Wenn du doch tot bist, dann wirst du das gewiss nicht mehr benötigen, oder? Von Verstorbenen zu nehmen, das macht uns doch nicht gleich zu Räubern, ich meine, bei uns ist es ja auch in viel besseren Händen… Aber ja; nennt uns doch Diebe, wenn ihr das wollt, aber mit dem Mord haben wir nichts zu tun, Ehrenwort!
Der forcierte Erbschaftsprozess
In RIP schlüpft ihr in die Rolle von quasi neumodernen Grabräubern, die in die Häuser Verstorbener schleichen, um dort möglichst wertvolle Beute mitgehen zu lassen. Dabei kriegen sich aber selbst die Diebeskumpane mal in die Haare und streiten um die eine oder andere Ware. Parallel dazu steht auch noch ein Mord im Raum der, je nach bevorzugter Spielvariante, vielleicht sogar von einem der Mitspielenden begangen wurde - in diesem Fall versucht dieser sämtliche Minuspunkte in Form der Leiche, der Tatwaffe und eines toten Hundes zu sammeln, um parallel zu den Zielen der anderen zu siegen.
Der klassische Spielablauf jedoch sieht vor, dass spielerzahlabhängig Gegenstände abwechselnd aufgedeckt oder verdeckt ausgelegt werden. Mit dem eigenen Zahlenkartenstapel wird reihum eine Karte neben einen der Gegenstände gelegt, ebenso abwechselnd aufgedeckt oder verdeckt, bis schließlich vier darauf liegen. Dann werden sämtliche Kärtchen darauf aufgedeckt und wer gesamt den höchsten Wert angelegt hat erhält die Karte und damit die Punkte, es wird eine neue ausgelegt. Bei einem Unentschieden freut sich der Dritte, der mit im Bunde war; oder eben keiner. Zusätzliche Punkte können spielerspezifisch durch den Erhalt gewisser Gegenstände errungen werden.
Durch die Karten mit dem Zahlenwert „0“ nimmt das Spiel nochmal weiters fahrt auf, da diese alternativ auch als eine Art Aktion genutzt werden können um die angelegten Zahlen anderer Spieler zu vertauschen oder aber einfach um sich eine verdeckte Ortskarte geheim anzusehen.
Sieger ist am Ende eben jener, der die meisten Punkte hat beziehungsweise der Mörder, wenn er alle Beweisstücke sammeln konnte. Eine Partie endet dann, wenn ein Dieb vier Karten ergaunern konnte.
Spieletester
Fazit
Zugreifen, solange es noch nicht faulig ist
Irgendetwas stinkt hier aber gewaltig, zum Glück stört euch das nicht so wirklich! RIP stellte sich für uns als im Grunde simples Zockerspiel heraus, in dem es schonmal ganz schön turbulent hergehen kann. Speziell abhängig der Spieleranzahl stellen sich manche Partien mit mehr Konkurrenzgeschehen heraus als andere. Gut gefallen haben uns aber auch die unterschiedlichen Varianten, besonders mit dem Mörder unter den Mitspielern, was ein gewisses Deduktionselement ergänzt und damit eine weitere Ebene des Spielspaßes und mehr Abwechslungsreichtum einführt.
Trotz des einfachen Grundkonzepts störten wir uns aber geringfügig am Regelwerk. Es wurde klar versucht die eigentlich simplen und kurzen Spielregeln mit viel Hintergrundgeschichte aufzupeppen, was zwar nett ist, aber hier etwas zu exzessiv genutzt wurde und den gesamten Lese- und Verständnisprozess in die Länge zieht. Also quasi gleichsam ein Pro als auch ein Kontra.
Ansonsten gibt es zu RIP kaum etwas zu sagen, denn es präsentiert sich generell als wirklich nettes Zockerspiel, dass sich mit seinem eher untypischen Szenario etwas hervorhebt und dabei noch mehrere spannende Elemente in sich trägt. Eine absolute Innovationsneuheit ist es dabei aber auch nicht… Uns hat es gesamt aber ganz gut gefallen!
Plus
- im Grundprinzip simpel
- durch Varianten abwechslungsreich und etwas an die Spielerpräferenzen anpassbar
Minus
- durch Story-Elemente etwas verkompliziertes Regelwerk
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Details
1 Regelheft (20-seitig)
7 Charakterkarten
19 Hauskarten; darunter:
- 4 Spezialkarten
- 15 Objektkarten (1 bis 15)
65 Zahlenkarten (je 13 in 5 verschiedenen Farben; je 1x 1-10 & 3x 0)
Statistik
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