Im Standalone Addon "Die Gilde 2: Venedig" wird Ihnen die Kontrolle über Ihre eigene Familiendynastie gegeben. Doch bevor Sie loslegen können, müssen Sie erst Ihren Startcharakter erstellen.
Dies geht schnell von der Hand, da man erst die Berufsklasse auswählt und ein kleines Startguthaben an Erfahrungspunkten auf Fertigkeiten wie Charisma, Kampfgeschick und Intelligenz verteilt. Zu den Berufsklassen in "Die Gilde 2: Venedig" zählen der Patron, der Handwerker, der Gauner und der Gelehrte. Ist das geschafft, wählt man noch Geschlecht und Namen aus. Danach kann man noch das Aussehen etwas verändern und schon hat man seine eigene Dynastie gegründet...mehr oder weniger.
Man startet nämlich alleine in einem bewohnten Städtchen, welches sich mit der Zeit vergrößert. Ab jetzt hat man nur noch ein Ziel vor Augen: Macht und Geld schöpfen!
Ersteres kann man durch den Erwerb politischer Ämter bekommen, für Zweiteres eröffnet man einen Betrieb - doch Vorsicht: man kann nur Betriebe der bereits ausgewählten Klasse bauen und betreiben. Sollte man seine Meinung ändern wollen, muss man sich etwas gedulden, denn man kann in Die Gilde 2: Venedig auch heiraten und für Nachwuchs sorgen. Je nachdem wie viel Geld zur Verfügung steht, kann man die Kleinen dann auf die Schule oder in die Lehre schicken (oder im Falle des Gelehrten auch auf die Universität), was einen kleinen Erfahrungsbonus bringt.
Sobald Familie im Spiel ist, wird Die Gilde 2: Venedig jedoch etwas mühsam. Man kann nämlich nur je drei Familienmitglieder auf einmal direkt steuern, soll heißen: viel Mikromanagement, sollte man bereits ein paar politische Ämter besitzen. Aber wenn man damit zurecht kommt, erwartet einen eine Vielzahl an Möglichkeiten. Der Kerkermeister kann beispielsweise Gegenspieler foltern oder mit seinem "bösen Blick" einschüchtern, der Stadtrichter kann Gerichtsverhandlungen für die eigene Familie entscheiden und sobald die eigene Familie im Stadtrat sitzt, kann man auch Wahlen stark beeinflussen.
Die KI (=Künstliche Intelligenz = vom Computer gesteuerte Handlungen/Personen) handelt hier sehr loyal und klug: auch wenn man in Verhandlungen nicht den Richter persönlich steuert, obwohl er zur Familie gehört, werden Entscheidungen in den meisten Fällen zugunsten der eigenen Dynastie gefällt (ausser die Konkurrenz schafft es, genügend Geld zur Bestechung aufzutreiben, sodass plötzlich eine andere Entscheidung feststeht).
Die Betriebe bilden ein anfangs kostspieliges, jedoch sehr lukratives Geschäft: im Wirtshaus produziert man zum Beispiel bestimmte Verbrauchsgüter (wie Weingeist, Bier oder Kleinigkeiten zum Essen), welche dann genüsslich von den Besuchern verzehrt werden.
Man kann im Spiel jedes eigene Gebäude mit Zusatzeinrichtungen aufrüsten, welche dann positive Effekte haben (z.B.: sie werden einbruchssicherer, die Feuergefahr sinkt oder man bekommt einen Bonus betreffend der Besucherzahlen). Die sind meistens nicht billig, zahlen sich aber großteils aus!
Grafisch ist Die Gilde 2: Venedig eher veraltet, jedoch schaut es stellenweise immer noch nett aus.
Mit der Vertonung verhält es sich eher mäßig: die Ansagen des Sprechers hören sich gut an, jedoch werden die Stimmen der einzelnen Personen (z.B.: bei den Gerichtsverhandlungen) nicht so herausragend gesprochen. Die Musik im Spiel bleibt eher unbemerkt.