Obwohl
Bang! erst seit 2003 im Handel erhältlich ist, hat es sich bereits einen wichtigen Rang in der Spielerszene erschlichen. Es gehört zu den erfolgreichsten Kartenspielen, die ein italienischer Autor jemals hervorgebracht hat und begeistert mittlerweile nicht mehr nur - wie zu Beginn - das englische und italienische Spielvolk sondern auch Holländer und deutschsprachige Spieler.
Bang! eignet sich für jede kleinere fröhliche Partyrunde, aber auch für größere Spielgruppen, die gerne taktische Kartenspiele mögen.
Im Prinzip ist
Bang! bereits ab 4 Personen spielbar, richtig rund geht´s aber erst ab 5 Personen - noch besser sind natürlich 6 oder 7 Mitspieler. Ein Spielchen dauert oft nicht länger als 20 Minuten, sodass der süchtige
Bang!-Spieler meistens gleich mehrere Runden hintereinander spielt. Es gewinnt der Spieler bzw. die Gruppe, die zuerst ihr Ziel erreicht hat.
Wir befinden uns im Wilden Westen und das Überleben hier ist nicht immer - oder eigentlich nie - einfach! Jeder Spieler bekommt zu Beginn des Spieles eine Identität (z.B. Billy the Kid, um eine der bekanntesten zu nennen) zugeteilt, die ihm verschiedene Vorteile einbringt. Dieser Vorteil könnte z.B. sein, dass man mehr Schüsse abgeben kann als andere oder dass man zäher ist oder ganz einfach nicht so leicht zu erwischen. Außerdem bekommt jeder Spieler verdeckt eine Rolle untergeschoben. Diese Rolle muss man geheim halten. Nur der Sheriff muss sich outen.
Neben dem Sheriff gibt es noch den Hilfs-Sheriff, den Abtrünnigen und natürlich die Outlaws. Jeder verfolgt sein eigenes Ziel. Während der Sheriff und der Hilfs-Sheriff es auf die Köpfe der Outlaws und des Abtrünnigen abgesehen haben, möchten die Outlaws den Sheriff samt Helferchen unter der Erde sehen - und der Abtrünnige möchte sowieso als einziger übrig bleiben. Der Clou des Spieles liegt darin, dass man die anderen Spieler eliminieren muss ohne allzu offensichtlich seine Rolle preiszugeben. So hat der Abtrünnige nur eine winzige Überlebenschance, wenn er von Anfang an auf Gesetzlose UND den Sheriff losballert. Der Sheriff steckt sowieso im ewigen Dilemma, ob er nicht aus Versehen den Hilfssheriff im Visier hat, der sich ja nicht unbedingt gleich outen muss!
Die Spieler sitzen im Kreis und jeder hat Karten auf der Hand mit denen er den anderen schaden oder sich selbst einen Vorteil verschaffen kann. Man kann auf andere schießen, einen Postkutschenüberfall ausspielen oder sich ein besseres Gewehr besorgen. Allerdings kann man nicht von Haus aus auf jeden Spieler der Gruppe schießen. Zu Beginn kann man nur die Spieler neben sich treffen, denn diese befinden sich in Schußweite 1. Wenn man weiter schießen möchte, bräuchte man schon eine Waffe oder ein ganz besonders schnelles Pferd um den Abstand zu den weiter weg sitzenden Mitspielern zu verringern. Waffen kann man allerdings schnell wieder verlieren und nicht selten gerade dann, wenn man sie am dringendsten brauchen würde! Bündnisse, die man geschlossen hat, zerfallen oft schneller als ein Schneeball in der Hölle schmelzen kann und plötzlich ist man auf sich allein gestellt!
So gilt es während des ganzen Spieles darauf zu achten, alle immer in Schußweite zu haben, aber sich selbst möglichst den Gewehrläufen der anderen Spieler zu entziehen. Viele Sonderkarten machen das Spiel abwechslungsreich und witzig, auch wenn die ersten beiden Spiele oft etwas mühsam verlaufen, denn man kennt ja noch nicht alle Karten und die sind unglücklicherweise oft etwas dürftig beschriftet. Die Regeln sind etwas unübersichtlich geschrieben und so manchem ist beim Wühlen nach der Funktion einer bestimmten Karte schon der Geduldsfaden gerissen!
Erhältlich ist
Bang! im Fachhandel oder über diverse Onlineshops. Wer sich das Spiel neu zulegt, sollte die erste kleine Erweiterung
Bang! - High Noon gleich dazu nehmen (sie kostet lediglich 2 bis 3 Euro). Wer dann noch immer nicht genug hat schnappt sich auch die zweite Erweiterung
Bang! - Dodge City.
Bang! Fans oder solche, die es noch werden wollen, werden sich diese sicher nicht entgehen lassen!