WeSing ist ein Karaokespiel für die Wii und kommt auf Wunsch auch mit zwei Mikrofonen von Logitech.
Das Spiel
Karaoke Fans freuen sich, wenn sie das Spiel im Regal sehen und noch mehr, wenn sie es erstmals in Händen halten und die CD in das Laufwerk der Konsole schieben. Sofort erscheint ein simples, aber „fetziges“ Menü, in dem der Spieler die Art des Spieles anhand der Anzahl der Spieler treffen kann. Und schon kann aus einem breiten Repertoire an Titeln gewählt werden. Die zahlreichen Duette sind extra mit einem „D“ gekennzeichnet.
Die Trackliste
Die Musiktitel halten sich an keine Richtung sondern decken von klassischen Oldies über Balladen und Pop bis zu HardRock alles ab. Dem einen gefällt das, weil wirklich jeder auf der CD Songs findet, die ihm gefallen, andere sind eher enttäuscht, weil sie eine Musikrichtung bevorzugen. Ich selbst gehöre zur ersten Kategorie und danke nordicgames dafür, dass sie die Musikauswahl so getroffen haben, dass selbst ich nahezu jeden Song der CD kenne. Im Vergleich zu SingStar von Sony, wo mir meist nur 5 bis 10 Lieder bekannt sind, kann der Durschnittsmusikkenner hier nahezu bei jedem Titel mitgrölen. Hier sind die Songs im Detail:
Lady GaGa - Poker Face
Coldplay - Viva La Vida
Lily Allen - The Fear
Tom Jones - Delilah
Kylie Minogue - Loco-Motion
UB40 - Red Red Wine
Amy Winehouse - Tears Dry On Their Own
Charles and Eddie - Would I Lie To You?
Sugababes - Girls
OneRepublic Featuring Timbaland - Apologize
Roxette - It Must Have Been Love
The Automatic - Monster
Duffy - Mercy
Madness - Our House
James Morrison & Nelly Furtado - Broken Strings
Aqua - Barbie Girl
Blondie - One Way Or Another
Chesney Hawkes - The One And Only
Culture Club - Karma Chameleon
Duran Duran - Hungry Like The Wolf
Pussycat Dolls - Don't Cha
Shampoo - Trouble
Spice Girls - Wannabe
Tasmin Archer - Sleeping Satellite
Moloko - Sing It Back
Elton John with Kiki Dee - Don’t Go Breaking My Heart
John Denver - Take Me Home, Country Roads
Kaiser Chiefs - I Predict A Riot
Meatloaf - I'd Do Anything For Love (But I Won't Do That)
The Police - Every Breath You Take
Gameplay allgemein, Singelplayer und Karaoke
Ist man alleine zu Hause, braucht man lediglich ein Mikrofon anzuschließen und kann auf die Jagd nach den meisten Punkten gehen. Je besser die zu singende Note getroffen wird, umso mehr Punkte erhält der Spieler. Liegt man weit abseits der richtigen Töne, zeigt ein Balken an, ob man sich stimmlich zu hoch oder zu tief befindet.
Dem Spieler steht es offen, ob er in einer leichten, mittleren oder schwierigen Stufe singen will. Je leichter die Schwierigkeitsstufe, umso weiter darf man von den originalen Tönen abweichen, ohne mit Punkteeinbußen rechnen zu müssen.
Die Optik der Stimmlage ist SingStar nicht unähnlich und zeigt auch in einem Fortschrittsbalken, wie lang der Song noch dauert.
Wer sich nicht durch Punkte unter Druck setzen lassen mag, kann den Karaoke Modus wählen. Hier wird genau gleich gesungen, jedoch kann man keine Punkte sammeln.
Wer gerne jedes Lied nur mal ansingt ehe er schon zum nächsten springt, steht auch die Möglichkeit offen, nur den halben Song zu spielen. Etwas irritierend ist, dass hier tatsächlich in der Mitte des Liedes einfach geschnitten wurde. Bild und Ton sind abrupt aus, obschon sogar noch weiter zu singender Text angezeigt wird. Das ist etwas unschön gelöst.
Ein kleines, witziges Gimmick haben die Entwickler in die Liedauswahl gepackt: Wer sich nicht entscheiden kann, was er singen möchte, schüttelt einfach einmal kurz die WiiMote und schon wird der Zufallsgenerator gestartet.
Aber nicht nur Unentschlossene kommen voll auf ihre Kosten: Auch Entschlossene! Denn es ist möglich eigene Playlisten zu erstellen, so dass nur die eigenen Lieblingslieder gespielt werden.
Bevor das Lied losgeht wird die Ladezeit mit der Einblendung von Zusatzinformationen genutzt. So gibt es Infos über das Entstehungsjahr des Liedes, die Sänger und vielleicht auch ein paar Besonderheiten oder Kuriositäten rund um den Song.
Multiplayer
Das schöne an WeSing ist die Tatsache, dass bis zu vier Mikrofone an die Konsole angeschlossen werden können. Jedes der Mikros bekommt eine eigene Farbe zugewiesen und so ist immer klar, wer gerade mit singen an der Reihe ist. Dazu stehen im Party Modus folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
WeSing – für 2 bis 4 Spieler. Jeder Spieler kann sich aussuchen, welche Texte er im Lied singen möchte
Versus – für 2 bis 4 Spieler. Jeder der Spieler singt den gleichen Text im direkten Vergleich
Gruppenwettbewerb – für 3 bis 4 Spieler. Wie Versus, jedoch in der Gruppe
Erster bei 5000 – für 2 bis 4 Spieler. Alle Spieler singen gleichzeitig. Es gewinnt, wer zuerst 5000 Punkte erreicht
Mikroweitergabe – für 2 bis 4 Spieler mit einem Mikrofon. Das Mikrofon wird zur angezeigten Zeit weitergegeben. Die Spieler sammeln an unterschiedlichen Stellen des Liedes Punkte für sich.
Angenehm gegenüber SingStar ist hier hervorzuheben, dass der zu singende Text doppelt eingeblendet wird: So sind Text und Stimmlage für jeden Sänger immer beisammen. Das hilft vor allem jenen Sängern, die gerne abwechselnd auf Tonhöhe und Text schauen.
Die Mikrofone
Die beigepackten „hochwertigen Mikrofone“ sind leider relativ preisgünstig ausgefallen. Die das Mikrofon umfassenden Hände sind stellenweise deutlich lauter zu hören als die Stimme, die – nach Anleitung – in 3 bis 5 Zentimeter Entfernung am besten aufgenommen wird.
Angenehm ist, dass es sich nicht um ein Spiralkabel handelt, mit dem die Mikrofone mit der Konsole verbunden werden. Von der Kabellänge hätten die Geräte aber gerne noch einen weiteren Meter vertragen. Derzeit stehen dem Sänger 2,90 Meter Kabel und 15 cm Mikrofon zur Verfügung. Da es jedoch USB Mikros sind, können sie mit einer USB Verlängerung erweitert werden.
Video
Alle Musikstücke verwenden die originalen Musikvideos, so es solche gibt. Die eingeblendete Schrift wirkt etwas altertümlich und könnte einen optischen Aufputz vertragen. Doch sonst ist die optische Darbietung ganz gut gelungen. Fortschritts- und Gesangsanzeige sind ebenso wie der Text gut sichtbar und effizient umgesetzt. Mit optischen Reizen wurde jedoch sparsam umgegangen. Das Programm wirkt daher stellenweise etwas spartanisch und leer.
Nett hingegen ist die Möglichkeit, den Hintergrund mit 20 verschiedenen Motiven anzupassen. Ich persönlich bevorzuge die Fotos der Hamster. Disco, Palmenstrand, Techno und viele andere stehen aber auch zur Verfügung.
Audio
Wer bis jetzt seine Begeisterung aufgebaut hat, wird an diesem Punkt leider mit einer Bruchlandung auf den Boden der Unbrauchbarkeit zurückgeholt. Die Stimme wird nicht nur leise und dumpf, sondern auch zeitverzögert eingespielt. Zu den drei hier erwähnten Verben:
Leise: Die Stimme des Sängers ist kaum zu hören. Es tut not – und das ist Gott sei Dank machbar – die Zuspielung, also die Originalmusik, nahezu komplett abzudrehen und die Lautstärkeregler der Mikrofone auf maximalen Anschlag aufzudrehen. Erst dann ist das Audioverhältnis einigermaßen ausgewogen.
Dumpf: Wir haben die Mikrofone in anderen Spielen getestet – sie bringen klare Sprachqualität. In diesem Game jedoch kommt nur dumpfes Brummen an die Konsole. Gott allein weiß, auf welche Weise die Logarithmen des Spiels den Audiostream foltern, dass nur noch Bassbrummen an den Fernseher kommt.
Zeitverzögert: Die Gesangsstimme hinkt dem originalen Titel um rund eine Drittel Sekunde hinterher. Das ist für ein Karaoke Game natürlich untragbar. Die Anzeige am Schirm scheint korrekt zu funktionieren, lediglich die Weiterleitung an die Lautsprecher ist schlicht zu langsam.
Die einzige Folge die man daraus ziehen kann: Ton aus! Die Mikrofone komplett ausblenden und ohne (Audio-)Monitor singen! Dann macht das Spiel wieder richtig Spaß!