Als Jarl bereist du die nördlichen Meere, um unsterblichen Ruhm zu erlangen. Mit deiner eigenen Karve handelst du mit fremden Kulturen und plünderst dir unterlegene Ländereien. Hast du Erfolg, wird dein Name in die Nordischen Legenden eingehen.
Wir sind also Wikinger, die auf dem Meer umherfahren, in Hafenstädten Handel treiben oder sie plündern. Dazu müssen wir natürlich erst einmal diverse Waren einsammeln und unsere Besatzung verstärken. Gesteuert wird das Ganze über ein Tableau, auf dem jeder Jarl je nach Teilnehmerzahl ein oder zwei Würfel im Kreis bewegt. Statt der üblichen Augenwerte finden wir Bierhörner auf den Sechsseitern, denn Bier ist die Währung, die wir verwenden.
Bierwürfel lösen Aktionen aus
Um unser Schiff bewegen zu können, benötigen wir Nahrung. Sind wir in einem Hafen, können wir uns ein Plättchen reservieren, um später Handel zu treiben oder eine Plünderung durchzuführen. Für ersteres benötigen wir diverse Ressourcen, beim Plündern muss unsere Crew eine bestimmte Mindeststärke haben. All diese Dinge können wir uns über die Platzierung unserer Bier-Würfel auf dem Tableau besorgen. Dort gibt es sofort Fell, Silber oder neue Crewmitglieder. Andere diverse Boni oder Vorteile können in Form von Ausrüstungskarten bzw. -plättchen erworben werden.
Der Motor des Spiels ist ganz klar das Würfeltableau, bei dem immer der Besitzer des hintersten Würfels am Zug ist. Eine Bewegung muss dann immer mit den aufgedruckten Bierkosten des Zielfeldes bezahlt werden, in dem der Würfel entsprechend gedreht wird. Danach kann die entsprechende Aktion ausgeführt werden. Bier auftanken, Proviant/ Ressourcen nehmen, Ertrag sichern, Ausrüsten, Handeln und Plündern sind dabei die zur Verfügung stehenden Würfelaktionen.
Freie Aktionen
Neben der Bewegung eines Würfels und der verbundenen Aktion stehen dem aktiven Jarl immer auch diverse freie Aktionen zur Verfügung. Es dürfen beliebig viele Ausrüstungskarten gespielt oder abgeworfen und auch Gold eingetauscht werden. Als einzige freie Aktion, die nur einmal pro Zug gemacht werden darf, ist das Bewegen des eigenen Schiffes zu einem freien Hafen und dem Reservieren eines Handels- oder Plünderplättchens, aber auch der Bau eines Turms und/ oder Handelspostens. Ein besetzter Hafen kann durch eine größere Crewstärke freigeräumt werden, in dem ein dann fremdes Schiff verschoben wird.
Durch das Platzieren von Handels- oder Plünderplättchen auf dem eigenen Schifftableau werden diverse Handelsposten und Türme freigeschaltet, aber auch verschlossene Aktionen auf dem Würfeltableau und gesperrte Felder für Routen auf dem Spielplan. Ebenso kann hier der Ertrag an Bier und Nahrung gesteigert werden.
Gespielt wird je nach Spielerzahl drei oder vier Runden, wobei eine Runde immer dann beendet ist, wenn alle Würfel einmal um das Tableau herumgewandert sind und wieder auf dem Startplättchen im Stopp-Bereich stehen. Dann erfolgt die Schlusswertung, wo es noch für diverse Dinge Siegpunkte gibt, die zusammen mit den während einer Partie gemachten Punkten einen Sieger bestimmen.
Spieletester
Fazit
Karvi ist ein kompetitives Kennerspiel mit einer eingängigen Spielmechanik. Seine verzahnten Aktionen sind sehr umfangreich, müssen allerings aufeinander abgestimmt und optimiert werden, um eine eigene Strategie erfolgreich umzusetzen. Das reichhaltige und wertige Material kann plastikfrei in Pappschachteln verstaut werden, was eine mehr als aufgeräumte Spielschachtel ergibt. Die Anleitung ist gut strukturiert und verständlich, wartet aber auch mit vielen kleinteiligen Details auf, was das Erlernen des Spiels nicht unbedingt einfach macht.
Das anspruchsvolle Kennerspiel läuft ziemlich flüssig ab, allerdings wird es im Laufe einer Partie immer wieder zu höheren Downtimes kommen, weil die einzelnen Spielzüge der Jarls durch die vielen Ausrüstungskarten, die in einem Zug ja jederzeit gespielt werden dürfen, immer länger werden. Eine vorausschauende Planung ist oftmals nicht möglich, was somit die Züge nicht schneller werden lässt.
Mit hat Karvi sehr viel Spaß gemacht, auch weil kein Spiel dem anderen gleicht und die zusätzlichen Varianten für weitere Abwechslung sorgen. Sind die vielen Symbole erst einmal verinnerlicht, findet sich jeder schnell zurecht und findet ein forderndes und rundes Spiel vorfinden.
Plus
- reichhaltiges wertiges Material
- gut strukturierte Anleitung
- weitere Varianten
- anspruchsvolles Kennerspiel
- viele verzahnte Aktionen
Minus
- hohe Downtime schreckt ab
- kleine Symbolik für die Augen anstrengend
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