Mittlerweile sieben der sogenannte Key-Spiele des Autors
Richard Breese sind seit 1995 erschienen. Zwar sind alle thematisch und spieltechnisch unterschiedlich aufgebaut, trotzdem kann man, wenn alle Spiele betrachtet werden, eine kontinuierliche Weiterentwicklung erkennen. So ist das letzte Spiel
Keyflower nicht nur in meinen Augen mit Abstand das Beste und kommerziell auch entsprechend erfolgreich. Kein Wunder also, dass ein Jahr später mit dem vorliegenden
Keyflower the Farmers das erste Mal eine richtige Erweiterung zu einem der Key-Spiele erschienen ist.
Stand im Hauptspiel
Keyflower noch der Auf- und Ausbau eines neuen Dorfes in Neuengland nach dem Vorbild der sogenannten Pilgerväter sowie die Erzeugung von Rohstoffen im Mittelpunkt, so rückt mit der vorliegenden ersten Erweiterung
Keyflower the Farmers der landwirtschaftliche Aspekt und damit die Versorgung der Siedler mit Nahrung ebenfalls in den Fokus der Aufmerksamkeit. Die Tierhaltung von Rindern, Schafen und Schweinen sowie der Anbau von Weizen müssen in den bekannten Ablauf integriert werden. Um die neuen Mechaniken kennenzulernen und einschätzen zu können, sollten in der ersten Spielrunde alle neuen Dorfplättchen der Erweiterung als Grundlage dienen und bis zur (je nach Mitspieleranzahl) benötigten Menge mit den Dorfplättchen aus dem Hauptspiel aufgefüllt werden. Später können die Dorfplättchen komplett gemischt werden.
Der grundlegende Spielablauf aus
Keyflower bleibt natürlich erhalten. In den vier, den einzelnen Jahreszeiten entsprechenden Spielrunden bieten die Spieler mit ihren roten, gelben, blauen oder gar grünen Arbeitern auf offen ausliegende Dorfausbau- oder Schiff-Plättchen, um die ersteigerten Plättchen anschließend möglichst ideal in ihr Dorf zu integrieren. Oder sie nutzen die Fähigkeiten von den zu versteigernden oder im eigenen Dorf bzw. in den Nachbardörfern liegenden Plättchen. Wichtig ist dabei zu beachten, dass alle im eigenen Dorf eingesetzten Arbeiter und eigene Arbeiter, die nicht das höchste Gebot auf zu versteigernde Plättchen abgegeben haben, in der nächsten Runde wieder zur Verfügung stehen.
MaterialDurch die Erweiterung kommen zahlreiche neue Dorfplättchen ins Spiel, die Tiere (Schafe, Schweine, Rinder) und/oder Weizen generieren. Die Tiere stehen immer auf Weiden, die allerdings im Gegensatz zu
Agricola nicht eingezäunt werden müssen. Die Funktion der Zäune wird dabei von den Strassen übernommen. Stehen am Ende einer Jahreszeit zwei oder mehr Tiere artrein auf einer Weide, so erhalten sie Nachwuchs in Form eines weiteren Tieres auf dieser Weide. Bewegungen einzelner Tiere von Weide zu Weide können, analog dem Transport von Waren im Hauptspiel, durch die Aktivierung der entsprechenden Transport-Plättchen ermöglicht werden. Allerdings dürfen Tiere sowohl nach Bewegung als auch nach Erzeugung nur artrein auf einer Weide stehen. Die einzige Ausnahme hiervon entsteht, wenn zwei Weiden durch ein neu gelegtes Plättchen zusammengeschlossen werden. Der Weizen wird zum Glück nicht für die Nahrungsversorgung der Tiere benötigt, das hätte sicher ein extremes Mikromanagement nach sich gezogen, sondern kann zur Vergrößerung der Transportkapazität benutzt werden. Auch in der Winterphase kommen einige neue Plättchen dazu, die natürlich vor allem die Viehzucht extrem lukrativ machen.