La Isla

La Isla, die eben so geheimnisvolle wie fiktive Insel, beherbergt fünf Tierarten. Dodo, Riesenfossa, Goldkröte, Pfeifhase und Eulenfalter leben in friedlicher Koexistenz in dieser realitätsfremden Idylle. Unter den lebenden weilt nur mehr der Eulenfalter, der sardische Pfeifhase, der Riesenfossa und der Dodo sind ausgestorben und die letzte lebende Goldkröte wurde 1989 gesichtet.
Das sind traurige Tatsachen, im Spiel soll das aber nicht weiter stören. Wir hätten auf der Insel auch Pflanzen oder Edelsteine sammeln können.

Um genau zu sein, ist das Erscheinungsbild unserer Insel nur eine von mehreren hunderttausend Gestaltungsmöglichkeiten. Diese große Anzahl ergibt sich durch verschiedene Kombination der elf Inselteile und der zufällig darauf platzierten Tierplättchen. Diese Tierplättchen, also eigentlich die Tiere, sollen von den Forschern eingekreist und damit entdeckt werden. Manche Tierverstecke hat man mit zwei Forschern umstellt, bei anderen benötigt man drei und die besten Verstecke sind erst mit vier eigenen Forschern eingekreist. Je mehr Forscher an der Entdeckung der Tierart beteiligt sind desto mehr Siegpunkte bringt sie unmittelbar. Pro Forscher ist es dann genau ein Punkt. Bei Spielende bringen die Tierplättchen dann weitere Punkte. Doch dazu später.

Wie kommen die Forscher auf ihren Arbeitsplatz auf der Insel?
Was können die Karten?
Und wozu hat jeder Spieler ein seltsames Etui?

Vor Spielbeginn bekommt jeder Spieler fünf Landschaftsmarker, einen von jedem Terrain, und ein großes Tierplättchen im Wert von zwei Siegpunkten. Damit wird der Spieler schon ein wenig dazu motiviert, diese Tierart im Lauf des Spiels zu forcieren und wertvoller zu machen.
Das Etui jedes Spielers ist zu Beginn leer.

Vor dem Spiel haben kluge Köpfe das Regelstudium gesetzt. Uns reicht hier der grobe Überblick, der mit einer Kurzbeschreibung der Kartenmöglichkeit beginnt.
Jede Karte hat stets drei Verwendungsmöglichkeiten.
Entweder will man ihre Sonderfunktion dauerhaft nutzen oder man will im aktuellen Spielzug einen Landschaftsmarker der angegebenen Farbe bekommen oder am Ende des Spielzugs das Tier auf der Karte eine Position "nach oben" pushen. Der Wert eines Tiers steigt dabei aber nicht mit jeder Bewegung, sondern erst nach ein paar Schritten.

Das leere Etui mit seinen drei Steckplätzen füllt sich mit jedem Spielzug und ist bereits nach dem dritten Zug voll. Jeder Spielzug ist dabei gleich aufgebaut. Drei Karten ziehen und verdeckt den Optionen
A) Sonderfunktion wählen
B) Landschaftsmarker bekommen
D) Tierart pushen
zuteilen.
Gleichzeitig deckt jeder Spieler seine Karten bei A) und B) auf und handelt die entsprechenden Aktionen ab. Das kann gleichzeitig geschehen, hier gibt es keine gegenseitige Beeinflussung. Erst die noch nicht erwähnte Hauptaktion C) wird in Spielreihenfolge abgewickelt. Durch Abgabe von zwei Landschaftsmarkern wird ein eigener Forscher auf ein passendes Feld auf der Insel gestellt. Dabei gibt es auf Landschaften kein exklusives Arbeitsrecht für einen Spieler. Jede Forscherfarbe darf überall vertreten sein.
Ist ein Tierplättchen von einer Forschergruppe eingekreist gilt es als entdeckt und wird vom Spielplan genommen. Siegpunkte sind der unmittelbare Lohn. Andere hier arbeitende Forscher müssen sich nun in den Nachbargebieten orientieren oder überhaupt weiter wandern.
Die Aktion D) lässt eine Tierart eine Position wertvoller werden.

Mit den maximal drei im Etui steckenden Karten lassen sich nur bedingt tolle Aktionskombinationen basteln. Ein kluger Mechanismus schreibt vor, dass in weiteren Zügen eine Sonderfunktion durch eine neue Karte überdeckt werden muss. Das kann gut oder ärgerlich sein.
Zur Illustration der Sonderfunktion ein paar Beispiele:
- setzt Du einen Forscher auf die Weide bekommst Du drei Siegpunkte
- setzt Du einen Forscher zu einem anderen Forscher bekommst Du zwei Siegpunkte
- Du darfst vier statt nur drei Karten ziehen und drei davon auswählen
- entdeckst Du einen Pfeifhasen darfst Du eine Tierart wertvoller machen
- ein gelber Marker darf als Jokerfarbe verwendet werden
und so weiter…
Vielfältig sind die Möglichkeiten, die Entscheidung fällt von Zug zu Zug sehr schwer.

Durch die Verbesserung der Wertigkeit der Tierarten in Aktion D) wird auch das Spielende gesteuert. Erreichen die fünf Tierarten zusammen den Wert 7 / 9 / 11 bei 2 / 3 / 4 Spielern endet das Spiel mit der Schlusswertung. Dabei zählt jedes Set aller fünf Tiere zehn Siegpunkte. Neben der Set-Wertung bringt jedes Tierplättchen den aktuellen Wert auf der Skala. Jeweils zwei Landschaftsmarker bringen noch einen Punkt.

Spieletester

23.12.2014

Fazit

Stefan Feld ist eigentlich für schwerere Kost bekannt, beliebt und geschätzt. Mit "La Isla" beweist er, dass er auch den gehobenen Familienspieler bestens bedienen kann. Das Forscherleben auf "La Isla" geht locker von der Hand. Der Glücksfaktor ist deutlich höher als bei anderen Spielen von Stefan Feld. Manche Plättchen sind zwar etwas klein und der Spielplan etwas dünn geraten, funktionell bleiben die Teile aber dennoch. So bleibt ein Spiel ohne wirkliche Fallstricke (Fehlplanungen bleiben natürlich an der Tagesordnung) und mit vielen Optimierungsmöglichkeiten. "La Isla" ist kein großes Spiel, ich lasse mich aber jederzeit gerne zu einer Forschungsreise motivieren. Abschließend noch ein kleiner Vergleich von Partien mit vier und mit zwei Spielern. Mit vier Spielern ist es deutlich enger auf der Insel und der Wettstreit um die Entdeckung von Dodo oder Goldkröte gestaltet sich interaktiver. Durch die Endbedingung ist die Spieldauer gut an die Spieleranzahl angepasst und es macht in jeder Besetzung annähernd gleich viel Spaß.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 20,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: alea
Autor: Stefan Feld
Grafiker: Alexander Jung
Genre: Glück
Zubehör:

11 Inselteile, 1 Spielplan, 180 Karten, 65 Holzteile, 45 Tierplättchen (5 große und 40 kleine), 32 Forscher (je 8 pro Spielerfarbe), 4 Etuis, 2 Übersichtskarten, Startspielerkärtchen, 1 Spielregel

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7137 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.