Teburu: The Bad Karmas and the Curse of the Zodiac

Die Zodiacs sind erwacht! Und nur eine Bande von... nun, nennen wir sie "Helden" ist in der Lage diese gigantischen Halbgötter zu besiegen. Verhindert die Apokalypse oder sterbt bei dem Versuch! 

Das Teburu-Brett in der Praxis

Bevor wir überhaupt losschlagen, steht Technik auf dem Tisch. Das Teburu-Board ist ein schwarzes, klappbares Brett mit eingebetteten Sensoren. Figuren werden aufgrund ihrer Positionierung über Magneten eindeutig erkannt; das System weiß jederzeit, wo welcher Held oder Boss steht, und schubst passende Effekte direkt auf unser Tablet. Der „Teburu Core“ am Rand bündelt alles, wird per USB-C betrieben (kein Akku) und lädt nebenbei den kabellosen Smart-Würfel auf. Ohne Strom geht nichts, wir brauchen also immer eine Stromquelle neben unserem Brett (eine Powerbank reicht hier aber aus).

Der Smart-Würfel funkt seine Ergebnisse automatisch in die App. Wir würfeln haptisch, das Rechnen übernimmt die Software; Zustände, Modifikatoren und Treffer werden sekundenschnell verbucht. Der Boss steht auf einem LED-Sockel, dessen Licht Hinweise auf Verwundbarkeiten oder Zustände gibt. Der Sockel ist zwar theoretisch optional, bringt aber eine so dichte Atmosphäre und hohe Übersichtlichkeit auf den Tisch, dass er faktisch obligatorisch ist. Verbunden wird das Brett anschließend noch mit einem oder (empfohlen) mehreren Smartphones bzw. Tablets, welche quasi die Spielerkarten ersetzen.

Bad Karmas: Boss-Battler mit App-Rückenwind

The Bad Karmas ist kooperativ und konzentriert: Wir bauen unsere Helden-Decks digital, wählen in jeder Runde Manöver, Fähigkeiten und Ausrüstung, und die App setzt daraus klare, knappe „Was passiert als Nächstes?“-Schritte zusammen. Jeder Zodiac bringt ein eigenes Terrain, Sonderregeln und Taktikaufgaben mit. Wir verschieben die Zielpriorität (Aggro) des Zodiac, sperren Felder, lösen Umwelteffekte aus und am wichtigsten: Wir greifen den Boss von einer seiner vier Seiten an! Aber egal was wir tun, der Boss passt sich den neuen Begebenheiten an. Dies passiert – genau wie sämtliche Verwaltung von Statuseffekten, Lebenspunkten etc. – über die App. Auf dem Spielbrett positionieren wir lediglich die Spielfiguren, Hindernisse und den Boss, den Rest erledigt die Software. Diese berechnet anhand des Würfelwurfs z.B. ob Spezialeffekte ausgeführt werden, wie z.B. die Destabilisierung oder Offenlegung einer Seite des Bosses. In solch einem Fall wechselt die Farbe auf dem LED-Ring und wir können den Boss gezielt von der geschwächten Seite aus angreifen, was weitere Spezialeffekte und höheren Schaden bedeutet. 

Kampagne, Fortschritt, App-Ökonomie

Die Kampagne führt uns in Kapiteln zu immer neuen Bossen. Nach einer Mission erhalten wir Bossgegenstände und können Fähigkeiten aufwerten, so dass unsere Heldendecks immer stärker werden.

Daneben gibt es weitere Spielmodi, wie zeitlich begrenzte Missionen mit Sonderregeln, Einzelszenarien oder auch ein freies Spiel, bei dem wir uns die Regeln und den Gegner selber zusammenstellen können.

Alltagstauglichkeit & Technik-Ecken

Aufbauen geht flott: Brett aufklappen, Strom dran, App verbinden, Helden wählen. Die Erkennung der Minis arbeitet zuverlässig, Verbindungsabbrüche hatten wir nur einmal (und der war selber verschuldet). Einzig das Erkennen des Würfels dauert einen Zacken zu lang. Bevor wir diesen würfeln können, müssen wir ihn erst aktivieren, indem wir ihn in der Hand "schütteln". Das dauert länger, als mit analogen Würfeln und ist daher auffällig, aber keine Beeinträchtigung des Spielgefühls. Leider liegt dem Grundspiel nur ein Smart-Würfel bei; bei mehreren Spielern geben wir den Würfel also nach jeder Runde weiter. Wenn dieser bereits einen niedrigen Akkustand hat, müssen wir ihn zwischendurch zusätzlich in die Ladestation stellen.

Wie spielt es sich wirklich?

Wir erleben keine reine „App-Show“ mit Pappdekoration, sondern ein Brettspiel mit digitaler Regie. Die KI erzeugt Druckspitzen und überraschende Fenster für Risiko-Manöver. Die besten Momente entstehen, wenn wir den Boss umkreisen, dem LED-Hinweis auf seine Schwachstelle folgen und eine verheerende Kettenreaktion auslösen. Das spielt sich genau wie ein "analoges" Brettspiel, nur dass wir uns nicht mehr mit Auswertungen und Tabellenblättern beschäftigen müssen. So reduziert das System auf jeden Fall die Buchhaltung und in Ansätzen auch die Einstiegshürden.

Spieletester

30.08.2025

Fazit

Ein zweigeteiltes Fazit: Zunächst zum Konzept "Teburu": JA! Einfach nur ja! Das ist, worauf ich gewartet habe! Kein stundenlanger Aufbau, kein ständiges Verwalten und Berechnen der Effekte und KI-Züge. Schnelle und direkte Action, aber dennoch die Haptik und die Geselligkeit eines Brettspiels. Einfach nur JA! Und trotzdem ein "Aber": Es ist smartphonelastiger, als ich gehofft hatte. Die Smartphonezeit wird weniger, sobald wir die Fähigkeiten kennen und nicht mehr ständig durchlesen müssen, aber nimmt dennoch mehr als die Hälfte der Spielzeit in Anspruch. Wer ein Brettspielabenteuer sucht, um eben mal kein Handy oder Tablet in der Hand zu haben, wird hier enttäuscht werden. 

Und das Spiel The Bad Karmas? Gott, ja, das drückt bei mir alle richtigen Knöpfe! Richtige Positionierung, Umgebungseffekte ausnutzen, Absprache, Unterstützungsfähigkeiten. Das macht alles mächtig viel Spaß und erinnert an die guten alten World of Warcraft Zeiten, in denen wir uns einen Boss erst erschließen mussten, um ihn dann mit der richtigen Taktik besiegen zu können. Der Progress nach den Missionen fühlt sich unglaublich befriedigend an. Mehr Fähigkeiten! Bessere Fähigkeiten! Einfach alles sehr stimmig.

Warum aber nur 8 von 10 Punkten?

Im deutschen Grundspiel stehen zunächst fünf Helden und vier Bosse bereit. In der App sind aber bereits mehr Missionen und Helden sichtbar, diese werden jedoch nur mit Add-ons spielbar. Und hier hört der Spaß auf. 4 neue Helden: 55€! 4 neue Bosse: 95€! 2 zusätzliche Würfel: 40€. Stand jetzt (22.08.2025) alle Erweiterungen zusammen: 625€! Plus das Grundspiel für 130€ und das Teburu Brett für 125€.

So gut das Teburu-Brett ist, so toll das Spiel ist: Das ist eine Hausnummer!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • atmosphärischer Bossbattler
  • Helden und Bosse spielen sich sehr unterschiedlich
  • LED-Ring zeigt Schwachstellen des Bosses
  • tolle Progression zwischen den Missionen
  • weitere Spielmodi
  • technisch stabil

Minus

  • für den Preis grenzwertig geringer Umfang
  • viel Smartphone - ggf. ZU viel für einige Spieler
  • Hardware nötig (im Idealfall 1 Tablett + 1 Smartphone pro Spieler)

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 5
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 45 bis 60 Minuten
Preis: 120,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2025
Verlag: Pegasus Spiele
Zubehör:

5 Smart Minis (Helden)

4 Smart Minis (Bosse)

3 Doppelseitige Spielbretter

31 Umweltelemente

1 Teburu Würfel W6

1 LED-Ring

1 FAQ-Seite zur Nutzung von Teburu

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