Die Kaufleute von Amsterdam

Die Kaufleute von Amsterdam versetzt Sie zurück ins Amsterdam des 17. Jahrhunderts. Eine Zeit, in der die Stadt reicher war als je zuvor und der Handel und Kolonialismus blühten, dass es eine Freude war.

Im Spiel geht es darum, seine Macht in möglichst vielen Gebieten Amsterdams und an der Warenbörse, sowie seine Kolonien in möglichst vielen Erdteilen auszuweiten. Ziel ist es, zur reichsten und damit mächtigsten Kaufmannsfamilie von Amsterdam aufzusteigen.

Ist ein Spieler an der Reihe, so übernimmt er die Rolle des Bürgermeisters. Er legt nun drei große Scheiben vor sich ab: "Die Bürgermeisterscheibe" (Karte selbst nutzen), "Die Versteigerungssscheibe" (Karte versteigern) und "Die Ablagescheibe" (Karte entfernen). Nun deckt er nacheinander drei Karten vom Kartenstapel auf. Nachdem er die erste Karte aufgedeckt hat, muss er sich entscheiden, auf welche der drei Scheiben er sie legt, für die zweite Karte stehen nun nur noch 2 Scheiben zur Verfügung, zu guter Letzt wird noch die dritte Karte auf die verbleibende Scheibe gelegt. Da hier das schöne Spielprinzip "Was liegt, das pickt!" gilt, löst vor allem das Legen der letzten Karte auf die verbleibende Scheibe bei den Mitspielern oft große Schadenfreude aus.

Jetzt werden in dieser Reihenfolge folgende Aktionen durchgeführt:

Karte entfernen: Die Karte auf der Ablagescheibe wird auf den Ablagestapel gelegt.

Karte selbst nutzen: Die Karte auf der Bürgermeisterscheibe darf vom Bürgermeister (alo dem Spieler, der gerade an der Reihe ist) genutzt werden. Er setzt nun entsprechend der jeweiligen Karte neue Plätttchen auf den Plan oder verschiebt seine Plättchen auf der Warenbörse. Zur Erklärung: Es gibt Warenkarten (erlauben gewisse Plättchen an der Börse zu verschieben), Amsterdamkarten (erlauben Häuser in gewissen Bezirken von Amsterdam zu bauen) und Handelsniederlassungskarten (geben an in welchem Erdteil man eine Kolonie errichten darf bzw. welchen Rohstoff man fördern muss).

Karte versteigern: Hier kommt nun endlich die im Spiel enthaltene große Versteigerungsuhr ins Spiel. Der Zeiger auf der Versteigerungsuhr wird zunächst auf Start gedreht. Sobald der Bürgermeister den Knopf auf der Uhr betätigt beginnt die Versteigerung (bei der übrigens auch der Bürgermeister mitbieten darf). Der Zeiger gibt an, wieviel die Karte zum aktuellen Zeitpunkt kosten würde, jedoch wird sie ja laufend billiger. Wer zuerst den Knopf auf der Uhr betätigt, erwirbt die Karte zum vom Zeiger angegebenen Preis und darf die darauf angegebene Aktion sofort ausführen. Anschließend wird der nächste Spieler zum Bürgermeister.

Deckt der Bürgermeister einmal eine Sanduhrkarte auf, so wird augenblicklich die Figur auf der Zeitleiste um ein Feld nach vor bewegt und die angegebene Aktion ausgeführt. Kommt die Spielfigur auf ein Wertungsfeld, findet augenblicklich eine Wertung des angegebenen Bereichs (Amsterdam, Kolonien oder Warenbörse) statt. Um mich jetzt nicht in Details zu verstricken: Geld wird nach dem Mehrheitsprinzip vergeben: Wer in jenem Bereich, in dem die meisten Plättchen liegen, die Mehrheit besitzt, erhält das meiste Geld usw. (wieviel, ist am Wertungsfeld abzulesen).

Man kann jedoch auch durch so genannte Prämien zu Geld kommen. 100 000 Gulden bekommt man beispielsweise für das Errichten eines Hauses in jedem Stadtviertel von Amsterdam. Gemein ist allerdings, dass man das Geld zurückzahlen muss, sollte man die Bedingungen für die Prämie nicht mehr erfüllen. Schade finde ich, dass dem Spiel keine Karte beiliegt, auf der die Bedingungen für Prämien aufgelistet sind. Man muss jedes Mal mühsam die Spielanleitung konsultieren (oder sich alle Bedingungen merken).

Das Spiel endet, sobald die Spielfigur das letzte Feld auf der Zeitleiste erreicht hat. Nun findet die Schlusswertung in allen Bereichen (Amsterdam, Kolonien, Warenbörse) statt. Wer das meiste Geld hat gewinnt.

Was an diesem Spiel zunächst den größten Spaß bereitet, ist gleichzeitig mein größter Kritikpunkt: Die Versteigerungen. Denn einerseits ist es schwer, die Versteigerungsuhr so zu platzieren, dass sie von allen Spielern gleich gut erreichbar ist und andererseits geht einem das Geratter, das die Uhr erzeugt ziemlich bald auf die Nerven. Außerdem ist es nur eine Frage der Zeit bis die Uhr ihren Geist aufgibt, da vor allem beim Spielen mit temperamentvolleren Individuen Materialermüdung ja nur eine logische Konsequenz sein kann.

Dennoch bringen die Versteigerungen den notwendigen Unterhaltungswert in das ansonsten recht trockene Strategiespiel. Denn das Entwickeln einer guten Strategie artet meist in endlosem Plättchenzählen und Herumrechnen aus. Gut dass es die Prämien gibt, durch die man dem Spiel doch hin und wieder eine interessante Wendung geben kann.


Spieletester

21.02.2005

Fazit

Fans von Spielen, in denen es in erster Linie darum geht, Mehrheiten in gewissen Gebieten zu erzielen lege ich El Grande ans Herz. Freunden von Versteigerungsspielen und Strategiespielen mit eher mathematischem Charakter, die möglicherweise eine Kombination von beidem suchen, sind "Die Kaufleute von Amsterdam" aber durchaus zu empfehlen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 90 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2000
Verlag: Jumbo
Autor: Reiner Knizia
Genre: Strategie
Zubehör:

1 Spielplan 1 Versteigerungsuhr 120 Spielplättchen (24 Plättchen in 5 Farben) 84 Karten 3 Scheiben (Bürgermeister, Versteigerungsuhr, Kübel voller Karten) 1 Spielfigur zur Angabe des Zeitverlaufs

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