Der Schwarze Tod geht um. Diese hochgradig ansteckende Infektionskrankheit verbreitet sich rasend schnell und dezimiert die Bevölkerung ganzer Regionen. Als Pestärzte haben wir allerdings Fähigkeiten, diese Geißel der Menschheit zu besiegen.
In der Phantasiewelt von Thokaia hat der Schwarze Tod Einzug gehalten. Viele Orte sind bereits unbewohnbar oder beherbergen kranke Einwohner. Wir sind junge Ärzte, die zwischen den Siedlungen und Städten umherziehen, um Pestkranke aufzusammeln und sie nach Möglichkeit zu heilen.
Dies wird uns nicht immer gelingen und so füllt sich der Friedhof langsam mit den Gräbern der Opfer. Für uns bedeuten sie zusätzlich einen Rückschritt im Kampf gegen die Seuche und den Spielsieg, denn jeder Verstorbene belastet unser Siegpunktkonto. Zum Glück lernen wir immer mehr hinzu und werden mit der Zeit effektiver, in dem was wir tun.
Kampf und Eindämmung der Seuche
Die Pest ist uns oftmals einen Schritt voraus, weshalb wir gehalten sind, uns neue Technologien und diverse Erfindungen auszudenken, um der Epidemie Herr zu werden. Wir versuchen außerdem, möglichst viel Ansehen zu erreichen, in dem wir Gebäude errichten, diverse Verordnungen und Forderungen aus der Hauptstadt erfüllen und natürlich Einwohner heilen.
Das Spiel läuft über drei Ären, die jeweils zwei Jahre umfassen. In jedem Jahr werden Assistenten eingesetzt, um diverse Aktionen auf dem eigenen Aktionsraster auszuführen. Während in der erste Ära zwei Assistenten zur Verfügung stehen, kommt in jeder weiteren Ära jeweils einer hinzu. So kommt man am Ende des Spieles auf insgesamt 18 Aktionen, die wohlüberlegt ausgewählt werden sollten.
Jahresablauf
Jedes Jahr beginnt damit, dass eine Pestkarte aufgedeckt und somit bestimmt wird, wo der Schwarze Tod Einzug hält. Wer als einziger dort ein Gebäude stehen hat, muss einen Pestkranken in Quarantäne nehmen oder dieser stirbt sogar. Pestärzte vor Ort oder mehrere Gebäude und Eindämmungslager verhindern, dass in einem Ort die Pest ausbricht. Sobald sich mindestens vier Kranke in einem Ort aufhalten, wird dieser Ort zerstört und mit einem entsprechenden Marker versehen. Zusätzlich werden alle angrenzenden Orte mit einem Kranken beglückt.
Es folgt die Aktionsphase, in der die Pestärzte reihum ihre Assistenten im eigenen Aktionsraster positionieren und die damit verbundenen beiden Aktionen ausführen. Den eigenen Pestarzt bewegen, Gebäude bauen, Rohstoffe erzeugen, Forschen, Heilen und gesundete Einwohner zuweisen sind die sechs Möglichkeiten. Jederzeit dürfen aber auch Rohstoffe in Münzen getauscht werden. Danach wird die neue Zugreihenfolge ermittelt und das zweite Jahr folgt. Danach endet eine Ära und die Verordnungskarten werden ausgewertet.
Über Verordnungskarten sind die Pläne und Ziele des Konzils der Hauptstadt dargelegt. In jeder der drei Ären liegt jeweils eine Verordnungskarte aus, für deren Zielerfüllung man zum Ende der Ära Ansehen gewinnt. Eine gestellte Aufgabe wiederum verspricht Einfluss und Ansehen während der laufenden Ära.
Spielende
Nach dem sechsten Jahr wird die Schlusswertung durchgeführt. Für alles mögliche wie gesunde Einwohner, errichtete Gebäude und Weiteres gibt es nun Ansehen, um den Punktbesten und damit den Gewinner zu ermitteln.
Spieletester
Fazit
Mit der Pest im Mittelalter verbindet man in der Regel nichts Gutes, doch beim hier vorliegenden Brettspiel aus dem Hause Archona Games kommt echte Spielfreude auf. Das gehobene Kennerspiel macht vieles richtig und bietet einen großen Mix aus unterschiedlichen Aktionen mit dem eigenen 3x3-Raster. Hierbei gilt es, ganz genau abzuwägen, welches Feld man auswählt, auch weil Bewegen, Bauen und Erzeugen nicht gleichzeitig aktiviert werden kann, da diese Aktionen in der selben Spalte liegen. Eine sehr erfrischende Art, die eigenen Aktionen zu bestimmen.
Der sehr dunkle Spielplan mag zwar dem düsteren Thema gerecht werden, trägt allerdings nicht zum besseren Auffinden der Verbindungswege bei. Blaue Wege und Flussläufe sind kaum unterscheidbar. Gerade bei der Ausbreitung des Schwarzen Todes sucht man mitunter sehr lange, bis alle Pesterkrankten auf die entsprechenden Wege und Ortschaften verteilt sind. Außerdem ist der Platzbedarf am Tisch enorm, was bei diversem Material gar nicht notwendig gewesen wäre. Aber sei es drum, das ausgebreitete Spiel macht ordentlich was her und vermittelt sehr gut die an sich düstere Hintergrundgeschichte.
Die einzelnen Ära-Wertungen sollte man gut im Blick haben, um seine Strategie entsprechend darauf auszurichten. Gut gelöst ist die Verkleinerung des Spielplanes durch die Zerstörung/ Abdeckung einiger Ortschaften, wenn weniger Pestärzte unterwegs sind. Diese Orte bringen dann allerdings auch keinerlei Belohnungen ein, wenn man sie besucht.
Pest kann mit Regelfesten unter zwei Stunden flüssig gespielt werden, bietet genügend Abwechslung und kam in meiner Spielrunde sehr gut an. Preislich zwar nicht unbedingt ein Schnäppchen, doch wer eine Probepartie spielen konnte, legt sich in der Regel dieses wunderbare Spiel gerne zu.
Plus
- Thema wunderbar umgesetzt
- tolles hochwertiges Material
- fordernder Mix aus vielen Aktionsmöglichkeiten
- kompetitives Eurogame
Minus
- sehr dunkler Spielplan
- immenser Platzbedarf
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Details
1 Landkarte
1 Ära-Tableau
1 Einfluss-Tableau
1 Hauptstadt-Tableau
5 Spieler-Tableaus
18 Pestkarten
10 Unterstützungskarten
5 Hauptstadtkarten
5 Startortkarten
15 Verordnungskarten
30 Technologiekarten
5 Pestärzte
20 Assistenten
50 Gebäude
5 Hauptstadtgebäude
14 Hauptstadtbelohnungen
5 Eindämmungslager
5 Zugreihenfolgemarker
15 Aufgabenmarker
5 Einflussmarker
24 Ansehensmarker
24 Schandmarker
12 Ortsmarker Stadt
12 Ortsmarker Ortsflecken
20 Ortsmarker Dorf
28 Zerstörungsmarker
42 Forschungsmarker
100 Einwohner
8 Multiplikatormarker
70 Rohstoffplättchen
25 Rohstoffzähler
5 Spielhilfen
1 Wertungsblock mit Stift
1 Anleitung
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