Mädchen lieben vorwiegend Pferde und meist auch alles, was damit zusammenhängt. Diesem Grundsatz tragen ganze Industriezweige Rechnung. Es gibt eine fast unüberschaubare Produktpalette für kleine weibliche Pferdefans. Dazu gehört auch die Buchreihe um den schneeweißen Schimmel Sternentänzer. So ist es nicht weiter verwunderlich, dass zu dieser Buchreihe auch ein Konsolenspiel für das Nintendo DS entwickelt wurde.
Das Mädchen Caroline „Caro“ verbringt ihre Sommerferien auf dem Reiterhof Lindenhain und muss sich nicht nur der Pflege ihres Lieblings Sternentänzer widmen, sondern auch im Büro des Pferdehofs aushelfen, da der Eigentümer im Urlaub ist. So startet das Spiel als reine Pflegesimulation. Man muss das Pferd füttern, striegeln und putzen, die Box säubern und kann auch Reittouren unternehmen. Durch diese Tätigkeiten kann man den Bekanntheitsgrad und das Ansehen des Pferdehofs steigern.
Parallel dazu entwickelt sich eine merkwürdige Geschichte. Caro hat einen wundersamen Traum, mysteriöse Telefonanrufe gehen im Büro ein, merkwürdige „Gäste“ besuchen den Reiterhof und zu allem Überfluss ist irgendwann auch noch die Pferdedecke von Sternentänzer verschwunden. Caro versucht den Dieb dingfest zu machen, benötigt dazu allerdings zahlreiche Utensilien, welche sich erst nach etlichem Suchen und kombinieren im Adventure-Stil finden bzw. benutzen lassen. Irgendwann verschwindet dann sogar Sternentänzer spurlos. Klar, dass Caro das Pferd wiederhaben möchte.
Man könnte Sternentänzer auch das Spiel zur Buchreihe nennen, immerhin 25 Bände sind schon erschienen. Doch wie so oft ist eine gesicherte Vorlage kein Garant für ein gutes und innovatives Spiel. Aber wahrscheinlich will das Spiel „Sternentänzer“ auch gar nichts anderes sein, als ein Merchandising-Produkt zur Marke. So gibt es zwar einen netten Pflegeteil, der Adventure-Teil verkommt allerdings schon aufgrund der äußerst langsamen Laufanimationen zum Geduldspiel. Zudem sind die Rätsel extrem einfach und nicht besonders fordernd. Weiterhin gibt es einen wirren Storymix u.a. über Indianer und magische Vorhersehungen. Diese Versatzstücke und der Pferdepflegebereich sind unabhängig davon natürlich perfekt auf die Zielgruppe Mädchen um die 10 Jahre zugeschnitten.
Die Grafik ist nett, handgezeichnet und kommt vor allem in den Innenräumen und Portraits gut zur Geltung. Die Sounduntermalung hingegen ist nicht sonderlich gelungen.