Als eine zerstörerische Kette von Katastrophen das Universum in ernste Bedrängnis bringt, springen acht mächtige Held/innen in die Bresche, um den Kampf gegen den Untergang aufzunehmen. Jede/r Spieler/in kontrolliert einen dieser Held/innen. Schaffen wir es gerade nicht, acht Spielwütige an einen Tisch zu bringen, werden die übrigen Held/innen eben von allen gemeinsam gesteuert – wichtig ist, dass immer alle acht dabei sind. Sonst sieht's auch ziemlich duster aus (und der Name würde auch nicht mehr passen – wär' ja doof). Jeder Charakter kann auf eine bestimmte einzigartige Fähigkeit zurückgreifen. Die allermeisten davon modifizieren Würfel.
Die vorher erwähnten Katastrophen heißen hier Desaster und werden von Karten symbolisiert. Jede Spielrunde steht für die Herausforderung, als Gruppe ein Desaster zu überkommen (außer die letzte Runde, in der uns gleich zwei aufgehalst werden). Der genaue Spielablauf lautet wie folgt.
Wir decken die oberste Karte des Desasterstapels auf. Das ist das Problem, mit dem wir uns diese Runde beschäftigen müssen. Jede Desasterkarte gibt an, wie viele Würfel wir brauchen und was wir mit diesen Würfeln anstellen müssen. Möglich ist zum Beispiel, dass wir sechs Würfel verwenden, von denen drei eine 1 und drei eine 6 zeigen müssen, damit wir das Desaster überstehen. Oder die addierten Augen von zehn Würfeln dürfen nicht über 12 gehen. You get the idea. Jetzt würfelt der/die Startspieler/in mit der angegeben Würfelanzahl. Die Wahrscheinlichkeit, dass dabei etwas ordentlich Verwertbares rauskommt, ist ziemlich gering – und jetzt kommen die Fähigkeiten der Held/innen ins Spiel. Um die Würfel langsam aber sicher so hinzulegen, wie wir sie brauchen, setzen wir bestimmte Heldenfähigkeiten ein. Zum Beispiel kann ein Charakter zwei Würfel auf ihre Rückseite drehen, ein anderer einen beliebigen Würfel zu einer 6 machen usw. Der Haken: Jedes Mal, wenn wir eine Fähigkeit einsetzen, verliert der entsprechende Charakter einen Lebenspunkt. Außerdem kommt ein/e Held/in pro Runde nur einmal zum Zug – da darf man dann die Fähigkeit zwar beliebig oft einsetzen, aber wenn er/sie einmal aufgehört hat, ist für diese Runde Sense. Jede/r Spieler/in darf entweder seinen eigenen Charakter oder einen der gemeinsam kontrollierten auswählen, wenn er/sie am Zug ist, aber niemals einen, der von jemand anderem kontrolliert wird.
So geht es munter weiter, bis wir irgendwann das Desaster abgewendet haben. Aber ein Unglück kommt selten allein, also läuten wir mit der nächsten Desasterkarte sogleich die zweite Runde ein. Und danach die dritte, vierte und schließlich die apokalyptische fünfte. Die läuft grundsätzlich gleich ab, allerdings haben wir es hier mit gleich zwei Desastern zu tun. Und unsere Held/innen sind auch schon alle ordentlich mitgenommen. Spätestens hier offenbart sich die Kniffligkeit des Spiels: Auch wer bis dahin alles richtig macht und einiges an Coop-Erfahrung mitbringt, kann sich hier wirklich die Zähne ausbeißen. Je nach Kombination der beiden Desaster geht das Schwierigkeitsniveau der letzten Runde gegen unlösbar. Das ist der einzige wirkliche Minuspunkt hier. Wer die fünfte Runde besteht, hat dafür gewonnen. Universum gerettet, und das mit ein paar Würfeln und Karten!
Sterben auf Japanisch
Dass das Spiel aus Japan kommt, erkennt man sofort an den Illustrationen. Das Charakterdesign könnte eins zu eins einem high fantasy Anime entspringen, also einem japanischen Zeichentrick. Die Desaster wiederum präsentieren sich wie Seiten aus einem uralten asiatischen Buch – vor allem letztere sind durchaus gelungen!
Haptisch lässt Eight Epics im Gegenzug ein wenig zu wünschen übrig. Die Karten sind etwas dünn, die Schachtel ein bisschen ZU klein geraten (so fein es auch ist, keinen Kleinlaster für den Spieletransport zu brauchen). Das sind allerdings keine riesigen Probleme, insgesamt überzeugt das Spielmaterial auf jeden Fall mehr, als es uns enttäuscht.
Fazit
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 1 bis 8
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 bis 30 Minuten
Preis: 0 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Verlag: Kanai Factory
Autor: Seiji Kanai
Grafiker: Noboru Sugiura
Spieleserie: Eight Epics
Genre: Glück
Zubehör:
1 Regel
8 Heldenkarten
8 Lebenspunktemarker
8 Desasterkarten
1 Desastermarker
10 Würfel