Wir haben eine Automobilfabrik! In der schaffen wir an, was als nächstes passieren soll: Weiterentwickeln? Testfahrten? Produzieren? Fix ist, dass wir nach acht Runden an unserem Unternehmenserfolg gemessen werden.
Eine Fabrik, vier Arbeitsbereiche
Jeder Spieler nimmt sich zwei Blätter mit Arbeitsbereichen. Auf einem Block findet man Entwicklung und Produktion, am anderen Testfahrten und Verkauf. Eines haben alle Bereiche gemeinsam: Sie bestehen aus vielen Kästchen, die ausgemalt werden wollen. Viele Kästchen tragen einen Bonus-Aufdruck oder ein angehängtes Bonusfeld.
Würfel und der Spielplan
Würfel gibt es in unterschiedlichen Farben: Einer ist nur für das Solospiel, ein anderer legt uns Knüppel vor die Beine. Der Rest sind die eigentlichen Aktionswürfel. Von denen verwenden wir einen mehr, als die doppelte Spieleranzahl beträgt. Die Würfel werden geworfen und auf die entsprechenden Spielplan-Kreuzungen zwischen Würfelfarbe und gewürfeltem Symbol (meist ein Arbeitsbereich) gelegt.
Wähle weise
Wer an der Reihe ist, wählt einen der Würfel vom Spielplan. Zuerst bekommt man den Bonus des Feldes, auf dem der Würfel liegt. Dann führt man die Aktion des gewürfelten Symbols aus, sprich man kreuzt Felder im entsprechenden Bereich an. Dafür kann es wieder Boni geben. Und dann darf man sich sogar eine Aktion aussuchen und nochmal ankreuzen! Naja, fast. Man darf jede Aktion pro Runde nur einmal wählen, außerdem hat der eine böse Würfel vielleicht gerade eine Aktion gesperrt.
Geld regiert die Welt NICHT
So eine Fabrik will natürlich Gewinn erwirtschaften. Dieser wird teilweise reinvestiert, nämlich in verstärkte Autos und in Multiplikatoren für Aktionen. Ohne Multiplikator darf ich immer nur ein Feld ankreuzn. Wer einen Multiplikator erworben hat, darf zwei Felder markieren, bei zwei Multiplikatoren erledigt man gleich drei Felder auf einmal.
Am Ende zählt aber nicht (nur) das Geld, sondern die gesammelten Punkte. Wer die meisten hat, ist Sieger.
Solospiel
Wir spielen wie gewohnt, haben aber die Gegenspielerin Romy, die nach einem bestimmten Schema Würfel vom Spielplan nimmt und auf unseren Blättern Felder ankreuzt; natürlich ohne, dass wir etwas davon haben. In gewissen Bahnen kann ich als Solospieler lenken, wo mir Möglichkeiten "kaputt gemacht" werden. Aber so ein unglücklicher Würfelwurf gegen Spielende, kann manches zerstören, auf das ich lange hingearbeitet habe.
Spieletester
Fazit
Das schwierigste an Motor City ist die Anleitung. Das englischsprachige Original, das schon zwei Jahre früher erschien, wurde vielerorts für seine grauenvolle Anleitung angeprangert. Geändert hat sich bis heute nichts. Und die deutschsprachige Anleitung hat jetzt dieselben Macken. Etwas Bestimmtes zu finden, ist sehr schwierig. Abkürzungen von Symbolen, die nichts zum Spielablauf beitragen, stürzen den Leser in Verwirrung. Da wird von "bis zu vier wertbaren Symbolen" gesprochen, obwohl man nur drei erreichen kann. Dass man z.B. nicht alle Spalten im Entwicklungsbereich freischalten kann, wird nicht erwähnt...
Es ist schade, dass der Spieleinstieg so erschwert wird. Denn das Spielprinzip hinter Motor City hat mir gefallen: Ich habe ein Würfeln, darf mir einen Würfel aussuchen dessen Aktion ich ausführe, darf mir dann (fast) beliebig eine weitere Aktion auswählen, möchte rasch die Multiplikatoren erlangen und dann Kettenzüge generieren. Da bekommt man ein Geld, wodurch man eine Idee als Bonus erhält, die wiederum eine gewählte Aktion erlaubt, wodurch ich nochmal Geld bekomme und einen Ingenieur. Grandios!
Wenn ich an eurer Stelle wäre, würde ich dem Spiel auf jeden Fall eine Chance geben. Man muss sich nur merken:
0. jederzeit Multiplikatoren oder Autos kaufen
1. Würfel wählen
2. Würfelbonus erhalten
3. Würfelaktion ausführen, so oft wie die für diese Aktionsart erworbenen Multiplikatoren es erlauben (oder verzichten und stattdessen eine Idee bekommen)
4. den Würfel auf ein Aktionsfeld legen und die dortige Aktion ausführen, ebenfalls in der Anzahl von den dort angereihten Multiplikatoren abhängig (oder verzichten...)
Der Rest ist so gut wie selbsterklärend.
Plus
- Man findet immer eine Aktion, die man gut brauchen kann.
- Die Spielblätter sind doppelseitig bedruckt.
Minus
- Eine der schlechtesten Spielanleitungen, die ich seit langem gesehen habe.
- Die Spielpläne sind mit kleinen Symbolen übersät, man ist knapp daran, den Überblick zu verlieren.
- Für das bisschen Spielmaterial eher teuer.
- Solo manchmal etwas frustrierend.
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Details
2 Blöcke mit Arbeitsbereichen
1 Spielplan
13 Würfel
1 Startspielermarker
5 Prüfmarker
1 Spielanleitung
Statistik
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