Frauen ohne Gewichtsprobleme sind auf unserer Erde sehr rar gesät. Fettpölsterchen hier, Orangenhaut dort und diese unstraffen Körperpartien können einem die Laune oft vermiesen.
In Zeiten wie diesen, wo einem die Fernsehwerbung einbläut, Kindermilchschnitte ist gesund, diverse Fitnessgeräte und Antifettpillen- bzw. cremen sind absolut notwendig, um seinen Körper tadellos in Form und Figur zu bringen, tut man gut daran, den Hausverstand zu strapazieren und sich einmal zu fragen: Ernähre ich mich richtig, trinke ich genug, bewege ich mich ausreichend? Diese Fragen stellte ich mir vor rund einem Monat, als “Brigitte ErnährungsCoach” zum Rezensieren vergeben wurde, und da ich leider Gottes keine 3 Fragen mit einem fröhlichen “Ja” beantworten konnte, erhielt ich meinen ganz privaten Coach. Ich gebe meine ganzen Daten wie Geburtsdatum, Alter, Größe und Gewicht ein. Und nach der ersten fiesen Frage “Gewicht” kommt auch schon die nächste - “Taillenumfang” + “Hüftumfang”. Gut, so was löst keine mittlere Krise aus, aber es kann schon unangenehm sein. Nach obigen Fakten wird der Bodymaßindex berechnet. Der Tag der Wahrheit. Unwohl angespannt warte ich das Ergebnis ab: Die Dame am Bildschirm sagt: “Ihr BMI liegt bei …, also völlig im normalen Bereicht für ihr Alter, sie müssen nicht abnehmen.” Gibt’s ja gar nicht. Die ungestellte Frage nach dem Übergewicht hat sich soeben erledigt. Und weil auch ich eine Frau bin, fühl ich trotzdem Fettpölsterchen hier, Orangenhaut dort und unstraffe Körperpartien, ich will also ein bisschen abnehmen. 5 kg wären sicher nicht schlecht. Ich tipp mein Wunschgewicht ein, da meint die Dame, damit hätte ich Untergewicht. Hab ich einen Schlankheitswahn? Ich korrigiere mein Wunschgewicht und reduziere so weit es geht und starte das Training. Problemzonen: Oberarme, Bauch, Oberschenkel und Po. Nach einigen umfassenden Ernährungstipps folgt die Erarbeitung des optimalen Trainingsprogramms. Ich plane meine Woche mit Sport. Ausdauersport 2 Tage, 3 Tage Gymnastik- Workouts und 2 Wohlfühltage. Unzählige Übungen aus Yoga, Streching, Problemzonengymnastik und Muskelkräftigung sind beschrieben und bringen Abwechslung. Unbezahlbar sind auch die Tipps, wie man auch zu Hause zu mehr Bewegung kommt. Auf die Fernbedienung für den Fernseher zu verzichten ist zwar lieb gemeint, aber das ist ein Luxus den ich mir nicht nehmen lassen möchte. Nach einer Woche hab ich mich an den täglichen Sport gewöhnt, und es macht mir auch Spaß. Täglich gebe ich ein, wie viel ich getrunken und was ich gegessen habe und immer noch trinke ich zu wenig ebenfalls esse ich zu wenig Obst und Gemüse. Nach Woche 2 hab ich dieses Laster einigermaßen im Griff und wissen Sie was? Ich fühle mich tatsächlich wohler. Nach Woche 3 habe ich einige Rezepte aus “Brigitte-ErnährungsCoach” ausprobiert und bringe den Jeansknopf um einiges leichter zu. (Ich stelle mich seit Jahren nicht mehr auf die Waage, das Passen der Kleidung spricht für sich). Nach Woche 4 kann ich alle 3 oben gestellten Fragen mit einem freudigen “Ja” beantworten. Ich bin sehr mit mir zufrieden.