Kanaloa

KANALOA hat eine unglaublich bewegte Vergangenheit.

Zuerst erschien das 2-Personen-Spiel ARABANA-IKIBITI im Jahre 1997 beim Bambus Spieleverlag.
2002 wurde es als ARABABNA-OPODOPO als verbesserte Mehrspielervariante wieder
bei Bambus herausgebracht.
Dazwischen (1998) erschien die adaptierte 2-Personen-Variante KAHUNA bei
Kosmos in der KOSMOS für 2 - Serie und war auch bei den Nominierten zum Spiel
des Jahres.

Als KANALOA tauchte es 2001 auf, belegte Platz 3 des Hippodice - Spielewettbewerbs
und erschien bei BAMBUS unter diesem Namen.

2003 erschien es bei TILSIT Editions, und um diese Version geht es in dieser
Rezension.

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Zuerst zur Version für 2 Spieler:

Die funktioniert sehr ähnlich wie Kahuna (bitte dort Grundregeln nachlesen), abgesehen davon, dass es mehr Inseln gibt (16 statt 12) und man mit zwei Farben gleichzeitig spielt. Vor jedem Spielzug muss man überlegen, für welche der beiden eigenen Farben man den Zug macht. Dabei ist die zweite eigene Farbe bei der Auswertung des Spielzugs prinzipiell zu behandeln wie eine gegnerische Farbe. Die Wertung ist interessant: Es gewinnt nämlich jener Spieler, dessen schlechter platzierte Farbe besser platziert ist als die schlechtere des Gegenspielers. Man muss also drauf achten, mit beiden eigenen Farben zu punkten. Punkte macht man hier in 2 Wertungen.
In der ersten Wertung zählt jeder fremde oder leere Verbindungsweg zu einer besetzten Insel einen Punkt (eine besetzte Insel mit 3 von der eigenen Farbe belegten Verbindungswegen zählt also keinen Punkt!), in der Schlusswertung zählt zusätzlich jede besetzte Insel einen Extrapunkt.
Die Wertung ist eine interessante Sache und macht das Spiel wirklich spannend. Mit den Götterplättchen, als Variante mit dabei, lassen sich zusätzlich ein bisserl Bosheit und Taktik einbauen. Mehr davon bei der Beschreibung des 3-4 Personen - Spiels. Irgendwie bietet das 2-Personen - Spiel mehr als Kahuna, trotzdem greife ich lieber zum kleinen Vertreter. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Karten bei Kahuna viel übersichtlicher gestaltet sind. Man weiß sofort, wo die Insel auf der Karte auf dem Spielplan zu finden ist. Das ist bei KANALOA nicht so gut gelungen und ich habe immer wieder Orientierungsschwierigkeiten. Auch wenn auf den Karten Symbole sind, die einen Quadranten der Inselwelt bestimmen und die Inseln zudem alphabetisch im Kreis angeordnet sind.

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Nun zum Spiel für 3-4 Personen:

Der Unterschied ist, grob gesagt, daß noch weniger planbar ist als im Spiel zu zweit. Dennoch versucht man natürlich, optimal zu agieren. Karten sammeln, doch mal zuschlagen und eine Insel erobern, Brücken durch eigene ersetzen und so weiter.
ORO, die größte Insel in der Mitte der Inselwelt, ist natürlich noch schwerer einzunehmen als im Spiel zu zweit. Witzig ist die Eroberung der relativen Mehrheit einer Insel, damit kontrolliert man die Insel zwar nicht, darf aber eine von der Insel führende Brücke entfernen und auch das kann wilde Veränderungen in den Machtverhältnissen rundum zur Folge haben.

Interessant ist zu viert natürlich die Verwendung von eroberten Göttersteinen. Da kann man sich zu gegebener Zeit schon mal einen Vorteil erspielen (man kann einen Sonderzug machen, sofort 1-3 Siegpunkte erobern, Verwirrung stiften, einem Gegner eine Karte wegnehmen, eine Extrakarte ziehen). Göttersteine können nur einmal ihre Fähigkeit ausspielen. Dann sind sie verbraucht und werden von der Göttertafel entfernt.
Die für das Ablegen der eroberten Göttersteine vorgesehenen Göttertafeln darf man aber getrost als misslungen bezeichnen. Die Göttersteine sind farblich wie die Felder der Tafeln gestaltet, wenn sie darauf liegen also fast getarnt. Da kann es schon passieren, dass man übersieht, dass man noch einen Götterstein zu spielen hätte.

Spannend ist auch der Ablauf des letzten Zugs jedes Spielers. Dieser wird nämlich nicht reihum ausgeführt, sondern schlechter platzierte Spieler können ihren Zug später machen, also nach den davor platzierten. Das kann ein großer Vorteil sein, wenn man rechtzeitig Karten für diesen letzten, möglicherweise entscheidenden, Zug gesammelt hat.

Spieletester

13.02.2006

Fazit

Egal ob zu zweit oder bis zu viert, KANALOA spielt sich gut.
Es ist kein absoluter Reißer, aber ein nettes Spiel, bei dem man nicht zu lange überlegen sollte um seinen Zug zu machen, bei dem aber doch jedem Spieler ein bisschen Zeit zugestanden werden muss.
Wer will schon einen blöden Zug machen......

Hat man Kahuna nicht, will es aber haben und spielt öfters auch zu dritt oder viert, ist es sicher eine kluge Sache, gleich zu KANALOA zu greifen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2003
Verlag: Tilsit Editions
Grafiker: Carsten Fuhrmann
Genre: Taktik
Zubehör:

1 Spielbrett mit 16 Inseln, 48 Karten (je 3 pro Insel), 80 Stäbe, 44 Markierungssteine, 16 Göttersteine, 4 Göttertafeln

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