Das Siedler von Catan - Kartenspiel ist eigentlich kein typisches Kartenspiel. Es braucht unter Umständen sogar mehr Platz, als ein Brettspiel. Dennoch ist es eine gute Alternative zum Hauptspiel Die Siedler von Catan, da dieses nicht für zwei Spieler gedacht ist.
Das Spiel selbst ist dem Originalspiel sehr ähnlich. Siedlungen werden durch Straßen verbunden und können zu Städten erweitert werden. Völlig neu sind allerdings die restlichen Karten, wie Bauwerke, Ritter und Aktionskarten. Bauwerke und Ritter baut man über bzw. unter eine Siedlung bzw. Stadt, wobei man Bauwerke mit rotem Rand nur zu einer Stadt bauen kann. Dafür darf man auch zu einer Stadt oben und unten jeweils zwei Bauwerke und/oder Ritter bauen, da einem sonst der Bauplatz relativ rasch ausgehen kann. Manche Karten haben auch Vorbedingungen in Form von bestimmten Gebäuden, die man haben muss, bevor man diese Karte spielen oder anbauen kann.
Die meisten Karten haben Rohstoffkosten, die bezahlt werden müssen, um sie auszuspielen. Um nun so eine Karte auszuspielen, dreht man Landschaftskarten in der Höhe der benötigten Rohstoffe (die Landschaftskarten zeigen die Wert 0-3 an), um dann die Karte anzulegen. Dies kann man entweder über oder unter eine Siedlung tun, wenn dort noch keine Karte liegt bzw. über oder unter eine Stadt, wenn dort noch keine zwei Karten ausliegen. In den Themensets gibt es dann auch noch weitere Karten wie z.B. die Zauberer, die man über die entsprechende Landschaft auslegen kann und die somit keinen wertvollen Bauplatz wegnehmen. Aktionskarten kann man in seinem Zug immer spielen, sofern nicht eine Vorbedingung verlangt ist, wie z.B. ein bestimmtes Gebäude muss verhanden sein.
Jeder Spieler beginnt mit zwei Siedlungen, die mit einer Straße verbunden sind und sechs verschiedenen Landschaftskarten, die an den Ecken der Siedlungen angelegt werden. Jede dieser Landschaften hat eine Würfelseite abgebildet, die anzeigt, bei welchem Würfelwurf diese Landschaft einen Ertrag einfährt, sprich um einen Wert nach oben gedreht wird. Wenn man mehr Siedlungen bauen will, muss immer zuerst eine Straße zur angrenzenden Siedlung gebaut werden, danach darf man eine neue Siedlung anschließen. Dadurch kann ein relativ lang gezogenes Gebiet entstehen. Wenn man nun eine Siedlung gebaut hat, darf man zwei Landschaftskarten ziehen und diese an die freien Ecken der neuen Siedlung anlegen. Doch Vorsicht, für beide Spieler gibt es nur eine begrenzte Anzahl an Straßen, Siedlungen und Städte. Wenn man sich mit dem Bau zulange Zeit lässt kann es sein, dass der Gegner sich die letzte Siedlung schnappt.
Man kann das Kartenspiel auf zwei Arten spielen. Zum einen reicht die Grundbox, um es in der normalen Form zu spielen, d.h. es werden die Startsiedlungen beider Spieler aufgelegt und der gemeinsame Vorrat an Siedlungen, Städten, Straßen und Landschaftskarten in der Mitte zur Verfügung gestellt. Die restlichen Karten werden nach der Rückseite getrennt gemischt und in einem Ereignisstapel (Karten mit Fragezeichen auf der Rückseite) und fünf ungefähr gleich großen Stapeln verdeckt für beide Spieler, ebenfalls in der Mitte, zur Verfügung gestellt. Nach Ermittlung des Startspielers, kann sich dieser nun einen der fünf Stapel nehmen, geheim ansehen, sich drei Karten aussuchen (als Starthand) und dann NICHT gemischt wieder zurücklegen. Der zweite Spieler tut dies ebenfalls mit einem der restlichen vier Stapel. Danach beginnt das Spiel ganz normal.
Die zweite Art das Spiel zu spielen hat sich mit der Einführung der 6 Themensets ergeben. Diese kann man auch in Verbindung mit dem Grundspiel verwenden, viel witziger sind aber die Spiele nach den Turnierregeln. Diese besagen, dass jeder Spieler sich ein Set von 33 Karten baut (aus beliebig vielen verschiedenen Themensets, wobei jedes Themenset nur einmal eingesetzt werden darf) und dadurch die Strategie schon vor dem Spiel bestimmen kann. Aus diesen 33 Karten sucht man sich 3 Karten als Starthand aus und die restlichen 30 werden als eigener Vorrat in 4 Stapel aufgeteilt. Dadurch hat jeder Spieler die Gewissheit, dass ihm der Gegner keine wichtigen Gebäude vor der Nase wegschnappt. Man muss auch 4 Ereigniskarten beisteuern, diese werden aber gemischt und wieder als Vorrat für beide Spieler in die Mitte gelegt. Leider braucht für das Turnierspiel jeder Teilnehmer ein eigenes Basiskartenspielt und ein eigenes Turnierset und eigene Themensets, wenn man diese einbinden will. Das alles geht natürlich ins Geld.
Das Ziel der Spieles ist es 12 Siegpunkte an Gebäuden, Siedlungen und Städten zu erreichen. Zusätzlich gibt es noch zwei Spielfiguren, die jeweils auch 1 Siegpunkt bringen, für die stärkste Rittermacht und für die größte Handelsmacht.
Die Gestaltung des Spiels ist wunderschön. Vor allem die Illustrationen sind eine Augenweide. Es gibt die Themensets mittlerweile nicht mehr einzeln zu kaufen sondern nur mehr in zwei Sammelboxen zu je drei verschiedenem Themensets, die jeweils auch ca. 15 Euro kosten. Das Turnierset bewegt sich in einer ähnlichen Preisklasse.