, dass man so eine plumpe Story überhaupt als Rollenspiel bezeichnet.
In einem finsteren Land ist ein kleines Dorf von einem riesigen Wald umgeben. Im Dorf steht ein Tempel, der den mächtigen Stein Arcana beherbergt. Der Stein beherbergt mehrere Endgegner, die man nach und nach besiegen muss, um der Lord of Arcana zu werden.
Ein tapferer Krieger oder eine Kriegerin, den oder die man mit einer Vielzahl von Merkmalen ausstatten kann, kämpft sich mit Hieb, Stich oder Schusswaffen durch die Höhlen des Tutorials und lernt dabei, die nicht allzu komplizierte Steuerung des Spiels kennen. Mühsam gestaltet sich dabei nur die Zentrierung der Sicht. Der Charakter schaut prinzipiell dorthin, wo man es gerade nicht braucht. Die Koordination von Steuerkreuz und Joystick dauert eine Weile, wird aber trotz Übung nur unwesentlich besser. Hier zeigen sich die Schwächen der PSP gegenüber dem PS3 Controller, wo der zweite Joystick den Rundblick übernimmt. Trotzdem gibt es Spiele, wo die Rundumsicht auch auf der PSP intelligent gelöst wurde.
Zurück zum Tutorial. Nachdem man also einige Dungeons durchforstet hat, verliert man sein Gedächtnis und findet sich plötzlich in dem oben besagten Dorf wieder (Anm.: Kommt einem irgendwie bekannt vor. Vielleicht fällt den Entwicklern einmal was Neues ein, um das Turorial in ein Spiel zu integrieren). Nachdem man das Dorf erkundet und ein paar Sachen eingekauft hat, beginnt man den Wald nach Monstern, Waffen und Schätzen zu durchforsten und wagt sich schließlich an den ersten Steinboss im Tempel.
Die Grafik ist bei dem Spiel gut gelungen. Die Landschaften sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet und auch die Figuren sind es wert, einmal näher betrachtet zu werden. Trotzdem will sich nicht so richtig ein Spielfluss einstellen. Level betreten, ein paar Monster abschlachten, den Endgegner besiegen, zurück ins Dorf, Waffen und Fertigkeiten kaufen, Level betreten usw.... Zugegeben, die Konterangriffe, mit denen man den Monstern den letzten Rest geben kann, sind schon spektakulär.
Nach meinem persönlichen Geschmack sind die Endgegner in den ersten Runden zu anspruchsvoll. Es reicht nicht, gekonnt ein paar der erlernten Moves einzusetzen. Man muss schon zu Beginn das Verhalten der Bosse studieren und im richtigen Moment, die richtige Taktik einsetzen. Das lässt einen dann doch schon bald die Lust an dem Ganzen verlieren. Zumal man nach einem verlorenen Kampf wieder zurück ins Dorf muss und bei Bedarf sogar ein paar alte Missionen wiederholen muss, um Stärke und Magie wiederzuerlangen oder die Waffen aufzuladen.