Jeder PC-Nutzer mit installierter Windows-Version wird sich sicher schon einmal in einer freien Minute mit dem integrierten Spielchen „Mine Sweeper“ beschäftigt haben. Dieses eigentlich simple und trotzdem geniale Spielprinzip sowie das Prinzip des 2D Vorgängers Picross DS haben die Jungs von Hal Laboratory als Vorlage genommen, aufgebohrt und das hier vorliegende „Picross3D“ daraus gestrickt.
Das hinter Picross3D steckende Spielprinzip hört sich eigentlich recht einfach an. Sie betätigen sich als virtueller Bildhauer und versuchen, aus großen und kompakten Blöcken die darin befindlichen, versteckten Figuren herauszuarbeiten. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail, denn leider wissen Sie nie, welche Figur Sie aus dem vorgegebenen Block heraus modellieren sollen. Jeder Block besteht aus einer gewissen Anzahl von Würfeln und die Abmessungen eines solchen Blocks fallen recht unterschiedlich aus. Die Palette reicht dabei von einfachen Scheiben, welche eine Tiefe von nur einem Würfel haben, bis zu großen Blöcken, welche durchaus Abmessungen von 8x6x6 Würfeln haben können.
Eine zweite Schwierigkeit besteht darin, dass Zahlen und Symbole vorgeben, wie viele Steine in einer Reihe stehen bleiben müssen. Leider weiß man zu Beginn nicht, wo und wie die Steine innerhalb der Reihe platziert sind. Außerdem gibt es diese Hilfen leider nicht für jede Reihe, sodass man sich, ähnlich wie bei einem Kreuzworträtsel, Stück für Stück voran arbeiten muss. Die Bedienung ist kinderleicht. Vermeintlich benötigte Würfel werden farbig markiert und somit gesperrt, nicht gesperrte Würfel können weg gesprengt werden. Mit dem Stylus Stift kann man den Block um alle drei Achsen drehen und einzelne Scheiben ausblenden, um an die inneren Segmente zu gelangen.
Nach einer sehr gut gemachten Einführung, welche einem Schritt für Schritt die Regeln erklärt und Übungsaufgaben bereithält, stehen die eigentlichen Aufgaben an. Diese sind in verschiedenen Schwierigkeitsstufen zusammengefasst. Stehen zu Beginn nur die „Einführung“ und die Stufe „Einfach“ zur Verfügung, können nach Fertigstellung solch einer Stufe, weitere Schwierigkeitsstufen und die damit verbundenen Aufgaben frei gespielt werden. Die Aufgaben sind innerhalb einer Schwierigkeitsstufe in Gruppen geordnet. Für die Lösung der Aufgabe innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens und ohne Fehler erhält der Spieler drei Sterne, bei Nichterfüllung der genannten Kriterien entsprechend weniger. Hat man eine festgelegte Anzahl von Sternen erspielt, werden Bonus-Aufgaben innerhalb der Aufgabengruppe frei geschaltet. Der Umfang der zu lösenden Aufgaben ist recht üppig. Insgesamt stehen je Schwierigkeitsstufe rund 100 Aufgaben und mehr zur Verfügung, also genug für stundenlangen Spielspaß.
Hat man dann immer noch nicht genug, kann man in einer Art Editor eigene Figuren erstellen und per drahtloser Übertragung an andere Spieler senden.
Will man sich noch einmal die Figuren aller seiner gelösten Aufgaben ansehen, steht eine „Galerie“ zur Verfügung. Hier werden die Figuren, zu verschiedenen Themenbereichen zusammen gefasst, vor passenden Hintergründen präsentiert.
Mit Picross3D ist Nintendo wieder ein großer Wurf gelungen. Kommt das Spiel anfangs, geprägt durch die „würfelige“ Grafik, noch recht dröge daher, fesselt es den Spieler doch recht schnell durch die Schwierigkeit seiner Aufgaben und den geweckten Ehrgeiz, diese optimal lösen zu wollen. Der sanft ansteigende Schwierigkeitsgrad gibt auch Anfängern und Leuten, welche mit dreidimensionaler Vorstellungskraft ihre Probleme haben, eine gute Chance. Sind die ersten Figuren noch symmetrisch aufgebaut, kann man sich später nicht mehr unbedingt darauf verlassen. Aber da die Würfel erst nach der Lösung der Aufgabe eingefärbt werden und erst damit die eigentliche Figur enthüllen, ist dieses Wissen auch nur eine ganz geringe Hilfe. Durch die Kürze der Aufgaben kann immer mal ein kleiner Hirnverzwirbler auf der Fahrt zur Arbeit oder der Mittagspause dazwischen geschoben werden. Und noch Einer und noch Einer….. Kleine Kinder werden die niedlichen Figuren mögen, sind aber schnell überfordert. Hier sollte das Einstiegsalter mit rund 8 bis 10 Jahren angesetzt werden.