Wir haben den Auftrag bekommen, Michelangelos ikonische Gemälde der Sixtinischen Kapelle zu restaurieren, die das Leben von Jesus und Moses darstellen, das Jüngste Gericht sowie das Buch Genesis.
Im Jahre 1980 begann die umfassende Wiederherstellung der Sixtinischen Kapelle in Rom und damit eines der ehrgeizigsten Resataurierungsprozesse der Kunstgeschichte.
14 Jahre dauerte die akribische Arbeit der Experten und brachte Erstaunliches hervor. Wir nehmen als Restaurator an diesem monumentalen Ereignis teil, um Glanz und Pracht der einzigartigen Fresken Michelangelos wieder aufleben zu lassen.
Fresken der Kapelle vorbereiten
Aus den großen Freskenkarten wird je nach Spielerzahl die Form der Sixtinischen Kapelle nachgebaut, in dem die Karten mit der unrestaurierten Seite nach oben ausgelegt werden. Es gibt dabei auf jeder Karte unterschiedliche Vorgaben, wie ein Fresko mit Techniken wie Schwamm, Übermalen oder Gipsputz restauriert werden sollte. Nach dem Aufdecken einiger Startkarten wird der Rest durch Vorhangkarten zusätzlich verdeckt. Dies ist leider etwas fummelig, da beim Wegnehmen die Auslage gerne verrutscht.
Ablauf
Jeder bekommt fünf Methodenkarten, die es in sechs verschiedenen Farben und Werten gibt. Sie geben die Art einer angewandten Restaurationsmethode mit einem Zahlenwert vor. Zusätzlich gibt es noch vier Marker in Spielerfarbe, die als Materialien zur Restauration dienen sollen. Gespielt wird reihum, wer am Zug ist, hat drei Möglichkeiten:
- Drei Methodenkarten nachziehen, bis auf maximal acht Handkarten.
- Material durch den Abwurf von Handkarten besorgen.
- An einem Fresko mit einer der vorgegebenen Methoden arbeiten.
Während die ersten beiden Aktionen kaum einer weiteren Erklärung bedürfen, ist die eigentliche Restauration der Kern des Spieles. Hierfür spielt ein Spieler Karten einer Methode, sprich Farbe, um mit ihrem Gesamtwert eine der offenen Fresken zu bearbeiten. Wer den exakten Wert ablegt, darf einen seiner Marker auf das untere Farbfeld legen und damit eine exzellente Restaurierung durchführen. Wer den Wert überbietet, hat eine fachgerechte Restauration vorgenommen und legt seinen Marker auf das obere Farbfeld. Eine behutsame Restauration ist die schlechteste Wahl, wenn der Gesamtwert der Karten kleiner als die vorgegebene Methode ist. Dafür wird dann ein schwarzer Marker aus dem allgemeinen Vorrat auf das untere Feld gelegt.
Bei allen Methoden gilt, dass ein Restaurator zusätzlich so viele Marker auf das Fresko legen darf, wie er Karten gespielt hat. Hat er nur eine gespielt, legt er einen dazu, bei drei Karten deren drei - wenn er denn kann und will. Eine Besonderheit tritt bei der letzten Methode auf. Während bei den anderen beiden die genutzten Karten auf den Ablagestapel kommen, werden hier die Karten vor dem Restaurator abgelegt.
Wertung
Ist eine Freske fertig, werden Punkte gemäß den Angaben auf der Karte verteilt, wobei vorher die Methoden noch mit Plus- und Minuspunkten belegt werden. Wer am meisten zur Wiederherstellung beigetragen hat, bekommt natürlich auch die meisten Punkte. Zusätzlich können auch noch ausliegende Aufgaben erfüllt und mit eigenen Markern belegt werden. Die Karte der fertigen Freske wird nun auf ihre schöne Originalseite umgedreht und wer am meisten zur Fertigstellung beigetragen hat, darf einen Marker drauflegen. Danach wird ein Vorhang entfernt, so dass wieder eine neue Karte sichtbar wird.
Sobald das vorletzte Fresko fertig ist, endet das Spiel und es folgt die Schlusswertung. Zu den Punkten, die im Spielverlauf auf der Tafel markiert wurden, kommen jetzt noch die Punkte der erfüllten Aufgaben sowie die Mehrheiten bei den fertigen Fresken dazu. Zuletzt werden noch die sechs verschiedenen Methoden an Hand der gesammelten Karten belohnt. Wer auf der Siegpunktleiste vorne steht, gewinnt.
Spieletester
Fazit
1980 Sixtinische Kapelle ist ein schnell erlernbares Kartenspiel, dass nur durch strategische Handlungen und Taktik zu gewinnen ist. Es ist sauber austariert und punktet auch durch sein unverbrauchtes Thema und die grafische Gestaltung der ansehnlichen Karten, die einen Auschnitt aus den Werken Michelangelos zeigen. Es ist bis zum Schluss spannend, meist ohne dass einer der Restauratoren sich vorher abzusetzen vermag.
In angenehm kurzer Zeit werden alle gut unterhalten, wobei die einfachen Regeln einiges dazu beisteuern, um auch die spielaffine Familie zu begeistern. Und dass die kleine Box nur schwer zu öffnen ist, weil sie sehr knirsch produziert wurde, ist nur ein kleines Manko.
Plus
- thematisch mit Tiefgang
- schnell erklärt und gespielt
- runder Ablauf
- schöne Illustrationen
- mit Variante "Vorhang mit Geschichte"
Minus
- Spieleschachtel lässt sich kaum öffnen
Kommentar verfassen
Details
1 Siegpunkttafel
64 Holzmarker
135 Karten
1 Anleitung
Statistik
Derzeit findest Du auf spieletest.at
7646 Gesellschaftsspiele-,
1670 Videospielrezensionen
2256 Berichte.