Lovecraft Letter

Ihr befindet euch mitten in den Wirren des Ersten Weltkriegs, in den zerrütteten 20ern. Ein Bekannter schreibt euch über seltsame Vorkommnisse aus Ägypten, dem Reich der Pharaonen. Unheimliche Schatten lauern im Dunklen, unentschlüsselbare Texte, voll mit seltsamen Zeichen tauchen auf.

Als ihr dort ankommt, ist euer Kontakt verschwunden, ihr versucht dem Spuk auf den Grund zu gehen, doch nie konntet ihr den Schrecken auch nur erahnen, der da auf euch gelauert hat ... 

Lovecraft Letter, wie der Name schon verrät, ist eine Love Letter Variante, die im Cthulhu Universum beheimatet ist. Doch die Karten sind nicht nur für dieses Setting grafisch umgestaltet, es wurde auch kräftig in die Mechaniken des Spiels eingegriffen. Wie sich diese vom Grundspiel unterscheiden, wird hier kurz erläutert.

Zu aller erst gibt es in dieser Variante zwei Arten von Karten, die Verrückten und die Vernünftigen. Die verrückten Karten haben zwei Effekte. Zum einen den gleichen Effekt, wie ihre vernünftige Version, zum anderen noch einen besseren Zusatzeffekt. Dieser ist nutzbar, sobald sich zumindest eine verrückte Karte auf Ablagestapel des entsprechenden Spielers befindet. Diese Tatsache bringt aber einen weiteren, diesmal jedoch verheerenden Effekt mit sich. Der Spieler muss von nun an, jedes mal bevor er abhebt, so viele Karten des Nachziehstapels vorzeigen, wie sich verrückte Karten auf seinem Ablagestapel befinden. Und diese Zahl kann sich in einer Runde schnell erhöhen. Deckt man auch nur eine verrückte Karte dabei auf, ist man für diese Runde ausgeschieden.

Der Gewinner einer Runde erhält nun für jeden Sieg, in dem er bereits „verrückt” war, einen Verrücktheit-Chip und für jede Runde, in der er gewinnt und noch bei Vernunft war, einen Vernunft-Chip. Ein Spieler gewinnt das Spiel, falls er mindestens zwei Verrücktheit-Chips oder drei Vernunft-Chips gesammelt hat. Eine dritte Möglichkeit für den Sieg besteht, falls man mit der Cthulhu Karte gewinnt, doch dies wird den meisten Spielern eher selten gelingen.

Alles in allem bringen die neuen Regeln frischen Wind in das Spielkonzept, und gerade Lovecraft Fans werden das Setting zu schätzen wissen. Auch die neuen stärkeren Fähigkeiten der Verrückt-Karten sind gut auf das Spiel angepasst.

Doch wird der Glücksfaktor in einem Spiel, das sich von Vornherein schon viel auf dieses Konzept verlässt noch größer, außerdem wird die Spielzeit und die Komplexität zusätzlich erhöht.

Besonders die Mechanik mit dem Vorzeigen vom Nachziehstapel ist verwirrend und oft werden die Ablagestapel der einzelnen Spieler mit dem allgemeinen Stapel verwechselt.

Das Spielkonzept ist allerdings immer noch solide. Wem Love Letter gefällt, gefällt auch Lovecraft Letters. Falls man den Vorgänger nicht gespielt hat würde ich aber eher zu diesem raten. Außer man ist ein eingefleischter Cthulhu Fan, dann ist diese Variante definitiv zu empfehlen.

Spieletester

29.11.2018

Fazit

Die neuen Mechaniken und Konzepte haben mir gefallen. Das Basisspiel sitzt aber in Punkto Spielkonzept und Spielspaß schon auf einem hohen Ross. Wie oben schon erwähnt, empfehle ich diese Variante daher eher Spielern, die Love Letter schon auswendig kennen, aber unbedingt noch mehr davon möchten oder aber Hardcore Cthulhu Fans.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • neue, gut durchdachte Spielkonzepte
  • schönes Artdesign
  • kurze, spannende Partien

Minus

  • sehr glückslastig
  • ein paar verwirrende Mechaniken
  • etwas schwierigerer Einstieg als beim Basisspiel

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 10 Minuten
Preis: 32,48 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Autor: Seiji Kanai
Grafiker: Vincent Dutrait
Zubehör:

  • 25 Karten
  • 6 Referenzkarten
  • 40 Kartenhüllen
  • 18 Vernunft Chips
  • 1 Regelbuch

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