Mit Ruhm und Ehre zum berüchtigsten Piratenkapitän! Heuert eine tollkühne Piraten-Crew an und navigiert durch die Karibik auf der Suche nach Schätzen und Abenteuern.
Die Bahamas, Traumziel vieler Karibikurlauber, haben eine bewegende Geschichte. Der in der Karibik zwischen Florida und Cuba gelegene Inselstaat mit seiner Hauptstadt Nassau auf der Insel New Providence hatte seit seiner Gründung mit Piraten zu kämpfen. Diese nutzten auch die Inseln als Verstecke vor der spanisch-französischen Flotte.
Einmal Pirat sein
Wir tauchen in das Leben der damaligen Piraten ein und versuchen in Nassau Vorbereitungen für die große Fahrt und der Suche nach Ruhm, Ehre und Reichtümer zu treffen. Gespielt wird in vier Durchgängen, die in jeweils drei Phasen unterteilt sind.
Zunächst bewegen wir uns in den Gassen von Nassau, um möglichst viel Ausrüstung und neue Crewmitglieder zu gewinnen, das eigene Schiff stärker zu machen sowie diverse Karten zu erhalten. Dazu bewegen wir den Piratenkapitän mit Hilfe unserer eigenen Piraten auf den nächsten erreichbaren Platz, um die dortige Belohnung zu erhalten.
Da wir aber zu Beginn nur über acht dieser Schergen verfügen, sind die Bewegungen natürlich begrenzt. Fünf weitere unserer Piraten lungern in der Spelunke herum und müssen erst noch angeheuert werden. Sobald alle gepasst haben, weil der Piratenkönig mangels eigener Piraten nicht mehr bewegt werden kann, folgt die zweite Phase.
Hier begeben wir uns mit unserem Schiff auf hohe See und bewegen es auf dem Karibikplan, ausgehend vom Pier Nassaus. Nachdem man einen Proviantsack abgegeben hat, darf das eigene Schiff bewegt werden. Die Anzahl der Paare aus eigenen Matrosen und vorhandenen Segeln am Schiff bestimmt die Weite des Segeltörns.
Am Ziel angekommen, muss eine von sechs Aktionen ausgeführt werden. Dabei können Gegner bekämpft, Außenposten eingenommen, Kontrolltürme besetzt, Ware erbeutet und das schwarze Schiff des Alten Seebären getroffen werden. Auch eine Seemannsgarn-Karte darf man sich als Aktion nehmen.
Sobald man keinen Proviant mehr hat, muss die Heimreise angetreten werden. Hierbei können optional zwei Stationen angelaufen werden. Auf der Totenkopfinsel werden erbeutete Waren versteckt, die bei der späteren Schlusswertung Siegpunkte einbringen. Auf der Lagerfeuerinsel prahlen wir mit unseren erlebten Abenteuern und genießen dabei den Rum, den wir an Bord haben. Dabei werden entsprechende Karten ausgespielt, für deren Erfüllung man ebenfalls Siegpunkte bekommt. Die letzte Station ist dann der Heimathafen auf dem eigenen Schifftableau, wo wir Munitionskisten, Karten und Punkte kassieren können. Wer als erster zurück ist, wird Startspieler im nächsten Durchgang.
In der dritten Phase machen wir unser Schiff klar für den nächsten Durchgang, in dem wir einige Verwaltungs- und Resetarbeiten durchführen und Punkte für ausgespielte Karten bekommen. Nach dem vierten Durchgang wird noch eine Schlusswertung durchgeführt, in der es die letzten Siegpunkte gibt. Alle gesammelten Punkte während des Spieles und in der Schlusswertung aufaddiert bestimmen den Gewinner und somit den berüchtigsten Piratenkapitän der Karibik.
Spieletester
Fazit
Der 7. Titel der Stefan Feld City Collection packt das Piratenthema in ein wunderbar aufgemachtes Spiel, bei dem einen nicht nur das Material anspricht, sondern auch der schön komponierte Ablauf gefällt.
Während man zunächst in den Gassen von Nassau versucht, an möglichst viele Komponenten für die anschließende Schifffahrt zu kommen, ist die Länge der Reise selbst davon abhängig, wieviele Proviantsäcke ich an Bord bunkern konnte und wie viele Paare ich aus Matrosen und Segeln bilden kann. Und ob ich dann die angepeilten Aktionen in den angelaufenenn Stationen ausführe, ist wiederum abhängig, ob ich genügend Munition, Waffen und Kanonen habe. Ist das Schiff des Alten Seebären in der Nähe, bekomme ich Rum und eine Karte für mein Seemannsgarn. Alles sehr schön miteinander verwoben und thematisch eingepackt.
Nassau ist für mich eines der besseren Spiele aus der City Collection. Es ist nicht so verkopft und strategisch-taktisch eher ein Leichtgewicht. Vor allem aber das Thema Piraten spricht mich an und fand auch in meinen Spielrunden große Zustimmung. Trotz seiner fast zweistündigen Spielzeit gab es kaum Wartezeiten, der Spielablauf war eingängig und flüssig.
Das reichhaltige und wertige Material begeistert, obwohl mit den beiden Spielplänen und den eigenen Schiffstableaus ein großer Tisch benötigt wird. Und wer den Fliegenden Holländer als Erweiterung dazunimmt, den erwarten zusätzliche Herausforderungen. Bei Nassau halte ich mal den Daumen nach oben und empfehle das Piratenspiel jedem, der auf die Abenteuer der Männer mit Augenklappe und Holzbein steht.
Plus
- mit Erweiterung und Variante
- zahlreiches wertiges Material
- eingängiger Ablauf
- thematisch fein verwoben
- Glücksanteil in erträglichem Maß
Minus
- großer Platzbedarf
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Details
1 Karibik-Spielplan
1 Nassau-Stadtplan
1 Alter Seebär-Tableau
1 Alter Seebär
9 Alter Seebär-Plättchen
5 Angebote
25 Proviantsäcke
6 Warenverstecke
1 Totenkopfinsel
1 Piratenkapitän
1 Lagerfeuerinsel
1 Tierinsel
1 Spelunke
80 Waffen
24 Waren
8 Außenposten
10 Kontrolltürme
10 Handelsposten
35 Gegner
74 Seemannsgarn-Karten
80 Gegenstände
16 Segel
16 Matrosen
24 Tiere
25 Konflikt-Plättchen
5 Konflikt-Würfel
1 Stoffbeutel
1 Delfin
1 Stefan Feld-Figur mit Standfuß
2 Übersichten A
2 Übersichten B
1 Spielregel
1 Glossar
Persönliches Spielmaterial (rot, gelb, grün,blau)
1 Schiffstableau
2 Laderäume
1 Segel mit Flagge
1 Matrose
20 Munitionskisten
1 Piratenschiff
13 Piraten
1 Punktemarker
1 Papp-Plättchen 100/200 Punkte
Erweiterung 1: Der Fliegende Holländer
1 Tableau
1 Schiff
8 Plättchen
5 Waffen
Statistik
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