Das bereits zweite Add-On für Microsofts 2005 erschienenen dritten Teil der „Age of Empires“-Reihe. Wie bereits in meinen Rezensionen zum Hauptspiel und dem ersten Add-On diskret angedeutet, ist der eher enttäuschend ausgefallen. Die brennendste Frage der Strategie-Fans dürfte nun sein: wartet das neue Add-On mit revolutionären Verbesserungen auf? Die Antwort lautet: leider nicht wirklich. Trotzdem handelt es sich um den bisher gelungensten Teil – wohlgemerkt, nur auf AoE 3 bezogen. „The Asian Dynasties“ klärt nun endlich die Frage, warum im Vorspann zu „Age of Empires 3“ ein Samurai zu sehen war, obwohl im ganzen Spiel keiner vorkam. Mit „The Asian Dynasties“ können wir endlich wie von vielen asiophilen Spielern erhofft mit asiatischen Völkern in die Schlacht ziehen, und zwar mit Japanern, Chinesen und Indern. Drei neue Kampagnen mit insgesamt 15 Levels warten auf den Spieler, jeweils mit einem der drei neuen Völker in der Hauptrolle. „Die Geschichte Asiens hautnah erleben“ verspricht uns der Werbetext. Damit ist es zwar nicht sehr weit her, weil der historische Bezug –nobel ausgedrückt- enden wollend ist, spannend ist es aber allemal. Der historischen Realität am nächsten ist zweifellos die Japan-Kampagne, geht es hier doch um die legendäre Schlacht bei Sekigahara, die das Schicksal Japans für fast dreihundert Jahre entscheiden sollte. In japanischen Konsolenspielen war dieser Konflikt schon des öfteren Thema, dass sich ein westliches Game der Thematik annimmt, ist meines Wissens eine Premiere. Die von Microsoft als Neuigkeit angekündigte Möglichkeit, mit Bau eines Weltwunders das Szenario zu gewinnen, ist allerdings alles andere als neu, denn das gab’s bereits in Age of Empires 2 von anno1999. Eine tatsächliche Neuerung ist die Möglichkeit, Konsulate zu errichten – mit diesen kann man nun auch mit Fremdvölkern Handel treiben oder Söldnertruppen zur Verstärkung anwerben. Das Spielprinzip an sich ist völlig unverändert, auch das eher überflüssige Kartensystem nervt nach wie vor. Haupt-Pluspunkt ist die verbesserte Grafik, die diversen asiatischen Landschaften und Städte sind wirklich sehr hübsch anzusehen. Skurrile Stilblüten gibt’s wieder zuhauf: die Tempel der Japaner z.B. produzieren mitnichten buddhistische Mönche, sondern vielmehr deutsche Landsknechte (!) die zackig „Jawoll“ brüllen. Kuriositäten dieser Art findet man in rauhen Mengen, alle hier aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Auf Missionare, die gegnerische Einheiten „bekehren“ können, wurde in allen Versionen von AoE 3 verzichtet. Was wirklich ein Jammer ist, denn gerade das war immer ein Hauptspaß.